Bogenlampe von Niclas Krause: Kropp gewinnt mit 1:0 bei RS Kiel

von Ismail Yesilyurt

Tim Kappmeyer (Rot-Schwarz Kiel), umringt von Florian Legrum, Jark Decker und Cedric Flor (v. l.), bei der einzigen Chance in Hälfte zwei. © 2024 Ismail Yesilyurt


Mit einer Kopfball-Bogenlampe, die sich über Rot-Schwarz-Keeper Philipp Ruether unter die Latte senkt, wird die Begegnung in der Landesliga Schleswig zwischen Rot-Schwarz Kiel und dem TSV Kropp entschieden. Kropps Niclas Krause steht nach einer Rechtsflanke am Elfmeterpunkt kurz vor dem Seitenwechsel goldrichtig und ist der Matchwinner für die Mannschaft von Dennis Usadel.

„Ein Spiel, das brutal weh tut. Wir müssen mit solchen Spielen besser umgehen und die vorhandenen Chancen nutzen“, sagt Ove Sass im Mannschaftskreis nach dem Abpfiff. Der Trainer der Kieler bezog sich bei den Tormöglichkeiten vor allem auf die ersten 45 Minuten. Im zweiten Spielabschnitt geizen beide Kontrahenten mit Torchancen, sparen dafür aber nicht mit Tempo und vielen rassigen Zweikämpfen zwischen den Strafräumen. Insgesamt ist es eine Partie auf einem Niveau, das weder nach unten noch nach oben ausschlägt, aber auch für die Zuschauer schwer verdaulich ist.

Die Gastgeber beginnen gut und haben durch Igor Vitiuk (8.) eine Gelegenheit. Aber wie schon bei den weiteren Chancen in der ersten Halbzeit durch Chima Iheagwaram (15., 22.) und Finn Logemann (40.) fehlt die Entschlossenheit vor dem von Niklas Simson gut gehüteten Kropper Gehäuse, um sich für eine ansprechende erste Halbzeit zu belohnen.

Hier sind Igor Vitiuk, Finn Logemann und Tim Jansa (v. l.) gegen Tjorven Lamp (TSV Kropp) in den Kampf um den Ball involviert. © 2024 Ismail Yesilyurt
Hier sind Igor Vitiuk, Finn Logemann und Tim Jansa (v. l.) gegen Tjorven Lamp (TSV Kropp) in den Kampf um den Ball involviert. © 2024 Ismail Yesilyurt

Die Möglichkeiten für den Gast haben Florian Legrum (9.), Cedric Flor, der sich sehr geschickt durch die rechte Strafraumseite schlängelt, aber an Keeper Philipp Ruether hängenbleibt (31.), und Niclas Krause mit dem zu diesem Zeitpunkt unerwarteten 1:0. Je länger die Partie vor der Pause dauerte, umso mehr näherten sich beide Teams an.

Halbzeitfazit: Rot-Schwarz macht eine gute erste Halbzeit bei hochsommerlichen Temperaturen, wird aber mit der Zeit immer fahriger, sodass Kropp mehr und mehr mit gutem Kampf seine Ansprüche auf einen Punkt oder mehr stellt.

Nach dem Wiederanpfiff ist es dann offensichtlich, was sich in den letzten Minuten der ersten Halbzeit abzeichnete. Bei Rot-Schwarz kommen die (Fehl)Pässe in die Offensive selten an, oder man steht im Abseits. Sehr oft Finn Logemann, der schon am Verzweifeln ist und sich den Titel des Abseitskönigs bei mehr als einer Handvoll Fehltritten holt. Dahingestellt sei, ob alle Entscheidungen korrekt sind oder nicht.

Auch zu kompliziert spielt RS nach dem 0:1, verstrickt sich zu sehr in die Zweikämpfe. Und in diesem Bereich sind die Kropper bekanntlich eine der besseren Mannschaften in der Liga. Das Anrennen der fehleranfälligen Kieler prallt an der guten Defensive der Gäste ab, die ihrerseits ihre Umschaltaktionen nicht besser nutzen, um Chancen zu kreieren. Dass die RS-Abwehr gut steht, mag auch ein Grund dafür sein.

Die Kropper Defensive kümmerte sich liebevoll und resolut um die Kieler Offensive - hier Jark Decker (re.) gegen Chima Iheagwaram (Rot-Schwarz Kiel). © 2024 Ismail Yesilyurt
Die Kropper Defensive kümmerte sich liebevoll und resolut um die Kieler Offensive – hier Jark Decker (re.) gegen Chima Iheagwaram (Rot-Schwarz Kiel). © 2024 Ismail Yesilyurt

Die einzige Chance gibt es in der 56. Minute für die Heimelf. Nach einer Ecke bleibt Tim Kappmeyer im Gewühl ohne Erfolg. Bei den Gästen bleibt der Notizzettel blank. In den letzten Minuten inklusive der 3 Minuten Nachspielzeit geht Ove Sass All-in und löst die Abwehrkette zugunsten eines weiteren Offensivspielers auf. Den geforderten „letzten Pass mit mehr Kontrolle“ sieht Sass nicht mehr.

Dennis Usadel (Trainer TSV Kropp)
Ove Sass (Trainer Rot-Schwarz Kiel)

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