Derby nicht klasse, aber spannend – PTSV übernimmt mit 2:1 Platz eins von der PSG

von Ismail Yesilyurt

Linksfuß Maximilian Zimmermann (Preetzer TSV) machte das Last-Minute-Tor zum 2:1. © 2024 Ismail Yesilyurt

Der Preetzer TSV holt sich die Tabellenspitze der Verbandsliga Ost. Mit einem 2:1 im Spitzenduell und Derby gegen die Probsteier SG, die wie die Preetzer mit sieben Punkten aus den ersten drei Spielen ganz oben zu finden war. Dabei gelingt es der Heimelf, in Unterzahl den Siegtreffer in der letzten Sekunde der 96. Spielminute in einem hektischen und emotional geführten Match zu erzielen.

PTSV-Pressing fruchtet zum 1:0

„In den ersten 40 Minuten hätte man nicht darauf schließen können, dass es ein verrückter Abend wird. Und in der zweiten Halbzeit tatsächlich phasenweise ein hektischer Abend“, sagte TSV-Trainer Fabian Doege nach dem Erfolg am Freitag. Sein Team holte sich nach einer guten Anfangsphase der Probsteier SG mit gutem und griffigem Pressing die Führung und nutzte dabei einen Fehler der PSG-Defensive, um den Ball zu erobern und schnell abzuschließen.

Trainer Fabian Doege (li., Preetzer TSV) dürfte mit zehn Punkten aus vier Spielen mehr als zufrieden sein. © 2025 Ismail Yesilyurt
Trainer Fabian Doege (li., Preetzer TSV) dürfte mit zehn Punkten aus vier Spielen mehr als zufrieden sein. © 2025 Ismail Yesilyurt

Rot für Yasin Akbulut

Nach dem Rückstand folgt auch die Rote Karte für Yasin Akbulut. „Dann brauchen wir natürlich ein bisschen. Mit einem Mann weniger müssen wir komplett umstellen. Die ganzen taktischen Vorgaben, die wir vorhatten, sind natürlich durch die Rote Karte über den Haufen geworfen“, konnte PSG-Coach Samed Erol nach einer viertelstündigen Anpassung wieder Chancen durch Konter aufschreiben. „Wir hätten mehr Chancen, wenn die Aktionen sauber zu Ende gespielt worden wären“, bemerkte Doege.

Zur Halbzeit alles wieder pari

Kurz vor der Halbzeit wird dann Din Mehanovic im Strafraum rüde gefoult. Rot für Felix Ziebell – Elfmeter für die Probsteier SG. Keeper Thomas Bohrmann verwandelt gegen seinen Torwartkollegen Lennard Weidner. Somit ist mit Beginn der zweiten Halbzeit alles wieder ausgeglichen.

Je älter desto besser - beim Wein gilt das wirklich nicht, aber bei Thomas Bohrmann schon. © 2024 Ismail Yesilyurt
Nicht der erste Elfmeter, den Thomas Bohrmann (Probsteier SG) verwandelt hat. © 2024 Ismail Yesilyurt

Offener Schlagabtausch nach Wiederanpfiff

Auch die folgenden Minuten bis zur nächsten Dezimierung. „Offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten“, lautete die Einschätzung von Erol bis zur Ampelkarte für den Preetzer Rudi Karius. „Wir wechseln einmal, stellen ein bisschen um. In der zweiten Halbzeit ist es ein sehr, sehr ausgeglichenes Spiel“, sah Fabian Doege den ersten Hochkaräter für die Gäste. Dann drei klare Chancen für die eigene Mannschaft durch Enno Schulze, Nico Kocks und Michel Danberg.

Maxi Zimmermann überlupft Bohrmann zum 2:1

In Überzahl schnürte die Probsteier SG die Preetzer ein. Die Schusterstädter kamen kaum noch zum Luftholen, aber zum entscheidenden Treffer. „Wir schaffen es nicht, die letzten zehn Minuten ruhig zu bleiben, den Gegner zurechtzulegen, auf die eine Chance zu warten“, kritisierte Erol, der zusehen musste, wie aus einem eigenen Freistoß in der gegnerischen Hälfte der Knock-out erfolgte. Den kurz gespielten Freistoß erkämpfen sich die Preetzer und setzen zum Konter an. Jendrick Müller gewinnt den Zweikampf, Michel Danberg nimmt das Zuspiel mit nach außen zum erfolgreichen Eins-gegen-eins. Die Flanke will ein Gäste-Verteidiger zum eigenen Torwart zurückköpfen. Zu kurz! Maximilian Zimmermann ist zur Stelle und überlupft Bohrmann.

Enno Schulze (Preetzer TSV) hat die Chance zum 2:1. © 2025 Ismail Yesilyurt
Enno Schulze (Preetzer TSV) hat die Chance zum 2:1. © 2025 Ismail Yesilyurt

Hochemotionaler Abend für Fabian Doege

„Das war ein hochemotionaler Abend, den der Schiedsrichter – meiner Meinung nach das Schiedsrichtergespann – noch mal reflektieren sollte. Aber letztlich die Emotionen, die mit Abpfiff dort auf dem Platz waren, und der Abend im Anschluss machen für mich den Fußball so, wie er sein soll. Und ja, das war ein wunderschönes Gefühl gestern Abend nach dem Abpfiff“, waren für Fabian Doege und seine Kicker die drei Punkte die richtige Einstimmung auf die folgende Einstandsparty.

Samed Erol: „Aber es war spannend, es war sehr hitzig“

„Am Ende eine sehr unglückliche Niederlage. Ich glaube, ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. War von beiden meiner Meinung nach kein gutes Fußballspiel. Aber es war spannend, es war hitzig“, zeigte sich auch Samed Erol mit den „fragwürdigen Entscheidungen“ der Schiedsrichter, die beide Seiten betrafen, nicht einverstanden. „Erste Saisonniederlage. Sehr unnötig. Sehr dumm von uns am Ende, wie wir uns verhalten. Aber das ist leider so im Fußball.“

Stimmen zum Spiel

Samed Erol (Trainer Probsteier SG)
Fabian Doege (Trainer Preetzer TSV)

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