Gipfeltreffen der Regionalliga-Anwärter – Heider SV erwartet SV Eichede in der Flens-Oberliga

von Olaf Wegerich

Dreier- oder Viererabwehrkette? Trainer Markus Wichmann (Heider SV) hat sich nocht nicht entschieden. © 2025 Volker Schlichting


Mehr Spitzenspiel geht nicht: Am Samstag kommt es zwischen dem gastgebenden Heider SV und dem SV Eichede zum Aufeinandertreffen der beiden einzigen Mannschaften aus Schleswig-Holstein, die für die Regionalliga gemeldet haben. Während Kilia Kiel als letztjähriger Absteiger aus der Regionalliga und aktueller Tabellenführer der Flens-Oberliga diesmal auf eine Meldung für die 4. Liga verzichtet hat, wollen die Dithmarscher und die Stormarner ihre Chance wahren.​

Spannende Ausgangslage – Nur zwei Zähler trennen die Kontrahenten​

Sieben Spieltage vor Saisonende hat der SV Eichede mit 54 Punkten nur zwei Zähler Vorsprung vor den Dithmarschern, die sich im Hinspiel am 29. September letzten Jahres 2:2 trennten. Mit einem Sieg könnte die Mannschaft von Trainer Markus Wichmann an Eichede vorbeiziehen. Sollten sich die Stormarner in Dithmarschen durchsetzen und die drei Punkte entführen, wäre wohl schon eine kleine Vorentscheidung zugunsten der Mannschaft von Trainer Paul Kujawski gefallen, die in dieser Saison erst einmal verloren hat. Die Niederlage datiert vom 18. Spieltag, als das Stormarnderby bei Preußen Reinfeld mit 1:3 verloren ging. Ansonsten liest sich die Bilanz des amtierenden Vizemeisters sehr eindrucksvoll. Die Stormarner verfügen mit erst 17 Gegentoren über die mit Abstand stärkste Abwehrreihe der Liga. Allein 13 Spiele konnten ohne Gegentor beendet werden. Mit 57 erzielten Treffern liegen die Stormarner aber nur an vierter Stelle, während die Dithmarscher hinter Kilia Kiel mit bereits 70 erzielten Treffern die zweitbeste Angriffsreihe der Oberliga stellen.​

Zweitbestes Heimteam empfängt bestes Auswärtsteam​

Der Heider SV grüßt als zweitbestes Heimteam der Liga hinter Klassenprimus FC Kilia Kiel, während die Stormarner als bestes Auswärtsteam der Liga glänzen und in der Fremde lediglich sieben Gegentreffer zugelassen haben. Während bei den Dithmarschern Mika Kieselbach mit 19 Treffern als bester Torschütze herausragt, hat Keenon Erfurth bei den Gästen auch schon 18 Treffer vorzuweisen.​

Während das frühlingshafte Wetter weiter mitspielt, steigt die Vorfreude auch bei den Gastgebern. „Das sind die zwei Mannschaften, die für die Regionalliga gemeldet haben. Egal wer gewinnt, damit ist die Entscheidung noch nicht gefallen. Dafür sind es noch zu viele Spiele, die wir vor uns haben, da ist der Drops noch lange nicht gelutscht“, sieht Heides Trainer Markus Wichmann die Ausgangslage erst einmal relativ gelassen.​

Anspruchsvolles Restprogramm für beide​

Allerdings warten auf beide Mannschaften noch einige Stolpersteine. Für den Heider SV ist es die drittletzte Heimpartie der Saison, danach kommen nur noch der VfR Neumünster (26. April) und der TSB Flensburg (10. Mai) nach Heide. Auswärts haben die Dithmarscher noch vier Spiele zu bestreiten. Mit den Partien bei Preußen Reinfeld (12. April), MTSV Hohenwestedt (1. Mai), Eckernförder SV (4. Mai) sowie final am 17. Mai bei der SpVg Eidertal Molfsee warten noch knackige Aufgaben auf die Dithmarscher.​

Mika Kieselbach (Heider SV) möchte gegen den SV Eichede auch seinen Namen bei der Stadionansage der Torschützen hören. © 2025 Volker Schlichting
Mika Kieselbach (Heider SV) möchte gegen den SV Eichede auch seinen Namen bei der Stadionansage der Torschützen hören. © 2025 Volker Schlichting

Eichede erwartet zum Saisonfinale Kilia Kiel​

Aber auch das Programm vom SV Eichede hat es in sich. Allerdings hat die Mannschaft von Trainer Paul Kujawski den Vorteil, noch vier Heimspiele bestreiten zu können. Im Ernst-Wagener-Stadion empfangen die Stormarner den VfB Lübeck II U 21 (13. April), MTSV Hohenwestedt (21. April), TUS Rotenhof (4. Mai) und abschließend den FC Kilia Kiel (17. Mai). Auswärts stehen noch die Hürden beim PSV Neumünster (26. April) und beim TSV Nordmark Satrup (10. Mai) auf dem Programm. Zudem ist Eichede noch am 1. Mai im Kreispokalfinale gegen den Verbandsligisten FC Ahrensburg auf neutralem Platz in Hamberge gefordert.​

Spektakel oder Nullnummer – alles ist möglich​

„Ich erwarte beide Mannschaften optimal gut vorbereitet. Da können aber auch Dinge passieren, mit denen die Zuschauer nicht unbedingt gerechnet haben. Auf jeden Fall wird das ein spannendes Duell“, hält Heides Trainer Markus Wichmann ein Fußballfeuerwerk, „das dann vielleicht auch mal 4:4 ausgeht“, oder ein torloses Remis genauso für möglich.​

Unschlüssig war sich Wichmann gestern noch darüber, ob mit einer 3–5–2- oder 4–4–2-Formation gestartet werden soll. „Da möchte ich erst einmal noch die letzten Trainingseindrücke abwarten und mich mit meinem Trainerteam absprechen. Natürlich habe ich aber schon eine Idee im Kopf“, hält sich der Heider Coach erst einmal bedeckt, welche Herangehensweise die beste sein könnte.​

Wer hat die besseren Spezialisten?​

Ein wichtiger Faktor im Spiel könnten für beide Teams neben der Tagesform und dem Spielglück die Standards werden. Hier haben sowohl die Gastgeber als auch die Eicheder exzellente Qualitätsspieler in ihren Reihen, die ein Spiel entscheiden können.

Ebenso könnten den Platzverhältnissen im HSV-Stadion an der Meldorfer Straße eine entscheidende Rolle zufallen. Ein gepflegter Fußball, wie ihn beide Mannschaften eigentlich zu zelebrieren wissen, war in der langen Trockenperiode, die wir gerade durchlaufen, nicht möglich. „Der Platz soll am Freitag noch einmal gewässert werden“, hofft Wichmann am Samstag auf akzeptable Rahmenbedingungen.

Eichede glänzt durch defensive Stärke

Aber auch sportlich stehen die Dithmarscher vor einer großen Herausforderung, wenn es gilt, das Abwehrbollwerk der Gäste zu knacken. „Man braucht sich nur mal das Torverhältnis von Eichede ansehen. Die stehen hinten unheimlich kompakt. Das sind die absoluten Minimalisten der Liga. Davor kann man nur den Hut ziehen, was die defensiv auf die Platte bringen – aber auch offensiv haben sie natürlich ihre Stärken“, spricht Wichmann voller Hochachtung von den Eichedern.

„Wir haben ein Heimspiel und werden alles in die Waagschale werfen. Ich bin optimistisch“, sagte Heides Ligaobmann Hannes Nissen.

Eichede noch ohne Gegentor in 2025

Eichede konnte die ersten vier Spiele nach der Winterpause alle gewinnen. Zuletzt gab es ein deutliches 3:0 gegen den Oldenburger SV, der bis zur 77. Minute noch auf ein torloses Remis hoffen durfte. Doch dann trafen Doppeltorschütze Erfurth und Tonder zum standesgemäßen Sieg. Davor gab es drei 1:0-Erfolge gegen den TSB Flensburg, bei Eidertal Molfsee und beim Eckernförder SV. Auch das Halbfinale im Kreispokal konnte mit einem 1:0 bei Preußen Reinfeld erfolgreich gestaltet werden. Damit ist Eichede in diesem Jahr in Pflichtspielen noch ohne Gegentor.

Trainer Paul Kujawski (SV Eichede) hat seine besten Ideen in seiner Lieblingsposition in der Hocke. © 2025 Ismail Yesilyurt
Trainer Paul Kujawski (SV Eichede) hat seine besten Ideen in seiner Lieblingsposition in der Hocke. © 2025 Ismail Yesilyurt

Ayene fällt mit Erkältung aus

Sorgenkind im Kader von Trainer Markus Wichmann ist derzeit Pascal Ayene, der in dieser Woche noch nicht trainieren konnte und wegen einer Erkältung auch definitiv ausfällt.

Da der Auswärtserfolg beim FC Dornbreite Lübeck am letzten Wochenende bereits frühzeitig feststand, konnten im Rahmen der Belastungssteuerung einige angeschlagene Spieler geschont werden und mussten nicht über die volle Distanz durchspielen. So bekamen in Lübeck kurz nach der Pause Abwehrchef Patrick Storb, bei dem die Oberschenkelprobleme noch nicht ganz abgeklungen sind, ebenso eine Verschnaufpause wie Capitano Jonah Gieseler, der im Spiel gegen Eutin 08 einen Schlag auf den Knöchel bekommen hatte.

Erfahrenes Gespann leitet Spitzenspiel

Mit Ole Andreas Schulz vom VfL Bad Schwartau pfeift ein Schiedsrichter, der Regionalliga-Erfahrung vorzuweisen hat. Ihm zur Seite stehen Kjell-Oke Schneider und Joelina Wendtorff.

Hinsichtlich der erwarteten Zuschauerkulisse für das Spitzenspiel gehen die Erwartungen auseinander. Einige Optimisten rechnen sogar mit einer vierstelligen Zuschauerzahl. „Ich bin froh, wenn zumindest 600 Zuschauer kommen. Dafür gibt es in Dithmarschen zu viele Spiele, die zeitgleich stattfinden“, ist Heides Trainer Markus Wichmann, was die zu erwartende Zuschauerzahl betrifft, eher zurückhaltend.

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