Coup nach 0:3 und 1:4 – Wasbek wirft Oberligist VfR Neumünster im Elfmeterschießen raus

von Helwig Pfalzgraf

Das 4:1 von Moshood Adesanya (re., VfR Neumünster) in der 65. Minute reichte nicht aus für das Viertelfinale. © 2025 Yannick Hellwig.

Riesenüberraschung in Wasbek! Nach spektakulärem Spielverlauf wirft der Verbandsligist den Oberligisten im Elfmeterschießen aus dem Kreispokal. 4:4 stand es nach 90 Minuten, nachdem Rasensport schon mit 3:0 und 4:1 geführt hatte.

Es war kein Pokalspiel wie jedes andere – in den letzten beiden Sommern sind dem VfR gleich neun A-Jugendliche Richtung Bahndamm Wasbek verloren gegangen, von denen man einige eigentlich in die Ligamannschaft einbauen wollte bzw. die dort sogar schon Oberliga-Einsätze zu verzeichnen hatten.

Wasbek peilt Landesliga an

Beide Teams sind gut in die Saison gestartet. Der SV Wasbek hat nach vier Spielen die optimale Ausbeute von 12 Punkten aufzuweisen und liegt hinter dem TuS Nortorf in der starken Verbandsliga West auf Platz zwei. Das ausgegebene Saisonziel lautet dann auch unmissverständlich: Aufstieg in die Landesliga – trotz des langfristigen Ausfalls von Torjäger Vitali von der Mehden.

Genau dorthin möchten die Veilchen nicht zurück, nachdem man vor zwei Jahren in die Oberliga zurückgekehrt ist. Eine sorgenfreie Saison, so lautet das vorgegebene Ziel. Mit neun Punkten aus vier Spielen und Platz 6 in der aktuellen Tabelle ist der Saisonstart durchaus gelungen.

VfR mit nur drei spielfähigen Feldspielern auf der Bank

Heute fehlten Trainer Danny Cornelius neben dem am Wochenende verletzten Christoph Kahlcke auch Araik Arshakyan, der sich im Training in der Vorwoche einen Nasenbeinbruch zugezogen hatte und somit erst einmal ausfällt. Kevin Schulz, am Wochenende wohl bester Rasensportler, fehlte heute angeschlagen ebenso wie weiterhin Sven Freitag. Beide drehten vor Spielbeginn ihre Runden. Im Tor vertraute Cornelius heute José Aguirre.

Erste Hälfte: VfR führt souverän 3:0

In der ersten Hälfte deutete nichts auf den überraschenden Spielausgang hin. Rasensport demonstrierte den Klassenunterschied, spielte seriös und souverän und führte verdient nach 45 Minuten 3:0. Mit dem Pausenpfiff traf Lippegaus zudem noch den Pfosten.

© 2025 Yannick Hellwig
© 2025 Yannick Hellwig

Zweite Hälfte: Wasbek unverdrossen, Veilchen im Verwaltungsmodus

Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte schaltete der VfR einen Gang runter. Prompt kombinierten sich starke Wasbeker rechts wunderschön durch, Rune Kulig traf ohne große Gegenwehr zum 1:3 (53.). Die Souveränität der ersten Hälfte kam dem VfR mehr und mehr abhanden. Als Ola Adesanya nach 65 Minuten zum 1:4 traf, schien trotzdem alles entschieden.

Rasensport von der Rolle, Wasbek mit Offensivpower

Was dann nach dem Anschlusstor von Kulig per Pressschlag zum 2:4 (78.) passierte, bei dem die VfR-Deckung schon böse unglücklich aussah, lässt sich schwer in Worte fassen. Dem VfR entglitt die Partie völlig. Riesige Lücken im Defensivverband luden Wasbek, keineswegs nun feldüberlegen, aber bei jedem Angriff brandgefährlich, geradezu ein. Plötzlich wirkte der VfR im Defensivverhalten gegen den Verbandsligisten wie ein überforderter Kreisligist – unglaublich, was es da zu sehen gab. Youri von der Mehden kam fast mühelos nach doppeltem Zweikampfgewinn zum Abschluss (82.), Pfosten – Lenny Peters staubte zum 3:4 ab – wieder ein ehemaliger VfR-A-Jugendspieler. Auch der nächste Angriff der Heimelf saß: Flanke von rechts, Kapitän Hakon Schnoor köpfte am langen Pfosten ein (87.).

Jonte Peters hält zwei von drei Elfmetern

Im Elfmeterschießen ist bereits nach sieben Elfern Schluss: Wasbeks junger Keeper Jonte Peters hält die Elfer von Korup und Lippegaus, während alle Wasbeker souverän verwandeln.

Fazit: Der Kreispokal Holstein hat seine erste dicke Überraschung. Oberligist Rasensport scheitert bereits im Achtelfinale.

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