Zweikampf zwischen Kevin Höppel (li., Barkelsbyer SV) und Lennart Reinke (Probsteier SG). © 2024 Ismail Yesilyurt
Im Nachholspiel des vergangenen 4. Spieltages der Verbandsliga Ost siegte der Barkelsbyer SV verdient mit 2:0 bei der Probsteier SG. Damit gelingt es den Gastgebern nicht, sich weiter oben in der Tabelle festzusetzen in einer Auseinandersetzung punktgleicher (6) Tabellennachbarn.
„Heute kann es schon richtungsweisend sein“
„Heute kann es schon richtungsweisend sein“, hieß es kurz vor dem Spiel im Mannschaftskreis des Tabellenfünften aus Schönberg. Nun, nach dem vierten Spieltag, ist es vielleicht noch etwas verfrüht, eine Tendenz abzuleiten. Mit nun 2 Siegen und 2 Niederlagen stehen für das PSG-Team um Cheftrainer Samed Erol noch alle Optionen offen. Auch für den Gast, der vom 6. auf den 2. Platz springt. Der Tapetenwechsel zur neuen Saison von der Nord- in die Ost-Staffel der Verbandsliga gibt der Elf um den neuen Trainer Tim Czarnecki mehr Spielfreude und Power. Letztes Jahr landete die Mannschaft aus dem Norden von Eckernförde mit einer ausgeglichenen Bilanz auf Platz 10 der Nord-Staffel.
Hannes Stöterau und Tim Tepass bestrafen schläfrige Schönberger
Bei hochsommerlichen Temperaturen werden die Platzherren kalt erwischt und liegen schon nach 6 Minuten mit 0:2 zurück. Zunächst gibt es einen unnötigen Ballverlust der PSG auf der eigenen linken Seite. Diesen Lapsus nutzt Barkelsby konsequent aus. Mit einfachen Pässen wird Hannes Stöterau im Strafraumzentrum freigespielt und schießt hoch ein. Der Abschluss zum 2:0 ist fast identisch. Dieses Mal wird durch ein schnelles Umschaltspiel ein 4:3-Überzahlspiel kaltschnäuzig verwertet.
Kalte Dusche nicht förderlich für Probsteier SG
Von dieser kalten Dusche kann sich die Erol-Elf lange Zeit nicht erholen. Zudem sind die stereotypen Angriffe der Probsteier SG kein Angstmacher für den BSV, und die gestellten Aufgaben kann die Czarnecki-Auswahl einfach lösen. „Das ganze Zentrum ist zu offen“, kritisiert Samed Erol von der Seitenlinie ins Spielfeld hinein. Das Gezeigte auf dem Albert-Koch-Platz in Schönberg entspricht nicht den Vorgaben des PSG-Trainers. Zwischen den Mannschaftsteilen sind noch zu große Abstände. Das gilt sowohl für Defensiv- als auch für Offensivaktionen. Erst in der 25. Minute gibt es etwas Gefahr, als Paul Kraatz mit einem Freistoß aus 30 Metern Barkelsbys Keeper Thore Kruse prüft.
Durchschlagskraft bei der PSG zu gering
Nach etwas mehr als 30 Minuten kommen die Gastgeber über mehr Kampf schließlich ein bisschen ins Spiel hinein. Das setzt sich auch nach dem Seitenwechsel fort, doch so zwingend ist der Auftritt der sich nun gegen die Niederlage vehementer wehrenden und bemühten PSGer nicht. Der vielleicht zündende Funke in Form eines 1:2 fehlt. Ein Kopfball auf das Tornetz, ein gefährlicher Freistoß von Kraatz und eine Chance von Azem Mehanovic aus dem Strafraum sind zu wenig.
Elf von Tim Czarnecki vergibt höheres Ergebnis
Wenn man beim überzeugenden Barkelsbyer SV an diesem im Laufe des Spiels angenehmen Donnerstagabend mit guten Bedingungen etwas bemängeln muss, dann sind es die in der zweiten Hälfte vergebenen Konter und Möglichkeiten. Unter anderem bekommt der BSV drei Riesen. Nach einem schnellen Einwurf kann jedoch PSG-Rechtsverteidiger Volkan Töremen den Schuss von Michael Clausen auf das leere Tor auf der Torlinie abwehren. Auch der Nachschuss passt nicht. In der Nachspielzeit kann BSV-Mittelstürmer Tjark Carstensen, der mit seiner Schnelligkeit die Probsteier Abwehr ab und zu alt aussehen lässt, seine starke Performance nicht mit einem Tor veredeln.
Barkelsbyer SV mit tiefen Wurzeln gefestigt
Das tut der Freude der Gäste über einen verdienten Erfolg keinen Abbruch. Barkelsby ist insgesamt viel bissiger, schneller im Anlaufen und am Gegenspieler, nimmt besonders in den zweiten 45 Minuten den Kampf an und verteidigt konsequent im gesamten Mannschaftsverbund. Der BSV ist eine gewachsene Truppe, das sieht man deutlich.
Seit dem Aufstieg 2017/18 aus der B-Klasse, als man damals den Kader mit vielen Spielern aus dem Nachwuchs auffüllte, gibt es eine gute Entwicklung für die 1.500-Seelen-Gemeinde aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde. Viele Spieler sind noch aus dem BSV-Meisterteam aus 2017/18 dabei. Beim Duell mit der Probsteier SG bildeten Innenverteidiger Jannik Hensen, Mittelfeldabräumer Kevin Höppel und der schnelle Mittelstürmer Tjark Carstensen eine starke zentrale Achse.
Team von Samed Erol benötigt noch Zeit
Bei der Probsteier SG fehlt noch die Harmonie, der Elan und die Unbekümmertheit aus der Vorsaison. Viele Zugänge und ein neuer Trainer benötigen sicherlich noch Zeit, um ein ordentliches Mannschaftsgefüge aufzubauen. Der Barkelsbyer SV hat vorgemacht, wie es geht.
Stimmen zum Spiel
Probsteier SG 2012: Bohrmann – Töremen, Schümann, Puls (59. Heinemann), Schindler – Schröder (64. Witt), Mehanovic, Reinke – Kraatz, Kocaoglu (46. Hadzimujic), Völter (69. Akbulut).
Trainer: Samed Erol.
Barkelsbyer SV: Kruse – Rehder, Huth, Hensen, Felix Beerbaum – Heidelstaedt (59. Clausen), Höppel – Ehrens (74. Bahl), Stöterau (84. Kramp), Tepass (64. Suhr) – Carstensen.
Trainer: Tim Czarnecki.
SR: Thao-Vy Nguyen (IF Stj. Flensborg) insgesamt gut und besser als viele (PSG)Fans die Leistung beurteilt haben. Nur die in der ersten Halbzeit angesagte eine Minute Nachspielzeit, mit schlechtem Gewissen nach Protest auf 150 Sekunden erhöht, verwunderte. Eigentlich, bei einigen Unterbrechungen, wären mindestens 4 Minuten angebrachter gewesen.
Ass: Lennart Kunde, Simon Pieper.
Beste Spieler: Reinke – Rehder, Hensen, Höppel, Carstensen.
Z.: 100.
Tore: 0:1 Hannes Stöterau (4.), 0:2 Tim Tepass (6.).