Kevin Link mit Traumtor für Klausdorf beim 1:1 gegen Kronshagen

von Ismail Yesilyurt

Torschütze Erdogan Cumur (TSV Kronshagen) und Maik Gorn (hinten, TSV Klausdorf) präsentierten viele packende Zweikämpfe. © 2024 Ismail Yesilyurt


Mit einer Punkteteilung endetet das Kieler Derby zwischen dem TSV Klausdorf und TSV Kronshagen. Zwar sind beide Vereine nicht aus dem Kreis Kiel, zählen jedoch sportpolitisch dazu. Die Führung für die Gastgeber erzielte Kevin Link mit einem Traumtor gleich mit Wiederbeginn. Der 1:1-Endstand ging auf das Konto von Kronshagens Mittelstürmer Erdogan Cumur.

Mit dem Remis konnten sich beide Seiten anfreunden. „Schließlich waren wir dann ab der 20. Minute 70 Minuten lang in Unterzahl“, erklärte Klausdorfs Trainer Dennis Trociewicz einer der Gründe für den verdienten Lohn gegen den drei Punkte (19) entfernten Tabellensechsten. „Wir haben noch mal danach sehr viele Chancen heraus gespielt und verdient auch mal das 1:1 gemacht“, sah Kronshagens Coach Karim Youssef ein gutes Aufbäumen seiner Mannschaft nach dem 0:1-Rückstand.

Dabei startete die Begegnung wie sie enden sollte: mit intensiv geführten Zweikämpfen und großem Einsatz auf beiden Seiten in einem guten Landesliga-Match. Die Gäste starten gut rein in das Spiel und haben durch Amos Evers (3.) und Badreddin Hamze (7.) die ersten Torannäherungen. Die Gastgeber antworten durch einen Konter von Thorge Salke (10.), in allerhöchster Not abgeblockten Schuss von Din Mehanovic (15.) und einem zu mittig platzieren Abschluss von Hime Hakaj (16.).

Nach dem glatten Platzverweis für Hakaj, der nach einem für ihn mit einer Gelben Karte geahndeten Foulspiel am Mittelkreis sich noch zu einer verbalen Entgleisung hinreißen ließ, blieb es vor den Toren ruhig. Bis auf eine Ausnahme per Konter durch Tim Hartlep, dessen druckloser Abschluss kein Problem für den in dieser Partie gut mitspielenden Gäste-Keeper Alexander Bock darstellte (24.).

Kevin Link (TSV Klausdorf), der hier von Malte Kallenbach (TSV Kronshagen) abgegrätscht wurde, verdiente sich eine gute Note. © 2024 Ismail Yesilyurt
Kevin Link (TSV Klausdorf), der hier von Malte Kallenbach (TSV Kronshagen) abgegrätscht wurde, verdiente sich eine gute Note. © 2024 Ismail Yesilyurt

„Du hattest nicht den Eindruck, dass Klausdorf mit einem Mann weniger gespielt hat danach“, war Karim Youssef nicht der Einzige, dem das so aufgefallen ist. Die Trociewicz-Truppe verteidigte leidenschaftlich und setzte bis etwa zur 60. Minute hier und da Nadelstiche.

Der Aufsteiger aus dem Norden von Kiel konnte seine Überzahl nicht konsequent genug aus- und durchspielen. Das lag auch daran, dass Kronshagen im letzten Drittel zu viel Kontakte benötigte, damit das Tempo aus den Aktionen nahm und somit die Klausdorfer rechtzeitig die Lücken schließen konnten.

Die Führung nach nur 20 Sekunden Spielzeit nach der Pause gab der Heimelf gegen den Aufsteiger noch einmal eine Viertelstunde lang Auftrieb. Kevin Link bekam links zwischen Strafraum und Seitenlinie den Ball, schaute kurz hoch und sendete den Ball gekonnt mit rechts mit einer guten Fluglinie über Keeper Bock ins lange Eck. „Schöne Flanke“, scherzte Coach Dennis Trociewicz 2 Minuten später an der Trainerbank mit seinem schnellen Linksverteidiger, der zu Saisonbeginn vom Landesligaabsteiger Gettorfer SC ins Schwentinetal wechselte.

Nach einem Schuss von Stian Waschko (50.) Lukas Hardrath (58.) für Klausdorf sammelte das Youssef-Team immer mehr Argumente für den Ausgleich. Durch Cumur (58., 63.), Boz (69.) und Hamze (70.). Der TSV Klausdorf verteidigte nun tief in der eigenen Hälfte und kam selten zu Entlastungsangriffen. Wie im Handball sah das teilweise auf dem kleinen Kunstrasenplatz aus.

Vor allem die Einwechslung von Yunus Boz brachte viel Belebung ins Kronshagener Offensivspiel. Der Youngster überzeugte mit guten Dribblings und Anspielen. Auch die flachen Zuspiele von Coskun Yamak aus der letzten Abwehrreihe Höhe der Mittellinie auf Cumur sorgten für gute Momente.

Zwei Youngster, die viel Potenzial besitzen - Yunus Boz (am Ball, TSV Kronshagen) und Finn Schwee (TSV kronshagen). Links Thorge Jess. © 2024 Ismail Yesilyurt
Zwei Youngster, die viel Potenzial besitzen – Yunus Boz (am Ball, TSV Kronshagen) und Finn Schwee (TSV kronshagen). Links Thorge Jess. © 2024 Ismail Yesilyurt

Beim 1:1 durch Cumur, der in der zweiten Halbzeit von Maik Gorn liebevoll auf Schritt und Tritt begleitet wurde, nach einem Pass von Boz in die Tiefe war jedoch die Klausdorfer Defensive einmal unkonzentriert und nicht geordnet. Frei auf Christian Gutsmann zulaufend gelang dem Kronshagener Stürmer der inzwischen schon 7. Saisontreffer.

Den 8. verpasste der Deutsch-Türke aus ähnlicher Situation in der 90. Minute. Dieses Mal rettete Gutsmann mit schöner Fuß-Abwehr zum Eckball. Glück hatten die Gastgeber in der 95. Minute: Kristof Koop kam nach einem Freistoß an den langen Pfosten an den Ball, doch ein Klausdorfer kann in allerhöchster Not zur Ecke ablenken.

Karim Youssef (Trainer TSV Kronshagen)
Dennis Trociewicz (Trainer TSV Klausdorf)
Malte Kallenbach (TSV Kronshagen)
Kevin Link (TSV Klausdorf)

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