Chris Kröhert als Torwart des TSV Schilksee in der Regionalliga Nord gegen den FC St. Pauli II. © Ismail Yesilyurt
Der TUS Nortorf sorgt weiter für Schlagzeilen. Nun konnte der ambitionierte Tabellenführer der Verbandsliga West mit Torhüter Chris Kröhnert (30), zuletzt aktiv beim TSV Bordesholm, sogar einen Spieler mit Regionalligaerfahrung beim TSV Schilksee (Saison 2016/2017) für sich gewinnen. Zwei Jahre davor gehörte der beidfüßige Kröhnert sogar dem Drittligakader der KSV Holstein Kiel an. „Chris ist gerne zu uns gekommen. Beruflich ist er Pilot bei Eurowings. Daher kann es schon mal sein, dass er uns am Wochenende nicht zur Verfügung steht oder beim Training fehlt. Wir hatten ja nur zwei Torhüter für zwei Herrenmannschaften. Er ist für alles offen und hat auch kein Problem damit, bei den 2. Herren zu helfen. Aber es gilt das Leistungsprinzip“, freut sich auch Nortorfs Ligaobmann Patrick Mohr über den geglückten Transfer.

Youkick erreichte Chris Kröhnert im Urlaub und stellte ihm einige Fragen, wie es zu dem Wechsel zum TUS Nortorf kam.
Aufzuhören war für dich kein Thema nach deiner am Ende unglücklich gelaufenen Zeit in Bordesholm? Schließlich bist du ja gerade mal 30 Jahre alt?
Definitiv! 31 wäre, besonders für einen Torhüter, viel zu jung. Dafür macht es mir auch noch viel zu viel Spaß, selber zu spielen.
Wie ist es dazu gekommen, dass du zum TUS Nortorf wechselst?
Da muss ich ein bisschen ausholen. Der erste Kontakt zum TUS kam bereits gegen Ende der vergangenen Saison zustande – zu einem Zeitpunkt, an dem das Chaos beim TSV Bordesholm, bedingt durch den Rücktritt von Ismet Nac und die darauffolgende Abmeldung der ersten Mannschaft, scheinbar seinen Höhepunkt erreicht hatte. In dieser Phase meldeten sich sowohl Paddy (Patrick Mohr, d. Red.) als auch Nordi (Michael Nordheim, d. Red.) bei mir.
Einen sofortigen Wechsel im Sommer lehnte ich damals jedoch ab, da ich meine Zusage beim TSV Bordesholm – unabhängig von der Mannschaft (1. oder 2.) – bereits gegeben hatte. Zu meinem Wort zu stehen, war mir wichtig. Zudem spielte meine private Situation eine wesentliche Rolle: Mit der erwarteten Geburt unseres zweiten Kindes im August war mir bewusst, dass ich in der ersten Saisonhälfte nur eingeschränkt zur Verfügung stehen würde. Unter diesen Umständen hätte ich einen Wechsel als unfair gegenüber allen Beteiligten empfunden.

Nachdem der TSV Bordesholm im weiteren Verlauf – unter anderem durch die Situation rund um das Trainerteam und die endgültige Abmeldung der Ersten – weitere Turbulenzen durchlaufen hatte, zog ich für mich einen Schlussstrich. Der Kontakt zum TUS, insbesondere zu Nordi und Paddy, ist jedoch nie abgerissen. Wir standen stets in einem losen, aber konstruktiven Austausch. In der vergangenen Woche führten wir schließlich ein sehr gutes persönliches Gespräch, in dem alle Rahmenbedingungen geklärt wurden.
Worin besteht für dich der Reiz in der Aufgabe beim TUS Nortorf?
Der Reiz am TUS liegt für mich klar in der ruhigen, strukturierten und familiären Vereinsführung – sowie in der leistungsorientierten Mannschaft, in der viele talentierte und charakterstarke Spieler stehen. Einige von ihnen kenne ich bereits, über andere habe ich nur Gutes gehört. Ich freue mich darauf, Teil dieser Gemeinschaft zu werden.
Besonders wichtig ist mir zu betonen, dass die aktuelle Mannschaft des TSV meinen höchsten Respekt genießt. Das sind alles gute Jungs, die die schwierige Situation des Vereins bestmöglich angenommen haben. Sie waren lernwillig, engagiert und haben viel investiert, um zwei Mannschaften parallel zu unterstützen. Sie sind keinesfalls der Grund für meinen Abschied vom Verein.
