Kilia Kiel beim 7:1 in Spiellaune gegen mitspielenden VfR Neumünster

von Helwig Pfalzgraf

Luca Aouci (li., Kilia Kiel) sprühte vor Energie. Rechts Kenny Korup (VfR Neumünster), früher mit Aouci zusammen bei Phönix Lübeck. © 2024 Ismail Yesilyurt


Nach den jeweiligen Ausfällen ihrer Meisterschaftsspiele hatten die beiden Traditionsvereine aus der Regionalliga Nord bzw. der Oberliga diesen kurzfristigen Test vereinbart.

Das Spiel verlief in äußerst fairen Bahnen. Auf den allerletzten körperlichen Einsatz wurde auf beiden Seiten verzichtet. So entwickelte sich ein ansehnlicher Kick, bei dem der Klassenunterschied in der ersten Viertelstunde zunächst nicht weiter auffiel.

VfR Neumünster erwischt Kilia kalt

Der Gast aus Neumünster ging mit dem ersten Angriff in Führung und hätte bereits nach sieben Minuten durch Keenon Erfurth auf 0:2 stellen können. Kilia wirkte nur kurz etwas irritiert, übernahm dann aber immer deutlicher die Spielkontrolle. Bei den Veilchen wurde schnell klar, dass auf diesem Niveau die Luft sehr dünn wird. Der erkrankte Björn Lambach fehlte neben Marcel Stölting auf der Sechs an allen Ecken und Enden. Auch Stamm-IV Geart Latifi (wie der ebenfalls fehlende Nick Neca im nächsten Punktspiel gesperrt) saß zunächst nur auf der Bank.

Nach 20 Minuten wird Klassenunterschied sichtbar

Schnell wurde deutlich, dass der aktuelle dünne Kader diese Stammkräfte nicht gleichwertig ersetzen kann. So konnte Kilia auch im VfR-Strafraum immer wieder Überzahl in Ballnähe herstellen. Die Youngster-Mittelfeldachse vor Marcel Stölting war gegen den Ball ohne Zugriff, so dass der Kilia-Druck immer stärker wurde. Überdies produzierte Rasensport auch individuelle Fehler, die die Kieler zu leichten Toren verhalfen.

Einbahnstraßenfußball nach der Pause

Nach der Pause wechselte Kilia fast die gesamte Bank ein, nur der lange krank gewesene Jan Matti Seidel kam erst nach 72 Minuten. Nun wurde die Partie noch einseitiger, da die frischen pressenden Kilianer dem VfR nur noch wenige Ballbesitzphasen erlaubten. Vor allem Kilias Wirbelwind Luca Aouci genoss die Freiheiten auf seiner rechten Seite. Balltechnische und Geschwindigkeitsunterschiede wurden immer eklatanter sichtbar. Nur noch wenige Neumünsteraner Feldspieler konnten gegenhalten. So fielen die weiteren Treffer zwangsläufig.

Kapitän und Abwehrchef Florian Foit (Kilia Kiel) hat sich bei einem Freistoß in den Strafraum des VfR Neumünster positioniert. © 2024 Ismail Yesilyurt
Kapitän und Abwehrchef Florian Foit (Kilia Kiel) hat sich bei einem Freistoß in den Strafraum des VfR Neumünster positioniert. © 2024 Ismail Yesilyurt

Beim VfR debütiert Zana Demirtas

In den letzten Minuten kam auch noch der dritte Neumünsteraner Keeper Zana Demirtas zu seinem Debüt für die Veilchen.

Fazit: Eine gute Einheit für Kilia vor dem Freitags-Spiel gegen FC St. Pauli II. Viele Akteure konnten Spielpraxis sammeln. Auch für Rasensport ein durchaus wertvoller Test: Man bekam von Kilia die Grenzen aufgezeigt und kann jetzt daraus durchaus wertvolle Erkenntnisse ziehen.

Kilia Kiel: Pachulski (46. Wulf) – Jakubowski (46. Petersen), Warncke (46. Foit), Harder – Trepca, Alt (46. Acer), Schulz, Petrick (72. Seidel), Ayyildiz (46. Waschko) – Müller (46. Acer), Nohns (46. Baller).
Trainer: Nicola Soranno.

VfR Neumünster: Aphrem (79. Demirtas) – Rasgele, Kahlcke, Korup, Kalota – Stölting (79. Hukporti) – Güzel, Erfurth, Serifi, Berendsohn (79. Latifi) – Pryiomov (63. Gashi).
Trainer: Rocco Leeser.

Schiedsrichterin: Levke Scholz (VfB Lübeck).
Assistenten: Bela Bendowski, Hendrik Plambeck. Gute Leistung, das Trio hatte mit dem betont fairen Spiel keinerlei Schwierigkeiten.

Zuschauer: 75.

Tore: 0:1 Berendsohn (5.), 1:1 Nohns (25.), 2:1 Alt (32.), 3:1 Alt (37.), 4:1 Petrick (51.), 5:1 Trepca (64.), 6:1 Aouci (67.), 7:1 Aouci (87.).

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner