Hartenholm im Spitzenspiel gegen Jevenstedt erfolgreich

von Olaf Wegerich

Felix Freytag (li., Hartenholm) gegen Fabian-Malte Möller (Jevenstedt) © 2024 Olaf Wegerich


In der Verbandsliga West steht der TuS Hartenholm kurz vor dem Aufstieg in die Landesliga. In einer Nachholpartie vom 14. Spieltag konnte sich der TuS Hartenholm am Mittwochabend im Spitzenspiel gegen den TuS Jevenstedt nach einer Energieleistung in der Schlussviertelstunde nicht unverdient mit 4:2 (1:2) durchsetzen. Damit benötigen die Hartenholmer (62 Punkte) am letzten Spieltag beim bereits feststehenden Absteiger TuS Bargstedt nur noch einen Sieg, um als Meister direkt aufzusteigen. Die besten Chancen auf die Vizemeisterschaft und die damit verbundene Chance über die Relegation der Vizemeister doch noch aufzusteigen, hat Aufsteiger ETSV Fortuna Glückstadt (60 Punkte), das beim Vorletzten Bramstedter TS anzutreten hat. Nur noch theoretische Chancen, zumindest den 2. Platz zu erreichen, hat der TuS Jevenstedt (59 Punkte), der zum Saisonausklang den Heider SV II empfängt.

Hartenholm hatte am Samstag in der Liga deutlich mit 0:3 bei Fortuna Glückstadt gepatzt. Jevenstedt erledigte seine Hausaufgaben und gewann auch ohne Torjäger Lucas Seefeldt (im Urlaub) mit 3:0 bei der SG Oering-Seeth. Zudem hatte Hartenholm drei Tage zuvor mit dem unglücklich verlorenen Kreispokalfinale gegen die Kaltenkirchener TS (0:1) ein weiteres Negativerlebnis zu verdauen.

Punktgleiches Trio an der Spitze der Verbandsliga West

Mit jeweils 59 Punkten gingen die Mannschaften in das Spitzenspiel. Hartenholm (+49) hatte jedoch gegenüber Jevenstedt (+43) das bessere Torverhältnis. Jevenstedt benötigte daher zwingend einen Sieg, um die Tabellenspitze zu übernehmen. Auch ein Remis hätte der Mannschaft von Trainer Martin Genz genügt, um sich gegenüber Glückstadt (+44) an die Tabellenspitze zu setzen.

Knapp 400 Zuschauer, darunter viele aus Jevenstedt, waren angereist, um sich die Spitzenpartie am Timm-Schott-Weg in Hartenholm anzusehen. Bei den Gästen war auch Torjäger Lucas Seefeldt wieder mit von der Partie, der extra seinen Urlaub in Dänemark unterbrochen hatte, um für seine Farben auf Torejagd zu gehen.

Jevenstedt begann zunächst sehr selbstbewusst und hatte auch einige gute Abschlüsse, ohne dabei wirklich gefährlich zu werden. Hartenholm benötigte nach den beiden Niederlagen eine gewisse Anlaufzeit, um besser ins Spiel zu kommen. Torchancen hüben wie drüben blieben Mangelware in einer hart umkämpften Partie, die ihre Höhepunkte zunächst in den rassigen Zweikämpfen hatte.

Kokot verwandelt Handelfmeter für Hartenholm

Nach einem Handspiel im Jevenstedter Strafraum bekamen die Gastgeber einen Strafstoß zugesprochen, den Maximilian Kokot (22.) sicher zur 1:0-Führung verwandelte.

Lucas Seefeldt trifft zum Ausgleich

Doch die Antwort der Gäste ließ nicht lange auf sich warten. Jevenstedt, das nach dem Rückstand nun unbedingt gewinnen musste, agierte jetzt wesentlich druckvoller und schaffte es insbesondere über die Außenbahnen, für Gefahr zu sorgen. So auch beim Ausgleichstreffer, als sich Lucas Seefeldt (33.) gegen Felix Freytag behaupten konnte und mit einem strammen Schuss aus halbrechter Position zum 1:1 traf.

Lucas Seefeldt legt nach für Jevenstedt

Die Mannschaft von Trainer Guido Wieck hatte jetzt deutlich Oberwasser und drängte auf den Führungstreffer. Der gelang nach schöner Vorarbeit von Henry Grothkopp über die rechte Außenbahn erneut durch Lucas Seefeldt (40.). Wiederum konnte sich Seefeldt gegen Freytag behaupten und traf zum 1:2 für die Gäste.

Auch nach der Pause waren die Jevenstedter zunächst die deutlich zielstrebigere Mannschaft, doch zwei gute Konterchancen wurden von Fabian-Malte Möller überhastet vergeben. Hartenholm wurde zwischenzeitlich zwar druckvoller, doch klare Chancen konnte sich die Mannschaft von Trainer Martin Genz zunächst nicht herausspielen.

Robert Wasner (Hartenholm) gegen Jonas Richter (re., Jevenstedt). © 2024 Olaf Wegerich
Robert Wasner (Hartenholm) gegen Jonas Richter (re., Jevenstedt). © 2024 Olaf Wegerich

Nach einem Rempler von Robert Wasner gegen Jonas Richter im Strafraum und einem anschließenden Zusammenprall mit Torhüter Nico Jeschke entschied Schiedsrichter Patrick Jo Bohnsack auf Weiterspielen.

Grothkopp trifft nur den Innenpfosten

Die Riesenchance zur Vorentscheidung für Jevenstedt vergab Henry Grothkopp, der sich zuvor gegen Freytag gut durchgesetzt hatte. Doch seinen strammen Schuss aus halblinker Position konnte Torhüter Nico Jeschke noch Richtung Innenpfosten abwehren.

Robert Wasner trifft zum 2:2-Gleichstand

Jevenstedt hatte bis dahin gut verteidigt und diszipliniert gespielt. Doch dann wurde ein ruhender Ball den Gästen zum Verhängnis. Maximilian Kokot hatte einen Freistoß auf Höhe des Mittelkreises in den Strafraum getreten. Robert Wasner (75.) kam herangerauscht und traf per Kopfball zum 2:2 für die Gastgeber. Bis dahin hatte das Abwehrbollwerk der Gäste gut funktioniert und kaum eine brenzlige Situation zu überstehen.

Kevin-Miles Wardin (li., Jevenstedt) gegen Maximilian Kokot (Hartenholm) © 2024 Olaf Wegerich
Kevin-Miles Wardin (li., Jevenstedt) gegen Maximilian Kokot (Hartenholm) © 2024 Olaf Wegerich

Hartenholm bekam durch den Ausgleichstreffer wieder merklich Auftrieb, während bei den Jevenstedtern spürbar die Köpfe nach unten gingen. Zudem musste Torjäger Lucas Seefeldt noch vor dem Ausgleich aufgrund einer Verletzung ausgewechselt werden. Ein echtes Aufbäumen war bei den Gästen nach dem Ausgleich nicht mehr zu erkennen.

Paul Gehrmann mit dem Führungstreffer für Hartenholm

Hartenholm hatte nun den nötigen Platz gegen resignierende Gäste und konnte nun brutal seine offensiven Qualitäten ausspielen. Zunächst brachte Paul Gehrmann (83.) die Gastgeber mit einem sehenswerten Weitschuss in die linke obere Ecke mit 3:2 in Führung, während Blerim Bara (90+4) in der Nachspielzeit nach einem schönen Dribbling mit seinem 23. Saisontreffer der 4:2-Endstand gelang.

Stimmen zum Spiel

„Wir hatten letzte Woche unseren Matchball in Glückstadt vergeben und auch im Pokalfinale gegen Kaltenkirchen hätten wir gewinnen können. Das war heute ein Sieg der Mentalität. Das ist uns auch gegen Geest und Kisdorf nach einem Rückstand gelungen. Nun wollen wir auch das letzte Spiel in Bargstedt gewinnen“, sagte Hartenholms Torhüter Nico Jeschke.

„Wir hätten das dritte Tor nachlegen müssen. Die Chancen dazu hatten wir. Hartenholm hatte uns einiges angeboten. Nach dem Ausgleichstreffer war bei uns die Luft raus. Wir hätten ja gewinnen müssen. Ein Unentschieden wäre zu wenig gewesen. Wir haben trotzdem eine gute Saison gespielt. Die Jungs können auf sich stolz sein. Ich gehe davon aus, dass Hartenholm und Glückstadt ihre letzten Spiele gewinnen“, sagte Jevenstedts Trainer Guido Wieck.

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