Enttäuschende zweite Hälfte – nur 1:1 im Stadtderby

von Ismail Yesilyurt

Ein Treffer von Manuel Farrona Pulido (vorne), vor Ebrahim Farahnak (Phönix Lübeck) beim Torschuss, reichte dem VfB Lübeck nicht für drei Punkte. © 2022 Olaf Wegerich


Der VfB Lübeck kommt im Derby gegen den 1. FC Phönix Lübeck nur zu einem 1:1 und verliert damit vielleicht als Tabellenführer wichtige Punkte im Kampf um den direkten Aufstieg in die 3. Liga. In einen Presse-Newsletter fasst der VfB das Spiel zusammen.

(Quelle: PN VfB Lübeck/ Christian Jessen) Mit einem enttäuschenden Resultat endete das 144. Lübecker Stadtderby aus VfB-Sicht. Das 1:1 (1:0) war für die Grün-Weißen mit Blick auf die eigenen Ambitionen, aber vor allem auch auf die eigene Leistung zu wenig. Aufgrund einer schwachen zweiten Hälfte war der Punktgewinn für die Gäste vom 1. FC Phönix völlig verdient. Das Beste aus unserer Sicht an diesem Abend war die gute Kulisse von 5.151 Zuschauern.

Mattis Daube ersetzt Robin Kölle

VfB-Trainer Lukas Pfeiffer hatte den gelbgesperrten Robin Kölle durch Mattis Daube ersetzt und ansonsten die gleiche Elf aufgeboten, die in den beiden vergangenen Partien zwei Siege eingefahren hatte. Den etwas besseren Start erwischten allerdings die Gäste. Nach der ersten Ecke hatte Ebrahim Farahnak auch die erste Torchance der Partie (4.). Anschließend hatte der VfB mehr Spielanteile, doch erst Mitte der ersten Hälfte wurde unsere Mannschaft nach und nach torgefährlicher.

Pfeiffer-Mannschaft verpasst mögliche Vorentscheidung

Die guten letzten 20 Minuten der ersten Hälfte hätten dabei durchaus schon reichen können, um eine Vorentscheidung herbeizuführen. Die erste klare Chance hatte Tarik Gözüsirin nach einem tollen Angriffszug über Mirko Boland, Felix Drinkuth und Marius Hauptmann, scheiterte aber an Andrea Hoxha (30.). Vier Minuten später war der Gäste-Schlussmann überwunden. Nach einem langen Ball von Tommy Grupe nahm Manuel Farrona Pulido den Ball im Strafraum an, drehte sich um Gegenspieler Corvin Bock herum und traf zum 1:0 (34.).

In der Folge ergaben sich für den in dieser Phase starken VfB weitere Möglichkeiten: Boland setzte einen Schuss aus 16 Metern knapp über das Tor (37.). Nach gutem Zuspiel von Farrona Pulido nahm Drinkuth den Ball direkt, doch der Volleyschuss war einige Zentimeter zu hoch angesetzt (41.). Zudem scheiterte der von hinten hart bedrängte Tommy Grupe nach einer Ecke aus wenigen Metern an Hoxha (42.).

Elan des VfB Lübeck verpufft schnell nach der Pause

Auch in den zweiten Durchgang erwischte der VfB noch den besseren Start. Nach einer Hauptmann-Flanke kam Farrona Pulido völlig frei zum Kopfball, doch der strich knapp über das Phönix-Tor (47.). Spätestens nach einem Daube-Schuss, den Hoxha zur Ecke lenkte (53.), wendete sich das Blatt jedoch. Der VfB wurde zu passiv, leistete sich viele leichte Fehler und ermöglichte den nach der Pause stärkeren Phönixern mehr Spielanteile. Aus denen ergaben sich zunächst zwar mit Ausnahme eines Hyseni-Schusses ans Außennetz (63.) keine Torchancen.

Haris Hyseni trifft zum 1:1

Doch die Richtung des Spiels hatte sich verändert, der VfB schaffte es nicht, seine Konter auszuspielen. So war der Ausgleich nach 77 Minuten in dieser Phase durchaus folgerichtig: Hyseni drückte eine Hereingabe von der linken Seite aus einem Meter über die Linie – 1:1. Der VfB versuchte nun wieder mehr, fand aber keine spielerische Linie mehr. Aus einigen Flanken und Standards entstand nur noch eine halbe Chance durch Kimmo Hovi (90.), während die Gäste in der hektischen, von vielen Unterbrechungen durchzogenen Schlussphase sogar noch die beste Chance hatten: Sebastian Pingel setzte seine Kopfball jedoch am langen Eck vorbei (90./+3).

Kapitän Haris Hyseni (re., Phönix Lübeck), der hier in der Abwehr aushilft, traf zum Ausgleich. © 2023 Olaf Wegerich
Kapitän Haris Hyseni (re., Phönix Lübeck), der hier in der Abwehr aushilft, traf zum Ausgleich. © 2023 Olaf Wegerich

VfB Lübeck hat Meisterschaft in der eigenen Hand

Insgesamt war die Punkteteilung nach Vorteilen für den VfB in der ersten und für Phönix in der zweiten Halbzeit gerecht. Die Enttäuschung bei allen Grün-Weißen war spürbar. Zwar tun die zwei verlorenen Punkte auch mit Blick auf die Tabelle weh – doch der VfB hat an der Tabellenspitze weiterhin als einzige Mannschaft alles in eigener Hand und wird in der spielfreien Woche alles daran setzen, die Gründe für die enttäuschende zweite Halbzeit aufzuarbeiten. Vor dem nächsten Punktspiel bei Werder Bremen II (Do., 9. März) steht noch ein Testspiel gegen den Oberligisten SV Eichede am kommenden Freitag (19.30 Uhr) auf der Lohmühle auf dem Programm.

Sebastian Pingel (li., Phönix Lübeck) verfehlte den Lucky Punch in der Nachspielzeit. Rechts Berat Ayyildiz (Kilia Kiel) im Testspiel. © 2023 Ismail Yesilyurt
Sebastian Pingel (li., Phönix Lübeck) verfehlte den Lucky Punch in der Nachspielzeit. Rechts Berat Ayyildiz (Kilia Kiel) im Testspiel. © 2023 Ismail Yesilyurt

VfB Lübeck: Kirschke – Daube (72. Taritas), Grupe, Löhden, Rüdiger (76. Sternberg) – Egerer (82. Plume) – Hauptmann, Gözüsirin (82. Hovi), Boland, Farrona Pulido (64. Thiel) – Drinkuth.

1. FC Phönix Lübeck: Hoxha – Bock, van Dijck (72. Korup), Farahnak, Holzmann – Wurr, Ciapa – Pingel (90./+5 Ihde), Aramburú (46. Kobert), Adigo (59. Bennetts) – Hyseni (89. Woudstra).

SR: Yannick Rath (Bremen).

Zuschauer: 5.151.

Tore: 1:0 Farrona Pulido (34.), 1:1 Hyseni (77.).

Gelbe Karten: Daube, Boland, Drinkuth – Holzmann, Wurr, Farahnak, Ciapa.

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