Plön trotzt Spitzenteam Preetzer TSV ein 1:1 ab

von Ismail Yesilyurt

Jakob Reimansteiner (TSV Plön) erzielte den überraschenden Ausgleich gegen den Preetzer TSV. © 2025 Ismail Yesilyurt


Abstiegskandidat zeigt Moral – Preetz lässt Punkte im Titelkampf liegen

Der TSV Plön ist der Partycrasher in der Verbandsliga Ost! Am letzten Wochenende hinderten die Plöner mit einem 3:2-Sieg den Heikendorfer SV am Sprung an die Tabellenspitze. Nun durfte der Preetzer TSV nach dem Abpfiff der insgesamt 102 Minuten (drei Minuten Nachspielzeit in der ersten, neun in der zweiten Halbzeit) im Kreis nicht „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ anstimmen.

Mit dem nicht unverdienten 1:1 sorgte die abstiegsbedrohte Elf von Matthias Falk für eine Überraschung gegen den Titelanwärter. Trotz klarer Feldvorteile kam das Team von Fabian Doege nicht über eine Punkteteilung hinaus. Während Plön den Punkt im Abstiegskampf feierte, war die Stimmung beim Titelaspiranten Preetz natürlich eher gedämpft.

Auswahl von Fabian Doege bestimmt die Richtung

Die Gäste aus Preetz, die im letzten Spiel bei der SG Sarau/Bosau (1:3-Niederlage) drei Platzverweise verkraften mussten, nahmen von Beginn an das Zepter in die Hand und erspielten sich ein klares Übergewicht. Trainer Fabian Doege war mit dem Auftritt seiner Mannschaft grundsätzlich zufrieden, haderte aber mit der Chancenverwertung: „Wir hatten mehr Spielanteile, chancentechnisch auch das Übergewicht, haben aus dem Spiel heraus nicht wirklich was zugelassen. Bei Standards ging was für Plön – so fällt auch der Ausgleich. Unterm Strich ist das Ergebnis für uns unbefriedigend, aber keine Katastrophe. Wir müssen das Spiel eigentlich gewinnen, vielleicht sogar mit zwei Toren Unterschied.“

Trainer Fabian Doege (li., Preetzer TSV) dürfte mit zehn Punkten aus vier Spielen mehr als zufrieden sein. © 2025 Ismail Yesilyurt
Trainer Fabian Doege (li., Preetzer TSV) . © 2025 Ismail Yesilyurt

Plön gleicht nach Standard aus

Der TSV Plön, personell geschwächt und mit mehreren Ausfällen im Offensivbereich, blieb über weite Strecken defensiv eingestellt und setzte auf schnelle Umschaltmomente. Nach einer Standardsituation fiel dann der umjubelte Ausgleich aus einem Gewühl heraus.

Trainer Matthias Falk erklärte die taktische Ausrichtung so: „Wir haben uns bewusst zurückgezogen und Preetz das Feld überlassen. Die hatten die deutlich größeren Ballbesitzanteile, aber das war so kalkuliert. Wir wollten in die schnelle Umschaltung kommen – und das hat über weite Strecken gut funktioniert.“

Diese Marschroute hielten die Gastgeber auf dem neuen Kunstrasenplatz bis zum Schlusspfiff bei. Trotz der Überlegenheit des Favoriten verteidigte Plön mit Leidenschaft und Hingabe. Immer wieder warfen sich die jungen Spieler in die Zweikämpfe und hielten den knappen Punkt fest.

Plöner Kampf, Moral und Charakter

Besonders beeindruckt zeigte sich Falk von der Mentalität seiner Mannschaft: „Wir haben uns wieder mit Händen und Füßen gewehrt und im dritten Spiel in Folge nach einem Rückstand nicht verloren. Das spricht für die Moral der Jungs. Trotz des blutjungen Alters der Truppe geben sie nie auf und glauben an sich.“

Innenverteidiger Eike Boeck (TSV Plön) hat in der aufgepasst. Hinten Nico Otto (Wiker SV). © 2025 Ismail Yesilyurt.JPG
Innenverteidiger und Leistungsträger Eike Boeck (TSV Plön) musste verletzungsbedingt kurz vor der Pause raus. © 2025 Ismail Yesilyurt

Geteilte Gefühle nach dem Abpfiff

Während sich Plön über ein weiteres Erfolgserlebnis im Abstiegskampf freuen durfte, überwog bei Preetz natürlich der Ärger über den verpassten Sieg. „Wir können damit nicht zufrieden sein, aber müssen auch nicht todtraurig sein“, fasste Fabian Doege das Resultat zusammen. „Ab Montag richten wir den Blick nach vorn – auf das nächste Spiel gegen Altenholz.“

Fazit
Ein intensives, aber faires Derby mit einem nicht unverdienten Punktgewinn für den TSV Plön. Der Außenseiter überzeugte mit Einsatz und Disziplin, während der Preetzer TSV trotz spielerischer Überlegenheit wichtige Punkte im Titelrennen liegen ließ.

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