Heider SV 3:2 beim VfR Neumünster: Vinberg und Burmeister treffen doppelt

von Helwig Pfalzgraf

Bei hervorragenden äußeren Bedingungen empfing Rasensport Neumünster seinen Gast, den Heider SV, einen Evergreen des gehobenen schleswig-holsteinischen Amateurfußballs. Während es für die Veilchen um wichtige Punkte im Abstiegskampf ging, konnte die Elf des auch in Neumünster in bester Erinnerung gebliebenen Markus Wichmann befreit aufspielen.

Heide klar besser

Zwar hatte Rasensport durch Dylan Williams nach der ersten Ecke den ersten Abschluss, HSV-Keeper Mats Hinrichsen musste sich lang machen (8.). Doch danach übernahm der Gast von der Westküste die Spielkontrolle. Bereits fast im Gegenzug hatte Marvin Wolf die Gästeführung auf dem Fuß, als ein Pass von Ehlert die Dreierkette aushebelte. Doch VfR-Keeper Christopher Newe parierte den Schuss des halblinks völlig freien linken Schienenspielers. Wenig später konnte auf rechts Daouda Soumah in letzter Sekunde gestoppt werden (13.). Auch danach präsentierte sich Heide robuster, ballsicherer und kompakter.

Glückliches Remis zur Pause

Über links ging viel beim HSV. Vor der VfR-Dreierkette gab es ein “Loch”, so dass einfache Doppelpässe genügten, um immer wieder Überzahl auf Linksaußen herzustellen. Deshalb stellte Rocco Leeser schnell um und beorderte Dylan Williams statt Keenon Erfurth auf die rechte Seite. Damit kam Rasensport etwas besser klar. Die Dreierkette hatte aber weiterhin Probleme mit dem starken Heider Sturmduo Jonah Gieseler und Arne Burmeister. Geart Latifi blockte einen Schuss von Burmeister zur Ecke (33.), und Christoph Kahlcke spitzelte den Ball vor Wolf am langen Pfosten weg (36.), so blieb es bis zur Pause torlos.

Schönster Heider Angriff bringt die Führung

Doch nach der Pause gelang Heide schnell die verdiente Führung. Der überragende Gieseler, nun in Hälfte zwei oft manngedeckt, behauptete an der Mittellinie den Ball gegen Kahlcke und Björn Lambach, legte links zu Wolf. Der ließ den ins Leere grätschenden Williams stehen, flankte. Der Ball kam zu lang für die Sturmspitzen, aber am zweiten Pfosten ging Erfurth nicht hoch zum Ball, so dass er auf Soumah durchrutschte. Dieser drehte noch eine Schleife, flankte, und in der Mitte war Gieseler in ganz anderen Höhen unterwegs als die chancenlose Innenverteidigung und köpfte ein (48.).

Heide mit Abwehrschwächen

Nach dem bisherigen Spielverlauf schien es das gewesen zu sein. Doch dann zeigte auch der HSV plötzlich Anfälligkeiten in der Abwehr. Dreimal kam Heide im 16er einen Schritt zu spät, Zinedine Hukporti, Emirkaan Güzel und schließlich Sean Vinberg setzten sich durch, und es stand wie aus dem Nichts 1:1 (55.).

Coach Markus Wichmann (mitte, Heider SV) an seiner alten aktiven Wirkungsstätte. © 2024 Olaf Wegerich
Coach Markus Wichmann (mitte, Heider SV) an seiner alten aktiven Wirkungsstätte. © 2024 Olaf Wegerich

Doch schon im Gegenzug führte Heide wieder. Wolf setzte sich links durch, hatte dabei Glück, dass der gute Schiedsrichter Marc Werner die Situation weiterlaufen ließ, da man aufgrund seines hohen Beins bei der Ballannahme gegen seinen Gegenspieler durchaus auch gefährliches Spiel hätte pfeifen können. Wolf drang in den Strafraum ein, und Arne Burmeister vollendete zum 1:2 (56.). Der VfR protestierte, aber das Tor zählte.

Doch wieder schenkte Heide die Führung her. Der zur Pause gekommene Tehde Reimers machte eine eigentlich ins Leere gehende VfR-Flanke scharf, ließ sie nach oben wegprallen. Der clevere Vinberg erkannte seine Chance, wand sich um Reimers herum und spitzelte die Kugel mit der Pike an Hinrichsen vorbei zum 2:2-Ausgleich ins Netz (61.).

Neumünster mit Abwehrschwächen

Doch die zweite Hälfte war heute nicht die Hälfte der Abwehrreihen. Nach einer der zahlreichen HSV-Ecken kam Burmeister am Elfmeterpunkt an die Kugel. Die Ballannahme des Stürmers misslang eigentlich, der Ball prallte gut 3 Meter weg. Doch Kenny Korup, Latifi und Williams behinderten sich gegenseitig, und Burmeister kam aus 5 Metern frei zum Abschluss – 2:3 (67.).

In der Folgezeit verlegte sich Heide mehr und mehr aufs Kontern. Der VfR hatte jedoch nur noch eine sehr gute Möglichkeit, als nach einem Freistoß von Lambach der gerade eingewechselte Ilir Serifi ganz frei war (84.), jedoch mit seinem ersten Ballkontakt vorbeiköpfte. Dann war für den unglücklichen Thede Reimers das Spiel nach einem Foul von Volodymyr Pryiomov vorbei, er musste verletzt vom Platz (87.). Souverän überstand Heide auch die sechsminütige Nachspielzeit und entführte verdient drei Punkte aus der Geerdtstraße.

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