Gute Premiere von Thomas Dähne kann Holsteins 1:3 in Frankfurt nicht verhindern

von Ismail Yesilyurt

Finn Porath, hier im Heimspiel gegen Wolfburgs Arnold, verkürzt in Frankfurt auf 1:3. für Holstein Kiel © 2024 Ismail Yesilyurt


Thomas Dähne hält was er kann bei seinem Debüt in der Bundesliga! Für den erkrankten Weiner steht der 31-Jährige zum ersten Mal für Holstein Kiel zwischen den Pfosten um Punkte im deutschen Oberhaus. Sogar einen Handelfmeter von Frankfurts Topstürmer Hugo Ekitiké kann der Torwart in der 45. Minute stark parieren. Am Ende steht dann ein 1:3 der Kieler beim Championsleague-Anwärter und Topfavoriten in dieser Begegnung am Sonntagabend.

Frankfurt mit Speed, Druck und Tiki-Taka auf dem Erfolgsweg

Der erste Abschnitt geht abgesehen der Anfangsminuten an das dominierende Team. Eintracht Frankfurt kann gegen das tiefstehende Kiel nach Belieben den Ball laufen lassen. Obwohl Holstein eigentlich personell den Raum zwischen eigenen Strafraum und Mittelkreis besetzt hat. Kiels Trainer Marcel Rapp, der nach dem 2:2 aus der Vorwoche gegen Bochum neben dem Wechsel im Kasten der Störche mit Arp, Gigovic und Nekic für Rosenboom, Skrzybski und Tolin die Startformation ändert, muss mitansehen, wie Team den Hessen zu viele Freiräume anbietet.

Störche zu brav und per Kopf sowie Fuß nicht handlungsschnell genug

Die Schleswig-Holsteiner kommen gar nicht in die Zweikämpfe. Das liegt daran, dass der Tabellenletzte Holstein überhaupt keinen Zugriff auf das Tika-Taka der Hessen bekommt. Viel zu spät am Mann und die fehlende Aggressivität erlauben der Auswahl von Dino Toppmöller teilweise schon ein Scheibenschießen.

Hugo Larsson mit dem Oberschenkel zur Führung

Nachdem Dähne mit einer Parade einen abgefälschten Drehschuss von Ekitiké mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenkt, wird der hohe Druck der Eintracht belohnt. Im Strafraum bieten die Gäste viel zu viel Platz und auch für den Flankengeber der Frankfurter. Die Kopfballablage von Brown in der Box verwandelt Larsson aus kurzer Distanz per Oberschenkel-Schuss ins rechte Eck zum 1:0.

Armin Gigovic vergibt schnelle Antwort

Im Gegenzug können die Störche fast ausgleichen. Lewis Holtby legt perfekt auf die Mittelstürmer-Position auf Armin Gigovic ab, dessen Schuss zu ungenau und kein Problem für Torwart Kevin Trapp ist. Das 2:0 durch den Brasilianer Tuta ist der verdiente Lohn für die Frankfurter, die die Kieler sehr hoch pressen im ersten Abschnitt. In der 45. Minute entscheidet Schiedsrichter Robert Hartmann auf Handelfmeter nach VAR-Überprüfung. Den Dähne, wie eingangs erwähnt, zur Ecke parieren kann.

Geschenk von David Zec an Can Uzun

Nach dem Seitenwechsel behält der Gastgeber die Kontrolle. Ein Geschenk von David Zec an Can Uzun, der den Fehlpass zentral vor dem Strafaum ungehindert nutzt, bringt das 0:3 aus Sicht der Störche.

Raus aus dem Schneckenhaus – Holstein mit Applaus

Danach wagt sich Holstein raus aus dem Schneckenhaus und wird viel mutiger. Das verdient einen großen Applaus. Mit Offensivpressing und mehr Ballanteilen beweist Holstein, wie schon so oft in den vergangenen Partien, eine tolle Moral. Diese wird mit dem 1:3 bezahlt. Fiete Arp steckt vor dem Frankfurter Strafraum auf Finn Porath durch, der anschließend drei Versuche gegen Trapp für sein 2. Saisontor benötigt. Die Eintracht hat zwar inzwischen sein Tempo aus dem Spiel genommen, verteidigt aber ohne Fehl und Tadel den verdienten 3:1-Erfolg bis zum Schlusspfiff.

Shuto Machino (Holstein Kiel) kam nach knapp einer Stunde in die Partie. © 2024 Ismail Yesilyurt
Shuto Machino (Holstein Kiel) kam nach knapp einer Stunde in die Partie. © 2024 Ismail Yesilyurt

„Ich glaube, wir versuchen, uns wirklich in alles reinzuschmeißen. Der Plan, den der Trainer uns vorgibt, der passt immer. Gefühlt haben die Abstände irgendwo nicht im Anlaufen gepasst. Das was wir uns vornehmen, passt zu 100 Prozent. Aber es sind diese kleinen Details. Diese kleinen, ja Flanke verteidigen. Fuß vorbekommen. Im richtigen Moment in den Mann reingehen am Sechszehner. Keine einfachen Fehlpässe machen. Alle diese kleinen Momente, das ist, das was brutal bestraft wird. Und was wir momentan leider vermissen lassen“, sagte Holsteins Kiels Torschütze über die Niederlage im DAZN-Interview.

„Beim Champions-Aspiranten kann man verlieren als Holstein Kiel. Trotzdem, vom Gefühl her von draußen war einfach mehr drin heute. Wenn ich so das ganze Spiel sehe, wir haben immer so eigentlich ordentlich mitgespielt. Aber der richtige Punch hat uns gefehlt. Grad bei den ersten zwei Gegentoren haben wir nicht gut verteidigt. Und ich glaube, dann kommt halt so ein Ergebnis zustande“, sagte Coach Marcel Rapp.

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner