Bittere Packung für den MTSV – Eichede beim 6:0 klar besser

von Olaf Wegerich

Die Eicheder waren nicht zu fassen – hier ist Bendix Gelzer (Eichede) gegen Kilian Pingel (li.) und Tristan Hoppe (MTSV Hohenwestedt) durch. © 2024 Olaf Wegerich


Das war ernüchternd. Der MTSV Hohenwestedt unterliegt am 3. Spieltag der Flens-Oberliga dem SV Eichede auch in der Höhe völlig verdient mit 0:6 (0:2) und kassiert im dritten Spiel die dritte Niederlage. Gegen die in allen Belangen haushoch überlegenen Gäste hatten die überforderten Gastgeber nicht den Hauch einer Chance und zieren erst einmal das Tabellenende. Der SV Eichede zeigte seine fußballerische Klasse, kombinierte dabei gegen oft überfordert wirkende Gastgeber wie nach Belieben und hätte die Partie auch deutlich höher gewinnen können. Nach vier Vizemeisterschaften in Folge ist der Mannschaft von Trainer Paul Kujawski nach dem gelungenen Saisonauftakt mit drei Siegen alles zuzutrauen.

Ohne Mannschaftskapitän Tjark Sievers, den weiterhin Oberschenkelbeschwerden plagen, und Jasper Schwarz, der sich einen Bänderriss zugezogen hatte, dafür aber erstmalig mit Angreifer Mika Hirsch, der erst am Morgen des Spiels aus dem Urlaub zurückgekehrt war, erwischten die Gastgeber einen total verpatzten Start.

Bereits nach vier Minuten lagen die Gäste aus Stormarn nach einem unnötigen Ballverlust von Finn-Mathis Holm in Führung. Neuzugang Keenon Erfurth, vom Ligarivalen VfR Neumünster verpflichtet, sagt Dankeschön und trifft aus gut 18 Metern unhaltbar in den Giebel zur Gästeführung. Erfurth, der von den ambitionierten Gästen nach der schweren Verletzung von Kay Adam, der sich einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, verpflichtet wurde, gelang damit bereits der zweite Saisontreffer. Wenig später hatte Kilian Pingel eine Chance für die Gastgeber, doch sein Schuss verfehlte das Tor nur knapp.

Danach übernahm wieder die Mannschaft von Trainer Paul Kujawski das Kommando und ließ Ball und Gegner laufen. Noch vor der Pause sorgen die Gäste, die das Spiel deutlich beherrschen, für klare Verhältnisse.

Erneut verlieren die Gastgeber den Ball in der Vorwärtsbewegung und Henrik Arnold (32.) erhöht nach einer schönen Einzelleistung auf 0:2.

Nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen hat Bendix Gelzer (41.) noch vor der Pause wenig Mühe, um auf 0:3 zu erhöhen. Hohenwestedt ist kaum in der Lage, dem Angriffswirbel der Gäste etwas entgegenzusetzen. Die Mannschaft vom Trainerteam Udo Kochanski und Sebastian Barth kommt immer einen Schritt zu spät und schafft es nicht, in die Zweikämpfe zu kommen. Bereits im Frühjahr hatten die Gastgeber im Heimspiel gegen Eichede eine deutliche 0:5-Abfuhr bekommen und waren chancenlos.

Obwohl beide Mannschaften nach der Pause jeweils fünf Wechsel vollzogen, hatte das auf den Spielfluss der Gäste, die zu keiner Phase des Spiels ernsthaft gefordert waren, keinerlei Konsequenzen.

Eichede gnadenlos überlegen – Drei Gästetreffer in sechs Minuten

Binnen sechs Minuten treffen die Stormarner dreimal und zeigen sich danach gnädig und belassen es bei dem halben Dutzend. Zunächst ist es Justin Krüger (57.), der einen schönen Spielzug zum 0:4 vollendet. Der MTSV spielt bis auf wenige Ausnahmen weiterhin nahezu körperlos und lässt die Gäste, die kaum Gegenwehr spüren, gewähren.

Der fünfte Gegentreffer ist ein Paradebeispiel für mangelnde Zuordnung. Eine präzise Flanke von der linken Seite landet bei Henrik Arnold (61.), der wenig Mühe hat, völlig freistehend zum 0:5 zu treffen.

Beim sechsten Treffer war auch viel Pech im Spiel für die Gastgeber. Der bärenstarke Henrik Arnold schlägt unbedrängt eine Flanke von der rechten Seite, die der zwei Minuten zuvor eingewechselte Niklas Neitzke (63.) unglücklich ins eigene Tor verlängert.

Yago Heider (li., SV Eichede) gegen Henrik Schnoor (MTSV Hohenwestedt). © 2024 Olaf Wegerich
Yago Heider (li., SV Eichede) gegen Henrik Schnoor (MTSV Hohenwestedt). © 2024 Olaf Wegerich

Neben einem Pfostentreffer von Keenon Erfurth kurz nach der Pause haben die Stormarner noch weitere gute Gelegenheiten, doch MTSV-Torhüter Enno Beckmann verhindert mit mehreren starken Paraden ein Debakel.

Der MTSV kassiert eine deftige Packung und zahlt viel Lehrgeld. Die Mannschaft war nicht in der Lage, in Bedrängnis ein taktisches Foul zu ziehen, um den Angriffswirbel der Gäste Einhalt zu gebieten.

Lediglich Tim Sienknecht, der sich im dritten Spiel bereits die dritte Gelbe Karte eingefangen hat, tat dies. Aus einer schwachen Mannschaft war neben Torhüter Beckmann, der hielt, was zu halten war, nur noch Neuzugang Geart Latifi hervorzuheben. „Der Rest war in Summe immer einen Schritt langsamer als Eichede und spielte weit unter seinen Möglichkeiten“, musste auch MTSV-Trainer Udo Kochanski eingestehen. „Das war eine Demontage, da waren gefühlt zwei Klassen Unterschied. Bei vier Gegentoren haben wir entscheidend mitgeholfen. Das geht natürlich an die Substanz. Eichede hat begeisternden Fußball gespielt. Das ist eine geile Truppe“, musste Kochanski die Überlegenheit der Gäste neidlos anerkennen.

Rundum glücklich war auch Keenon Erfurth, der in Eichede voll eingeschlagen hat und auch bei seinen Mitspielern bereits ein hohes Ansehen genießt. „Fußball auf diesem Niveau zu spielen macht viel Spaß. Das war ein klarer Sieg. Wir standen defensiv sehr gut und hatten auch offensiv gute Aktionen. Das Training in Eichede ist intensiver. Ich habe hier viele Mitspieler, die sehr gut am Ball sind.“

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