Kapitän Tommy Grube, der das wichtige 1:0 erzielte und die Mitspieler bedanken sich für die zahlreiche und lautstarke Unterstützung bei den Fans. © 2022 Olaf Wegerich
Der VfB Lübeck hat seinen Vorsprung an der Tabellenspitze verteidigt. Nach dem 4:1 vor knapp 1.500 Zuschauern im Holstein-Stadion gegen die Zweitvertretung der Störche liegen die Lübecker weiterhin mit 7 Punkten vor dem Hamburger SV II. Der HSV gewann kurz vor dem Abpfiff mit 2:1 beim Schlusslicht Kickers Emden und hat ein Spiel weniger ausgetragen als der VfB. Einen Spielbericht gibt es von VfB-Pressesprecher und Medienverantwortlichen Christian Jessen.
(Quelle: PN VfB Lübeck/ Christian Jessen) Derby gewonnen, drei wichtige Punkte im Sack und einen Abend mit starker, rundum positiver Fan-Unterstützung genossen: Der VfB Lübeck kehrte am Freitag mit einem 4:1 (3:1)-Auswärtserfolg bei Holstein Kiel II zurück an die Lohmühle. Vor 1.402 Zuschauern, darunter 798 Lübecker im Gästeblock, war der Erfolg unserer Mannschaft aufgrund des reiferen Spiels und des insgesamt auch klaren Chancenplus verdient.
Lukas Pfeiffer ohne Startelf-Änderung
Mit der gleichen Startaufstellung wie zuletzt beim 2:1 gegen Hildesheim ging VfB-Trainer Lukas Pfeiffer ins Spiel, und seine Mannschaft nahm mit dem böigen Wind zunächst im Rücken auch das Zepter sofort in die Hand. Bereits nach wenigen Sekunden tauchte Marius Hauptmann erstmals im Kieler Strafraum auf, und bis zum ersten Tor dauerte es nur gut sieben Minuten.
Tommy Grube köpft zum 1:0 für den VfB
Ausgangspunkt war eine Ecke von der linken Seite. Morten Rüdiger brachte den Ball präzise in die Mitte, wo sich Kapitän Tommy Grupe freigeschlichen hatte und zum 0:1 einköpfte (8.). Mit Ausnahme weniger Konter – der beste Ansatz landete im Abseits – hatten die Kieler zunächst offensiv wenig zu bieten, in der Defensive arbeitete der VfB aufmerksam. Auf der anderen Seite näherten sich die Grün-Weißen bei einem Schuss von Felix Drinkuth (17.) und dem Versuch einer direkten Ecke von Rüdiger (19.) schon dem zweiten Treffer. Der fiel nach 23 Minuten – und wieder nach einer Ecke. Diesmal brachte Tarik Gözüsirin von der linken Seite herein, Jannik Löhden verlängerte und Drinkuth drückte den Ball mit dem Knie aus wenigen Metern über die Linie – 0:2.
Niklas Niehoff bringt Holstein II auf 1:2 heran
Die Kieler fanden im Anschluss ein wenig besser in die Partie. Einen ersten gefährlichen Konteransatz von Niklas Niehoff bereinigte Florian Kirschke aufmerksam. Eine Minute später jedoch kam Holstein auf 1:2 heran. Eine Flanke des Ex-Lübeckers Tim Siedschlag verwandelte Niehoff per Kopf zum Anschluss (28.). Der VfB spielte jedoch gut geordnet weiter. Eine weitere Ecke verbreitete große Gefahr, Löhden kam diesmal aber nicht heran (35.). Das 1:3 fiel aus einem gewonnenen Zweikampf von Felix Drinkuth gegen Colin Kleine-Bekel. Der VfB-Angreifer ging auf Keeper Oberbeck zu, scheiterte zwar noch an einer guten Fußabwehr des gebürtigen Lübeckers, doch den Abpraller verwandelte Marius Hauptmann (38.).
Störche nach der Pause mit mehr Spielanteilen
Mit der verdienten 3:1-Führung im Rücken ging der VfB in die zweite Hälfte, in der nun die Kieler den Wind im Rücken hatten und mehr Spielanteile gewannen. Klare Torchancen entstanden zunächst aber weder daraus noch aus den großen Kontermöglichkeiten, die sich für den VfB durch offene Räume ergaben. Eine der wenigen guten Chancen der Gastgeber entstand aus einem Angriff über die linke Seite. Kirschke parierte zunächst gegen Eric Gueye, der Nachschuss von Jannis Voß war noch gefährlicher, doch der Ball landete am rechten Pfosten (66.). In dieser Phase waren die Kieler wohl am stärksten – aber zu einer weiteren klaren Chance reichte es nicht, insbesondere Grupe hatte in bedrohlichen Szenen immer wieder ein gutes Auge.
Marvin Thiel gelingt der 4:1-Endstand
Doch insgesamt verteidigten die VfBer mit viel Engagement und Laufbereitschaft. In der Schlussviertelstunde entstanden dann einige gute Konterszenen, aus denen das 1:4 auch früher hätte fallen können. Die beste war wohl ein öffnender Ball von Mirko Boland auf Marvin Thiel, der uneigennützig auf Drinkuth ablegte. Doch Oberbeck parierte den Abschluss stark zur Ecke (77.). So dauerte es bis zur Nachspielzeit, ehe der Sack vollständig zu war: Thiel setzte den Ball nach einem Konter zunächst an die Latte. Von Hauptmann von der rechten Seite kam der Ball wenige Sekunden später erneut zu Thiel, der aus wenigen Metern den Endstand markierte (90./+2).
Stadtderby gegen Phönix wartet auf VfB Lübeck
Das 1:4 war am Ende gemessen an den Torchancen auch ein durchaus gerechtes Resultat. Der VfB zeigte sich abgeklärter und routinierter als die Gastgeber und festigte seinen Vorsprung an der Regionalliga-Tabellenspitze. Gemeinsam mit den Fans, die das Team die gesamten 90 Minuten lang lautstark unterstützt hatten, wurde der Sieg anschließend noch gebührend gefeiert.
Schon in der nächsten Woche geht es mit dem nächsten Derby weiter: Dann kommt der 1. FC Phönix am Freitag (19.30 Uhr) zum 144. Stadtderby auf die Lohmühle. Rund 2.600 Tickets für die Partie sind bereits eine Woche vor dem Anpfiff abgesetzt.
Holstein Kiel II: Oberbeck – Frahm, Kleine-Bekel, Komenda (62. Lelle) – Wansiedler, Voß, Gumpert (79. Ejesieme), Gueye (79. Mai) – Siedschlag (89. Awuku), Wolf (67. Benger) – Niehoff.
VfB Lübeck: Kirschke – Kölle (67. Daube), Grupe, Löhden, Rüdiger (79. Sternberg) – Egerer (79. Plume) – Hauptmann, Gözüsirin, Boland, Farrona Pulido (71. Thiel) – Drinkuth (84. Hovi).
SR: Daniel Piotrowski (Buchholzer FC).
Zuschauer: 1.402.
Tore: 0:1 Grupe (8.), 0:2 Drinkuth (23.), 1:2 Niehoff (28.), 1:3 Hauptmann (37.), 1:4 Thiel (90./+2).
Gelbe Karten: Voß – Kölle, Kirschke, Daube.