Jeppe Waschko (Kilia Kiel) erzielte den wichtigen Anschlusstreffer zum Punktgewinn. © 2023 Ismail Yeslyurt
Am letzten Spieltag konnte FC Kilia Kiel gegen einen wohl direkten Konkurrenten den ersten Dreier der Saison einfahren. Das waren definitiv Big Points und entsprechend selbstbewusst konnten die Kieler zu der Zweitvertretung des FC St. Pauli reisen. Gegen den Gegner hatte Kilia bereits in der Vorbereitung auf die Spielzeit getestet und unterlag damals mit 0:4. Dass die Kieler auf einen spielstarken Gegner treffen werden, war bereits vor Anpfiff der Partie klar.
St. Pauli mit Blitzstart
Beide Teams hatten sich noch nicht einmal akklimatisiert, da zappelte der Ball schon im Kilianer Gehäuse. Nach einem weiten Abwurf von Torwart Tom Pachulski wurde dieser im Mittelfeld abgefangen und die Hausherren starteten postwendend ihren Angriff. Nach wenigen Stationen landete der Ball bei Max Marie, der von links nach innen zog und überlegt ins lange Eck abschloss (3.).
Marvin Müller und Felix Niebergall verpassen Ausgleich
Auch wenn die Gäste noch nicht wirklich im Spiel waren, hatten sie nach knapp zehn Minuten Spielzeit die Riesenchance auf den Ausgleich. Nach einem weiten Ball verlängerte Julius Alt gekonnt auf Müller, doch der scheiterte schlussendlich im Eins-gegen-eins gegen Torwart Ahlers (9.). Und auch der Versuch von Felix Niebergall, nach zuvor gutem Zusammenspiel mit Christopher Kramer, ging über das Tor (15.).
Ex-Eicheder Clausen erhöht auf 2:0
Die Gastgeber waren in der ersten Halbzeit die absolut dominierende Mannschaft. Für die Gäste ging jede Aktion einen Tick zu schnell und entsprechend kamen die Kilianer Akteure immer einen Schritt zu spät. Nach einer knappen halben Stunde erhöhte St. Pauli auf 2:0. Nach einem Angriff der Gäste eroberte Pauli den Ball in der eigenen Hälfte und startete seinen Konterangriff. Die Hausherren nutzten die Unordnung und Mika Clausen konnte die Führung ausbauen (26.). In der Folge hatte St. Pauli noch weitere Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Doch beim ersten Mal entschied Julian Ulbricht auf dem im Abseits positionierten Winter abzuspielen, anstatt selbst abzuspielen und beim zweiten Mal wurde sein Versuch mit der Hacke von Tom Warncke noch kurz vor der Linie geklärt (40.).
Nicola Soranno nutzt Halbzeitpause
„In den ersten 45 Minuten ist es uns nicht wirklich gelungen, Zugriff auf den Ball zu bekommen. Deshalb haben wir in der Halbzeit entschieden, etwas mehr ins Risiko zu gehen, aggressiver und höher zu pressen. Wir wussten, dass ein gewisses Mann-gegen-Mann-Verteidigen ein Risiko birgt, doch am Ende haben wir uns für den Aufwand belohnt“, sagte Kilias Coach Nicola Soranno.
Mit dem Risiko meinte Soranno vor allem eine Aktion in der zweiten Halbzeit, als Malte Petersen als letzter Mann wegrutschte und Jeppe Waschko gerade noch in höchster Not retten konnte.
Kilia mit spätem Doppelschlag
Kilia zeigte eine stark verbesserte zweite Halbzeit. Wie schon in den letzten Spielen werden die Kieler immer dann mutiger, wenn sie zurückliegen. Erneut zeigten die Kieler große Moral und retteten einen Punkt in der Schlussphase der Begegnung. Beim 1:2-Anschlusstreffer verlängerte Luca Aouci den Ball am ersten Pfosten und Jeppe Waschko drückte den Ball über die Linie (84.). Nun waren noch etwas mehr als fünf Minuten regulärer Spielzeit plus Nachspielzeit zu spielen. Die Gäste warfen alles nach vorne und wurden belohnt. Aouci schaffte es, den Ball in die Mitte zu flanken, dieser wurde einmal verlängert und Drilon Trepca stand goldrichtig und bugsierte den Ball zum 2:2-Ausgleich über die Linie (91.). Der Treffer zum Punktgewinn ist aufgrund der zweiten Halbzeit nicht komplett unverdient.
Last-Minute-Neuzugang Ben Opoku Labes feiert Debüt
Zuvor wurde das Wochenende mit einem Neuzugang eingeläutet. Kilia gelang es, am Deadline Day noch einen Hochkaräter zu verpflichten. Der ehemalige U 18-Nationalspieler Ben Opoku Labes plante ursprünglich den Einstieg in den professionellen Fußball, doch aus verschiedenen Gründen kam ein Transfer bedauerlicherweise nicht zu Stande. Schlussendlich wollte der talentierte Labes einfach nur Fußball spielen und nicht vereinslos über den Sommer hinaus sein, weshalb er beim FC Kilia Kiel landete. Für die Kieler ist der Transfer ein absoluter sportlicher Gewinn.
FC St. Pauli II: Ahlers – Turtschan (79. Lee), Appe, Scheller, Staugaard – Jessen (79. Mahncke), Günther – Ulbricht, Marie (89. Agbaje), Clausen (89. Mende) – Winter.
Trainer: Elard Ostermann.
Kilia Kiel: Pachulski – Ramo, Jakubowski, Petersen, Waschko – Warncke (73. Labes) – Müller (64.Baller), Alt, Seidel (61. Aouci), Niebergall – Kramer (79. Wüllner).
Trainer: Nicola Soranno.
Schiedsrichter: Niklas Olle (SF Ahlum).
Assistenten: Maximilian Ernst, Kilian-Noah Przondziono.
Zuschauer: 151.
Tore: 1:0 Marie (3.), 2:0 Clausen (26.), 2:1 Waschko (84.), 2:2 Trepca (91.)