Eckernförde befreit sich mit 3:1 aus dem Keller – Boho ohne Konstanz

von Ismail Yesilyurt

Coach Florian Rammer (li., Bordesholm) gefiel nicht das, was er auf dem Spielfeld sah. © 2023 Olaf Wegerich


Am 8. Spieltag der Flens-Oberliga konnte sich der Eckernförder SV mit 3:1 (3:0) gegen den TSV Bordesholm durchsetzen. Nach einer starken Leistung in der ersten Hälfte vor nur knapp 150 Zuschauern am heimischen Bystedtredder lagen die Gastgeber bereits zur Halbzeit deutlich mit 3:0 in Führung. Verdienter Lohn für den zweiten Saisonsieg war der Sprung aus der Abstiegszone auf den 12. Platz. Bordesholm verbleibt auch nach der fünften Niederlage auf dem 9. Platz, hat aber mit bereits 28 Gegentreffern weiterhin die löchrigste Abwehr der Liga.

Bereits frühzeitig wurden die Pläne der Gäste, aus einer geordneten Defensive heraus Nadelstiche zu setzen, durchkreuzt, denn die Gastgeber operierten wie erwartet mit langen Bällen und setzten die Bordesholmer, die nicht immer den sichersten Eindruck in ihrer Dreierkette hinterließen, mächtig unter Druck.

Leon Apitz trifft früh für den ESV

Nachdem Joris Scherbath (Bordesholm) bereits frühzeitig an der Seitenlinie behandelt werden musste, landete eine verunglückte Hereingabe bei Leon Apitz (5.), der keine Mühe hatte, den Ball zum beruhigenden 1:0 für die Gastgeber über die Linie zu drücken. Wieder einmal war das Stellungsspiel der Gäste nicht optimal.

Auch in der Folge spielte Bordesholm deutlich unter seiner Möglichkeiten und hatte einige brenzlige Situationen zu überstehen. Das kompromisslose Spiel der Gastgeber, die stets präsent waren in den Zweikämpfen und mit viel Tempo agierten, sollte sich hingegen auszahlen.

Nils Woelki erhöht für den ESV

Bereits nach zwanzig Minuten führt ein Chipball auf Nils Woelki (20.), der sofort abzieht und zum 2:0 trifft, zu einem weiteren Treffer für die Gastgeber, bei dem die Bordesholmer Abwehr nicht gut aussieht.

Apitz mit Doppelpack

Bereits frühzeitig sorgte der ESV mit dem dritten Treffer durch den gut aufgelegten Leon Apitz (27.) für eine Vorentscheidung und bescherte Bordesholms Trainer Florian Rammer, der zur Halbzeit dreimal wechselte, einige Kopfschmerzen. Nachdem sich Henrik Stoeterau auf der Außenposition gegen Alexander Meyerfeldt behaupten und in die Mitte passen konnte, traf Apitz, der im ersten Durchgang zwei weitere gute Abschlüsse verzeichnen konnte, zum 3:0 für die Gastgeber. Ein Ergebnis, das die Kräfteverhältnisse im ersten Durchgang auch deutlich zum Ausdruck brachte.

Rammer wechselt durch

Nach einer deutlichen Ansprache von Boho-Trainer Florian Rammer kamen die Gäste nach knapp einer Stunde deutlich besser ins Spiel und drängten in den folgenden zwanzig Minuten vehement auf den Anschlusstreffer. Spielführer Alexander Meyerfeldt (64.) hatte viel Pech, dass sein schulmäßiger Kopfball nur am Pfosten landete und die aufopferungsvoll verteidigenden Gastgeber auch erfolgreich die beiden folgenden Nachschüsse blocken konnten. Ein Anschlusstreffer in dieser Phase hätte Boho wohl möglich weiter beflügelt.

Luchts Treffer kommt zu spät

So kam der Ehrentreffer von Malte Lucht (90.) zum 1:3 nach feinem Zuspiel von Joris Scherbath deutlich zu spät, um dem Spiel noch eine Wende zu geben.

Malte Lucht (TSV Bordesholm), gegen Jannis Brandt (Hohenwestedt) erzielte den einzigen Boho-Treffer. © 2023 Olaf Wegerich
Malte Lucht (TSV Bordesholm), gegen Jannis Brandt (Hohenwestedt) erzielte den einzigen Boho-Treffer. © 2023 Olaf Wegerich

In der zweiten Hälfte spielten die Gastgeber nicht mehr so druckvoll und ließen die Gäste kommen. Erst in der Schlussphase, als Bordesholm alles oder nichts spielte und hinten aufmachte, kam die Mannschaft von Trainer Maik Haberlag noch zu einigen Kontermöglichkeiten, die jedoch leichtfertig vergeben wurden.

Ansonsten agierte der ESV sehr clever und nahm immer wieder durch lange Unterbrechungen nach Verletzungsbehandlungen Zeit von der Uhr und brachte den Spielfluss der Gäste damit erheblich durcheinander. Enttäuschend aus Sicht der Bordesholmer war, dass nur vier Minuten Nachspielzeit angezeigt wurden. Bereits die Anreise stand für Boho unter einem unglücklichen Stern, da einige Spieler im Stau standen und zu spät zum verabredeten Treffpunkt kamen.

Das sagte Trainer Florian Rammer (TSV Bordesholm): „Wir wollten hier gewinnen, um Ruhe nach unten in der Tabelle zu haben. Das ist uns nicht gelungen. Was wir abgeliefert haben, war nicht gut. Wir haben drei einfache Gegentore bekommen, weil wir schlecht verteidigt haben. Unser Zweikampfverhalten und die Tiefenabsicherung waren nicht gut. Zur Halbzeit hätte ich mehrere Spieler als die drei, die ich ausgewechselt habe, herausnehmen müssen für das was sie abgeliefert haben. Einige Spieler waren heute nicht auf dem besten Level. In der zweiten Hälfte haben wir ein anderes Gesicht gezeigt und hatten mehr Ballbesitz.“

Eckernförder SV: Sievers – Bamler (74. Eggers), Andreas, Zülsdorff – Lorenz, Wiese (60. Wagner), Stoeterau, Mohr, Jürgensen (76. Witte) – Apitz (68. Dagtekin), Wölki (53. Clausen).
Trainer: Maik Haberlag.

TSV Bordesholm: Lüdtke – Schomaker (46. Evers), Schlüter, Alexander Meyerfeldt – Aaron Meyerfeldt, Spohn, Scherbath – Bouzoumita (46. Boztepe), Börner (64. Assemien), Cumur (46. Möller) – Lucht.
Trainer: Florian Rammer.

Schiedsrichter: Jannik Romahn (SV Hemmingstedt).
Assistenten: Torge Feldt und Dennis Martens.

Zuschauer: 150 am Bystedtredder in Eckernförde.

Tore: 1:0 Leon Apitz (5.), 2:0 Nils Woelki (20.), 3:0 Leon Apitz (27.), 3:1 Malte Lucht (90.).

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