Simon Bahnsen (li., SV Dörpum), hier gegen Mirco Znaniewicz (TSV Klausdorf,) hat gegen Hattstedt ordentlich Zielwasser getrunken: drei Tore. © 2024 Ismail Yesilyurt
Nachfolgend die Übersicht des 2. Spieltages in der Landesliga Schleswig. Weitere Spiele folgen.
SpVg Eidertal Molfsee – Rot-Schwarz Kiel 5:6 (3:2)
Wechselbad der Gefühle im Landesliga-Derby
„Da brat mir einer einen Storch“! So manch einem wird die Bratwurst im Hals stecken geblieben sein beim Wechselbad der Gefühle im Derby in der Landesliga Schleswig zwischen der SpVg Eidertal Molfsee und der SSG Rot-Schwarz Kiel, das mit einem unglaublichen 6:5-Coup der Gäste beim Favoriten endete.
Fünffach-Torschütze Marc Zeller glänzt
Hauptakteur des oscarreifen Schauspiels ist Marc Zeller, der zum zweiten Mal Neuzugang bei den Rot-Schwarzen ist. Dem 37-Jährigen gelingen gleich fünf des halben Dutzends an Treffern für das Team von Ove Sass. Trotz dreimaliger Führung – zweimal auch mit zwei Toren Differenz – endet die Begegnung in einem Fehlstart des Oberliga-Absteigers. Die (Wieder-)Aufstiegsambitionen der Eidertaler erhalten nach dem 3:4 beim TSV Klausdorf – ebenso in einem Derby – am 2. Spieltag gegen Rot-Schwarz Kiel erneut einen Dämpfer.
„Ja, 6:5 am Mittwochabend, ich glaube, das sagt alles. Es war ein absolut wildes Spiel mit vielen unterschiedlichen Verläufen“, bedankte sich Sass nach seinem Statement mit einem Augenzwinkern für ein entspanntes Spiel am Mittwochabend.
Traumstart und verspielte Führung
Der Start für die Gastgeber war eigentlich perfekt und optimal für einen ruhigen Tag, denn Rechtsverteidiger Azuka Olise und Tom Wüllner gelingt nach etwas weniger als 30 Minuten eine 2:0-Führung. Auch aufgrund der großen Qualität im Team der Eidertaler, unter anderem dem Traumduo Tom Wüller und Luca Aouci im Angriff. Doch die Gäste sind wie ein Terrier, kämpfen und lassen nicht los. Trotz der Führung spielt die SpVg willkürlich nach Lust und Laune. Die Anweisungen des Trainerteams werden nicht zu großen Teilen ausgeführt.
„Ja, letztendlich muss man sagen, hatte Rot-Schwarz an dem Tag ein Stück weit mehr Mentalität. Positiv hervorzuheben ist aber nichtsdestotrotz, dass wir in der Lage sind, fünf Tore zu schießen. Und, ja, leider konnte das oder hat das am Ende nicht ausgereicht“, lautete das Resümee von Eidertals Chefcoach Nedim Hasanbegovic.
Systemumstellung ohne Happy End
Die Gastgeber nehmen nach der erneuten Führung zur Pause mit Wiederbeginn eine Systemumstellung vor und die Akteure sind im Spiel nun näher an den Vorstellungen von Hasanbegovic dran. Doch es fehlt ab und zu die Sorgfalt gegen einen so motivierten Gegner, was in einem 5:6 endet, für das Marc Zeller nach einem Standard verantwortlich ist.
„Kämpferisch und vom Willen her eine wahnsinnig beeindruckende Leistung. Das ganze Team, vom Torwart bis zu den Jungs, die auf der Bank waren, hat zu jeder Sekunde daran geglaubt“, hat Ove Sass Mittwochnacht sehr gut geschlafen.
Stimmen zum Spiel
SpVg Eidertal Molfsee: Mohr – Olise (83. Kristen), Braesch, Kern, Bruns, Ködörgü (70. Prempeh) – Wasielewski, Cetintürk (83. Schnoor), Kayali (77. Lembke) – Aouci, Wüllner.
Trainer: Nedim Hasanbegovic.
SSG Rot-Schwarz Kiel:Ruether – Kiewald, Hopp (61. Franke), Rosenthal – Logemann (61. Elsner), Hillmer, Backhaus, Kappmeyer (39. Todt), Kannenberg – Zeller, Iheagwaram (74. Jarik).
Trainer: Ove Sass.
SR: Florian Lisiak (SV Friedrichsort).
Ass.: Daniel Peetz. Peter Haack.
Zuschauer: 200.
Tore: 1:0 Azuka Olise (7.), 2:0 Tom Wüllner (26.), 2:1 Marc Zeller (32., FE), 2:2 Marc Zeller (41.), 3:2 Luca Aouci (45.), 4:2 Emre Kayali (51.), 4:3 marc Zeller (59.), 4:4 Marc Zeller (72.), 5:4 Luca Aouci (73.), 5:5 Ben Jarik (84.), 5:6 Marc Zeller (90.+6).
Frisia Risum-Lindholm – Weiche FL 08 II 4:4 (1:1)
Der SC Weiche Flensburg 08 II hat es wieder getan: Einen Zwei-Tore-Vorsprung – ja, sogar einen Spielstand mit drei Toren Vorsprung – noch abgegeben. Nach einer 3:1-Führung am letzten Samstag zuhause gegen den TSV Hattstedt gab es ein 3:3.
Weiche Flensburg II verspielt erneut klaren Vorsprung
In Nordfriesland bei der SV Frisia Risum-Lindholm toppte das Team von Dimitry Kehl das noch. Als Ole Wagner in der 64. Minute für die Flensburger das 4:1 erzielte, sind sicherlich schon einige Zuschauer abgewandert.
Dabei hatten die Gastgeber den spielstarken Flensburgern in der ersten Halbzeit viel Gegenwehr entgegengebracht. Der aus Sicht der Heimelf unberechtigte Elfmeter zum 1:0 für Weiche warf Frisia nicht um, brachte die Gastgeber nicht aus dem Konzept. Auch mit der Antwort wartete die Petersen-Elf nicht lange: Eduard Klemmer gelang fast postwendend der gerechte 1:1-Halbzeitstand.
Wild-West-Fußball nach der Pause
Nach der Pause spielte die Truppe von Cheftrainer Uwe Petersen irgendwie Wild-West – und das gegen eine Weicher Mannschaft, die schneller als Lucky Luke zieht. „Da war meine Mannschaft ein bisschen übermotiviert und unkontrolliert, sodass sie die Ordnung verloren haben. Sie haben die Räume nicht mehr zugestellt, die wir in der ersten Halbzeit gut zugestellt haben“, erklärte Frisia-Coach Uwe Petersen die Ursachen für den klaren Rückstand.
Marvin Bruhn mit Doppelpack zum Ausgleich
Danach stellten die Lindholmer um, öffneten ihre defensive Haltung und bekamen mit dem Elfmeter von Marvin Bruhn zum 2:4 Rückenwind. Jannik Drews versenkte einen Abpraller aus dem Strafraum direkt unter die Latte. Mit seinem Doppelpack war Marvin Bruhn schließlich der gefeierte Held beim 4:4: Nach einem Standard verwandelte der Spielführer der Nordfriesen den „Ping-Pong-Ball“ zum Endstand. „Es war im Endeffekt ein gerechtes 4:4“, bewertete Petersen die Punkteteilung.
SV Frisia 03 Risum-Lindholm:Jorge Hansen – Klemmer, Marvin Bruhn, Sönnnichsen, Drews, Böckenholt, Danielsen, Ljaskaj (72. Pause), Rapräeger, Höfer Feddersen), Tade Traber (68. Jesse Traber).
Trainer: Uwe Petersen.
SC Weiche Flensburg 08 II: Helmer – Theo Fritze, Bajrami, Attisso (84. Nielsen) – Wagner, Mustafa (86. Shahid), Kaya (46. Ravn), Kabus – Barth, Empen, Celotto.
Trainer: Dimitry Kehl.
SR: Mats Stankat (TSV Bordesholm).
Ass.: Finn Repenning, Juri Heberlein.
Z.: 110.
Tore: 0:1 Elvind Bajrami (25., FE), 1:1 Eduard Klemmer (28.), 1:2 Nico Empen (50.), 1:3 Raul Celotto (59.), 1:4 Ole Wagner (64.), 2:4 Marvin Bruhn (71., FE), 3:4 Jannik Drews (80.), 4:4 Marvin Bruhn (84.).
TSV Hattstedt – SV Dörpum 2:8 (1:4)
Das Nordfriesland-Derby zwischen dem TSV Hattstedt und dem SV Dörpum beginnt mit keinem guten Omen für den Aufsteiger. Der Gastgeber muss schon vor dem Anpfiff auf einen wichtigen Leistungsträger verzichten: Abwehrchef Leon Poschkamp fällt beim Warmmachen verletzungsbedingt aus.
Unsicherheit in der Defensive
Der Ausfall sorgt für spürbare Unruhe in der Abwehrkette – die Defensive der Hattstedter steht nicht stabil. Auch im Ballbesitz unterlaufen dem TSV Fehler. „Wir haben uns einfach abkochen lassen. Das war nicht das, was wir am Samstag (3:3 bei Weiche Flensburg 08 II, Anm. d. Red.) abgeliefert haben“, bemängelte Chefcoach Sebastian Kiesbye. Er erkannte viele individuelle Fehler in seinem Team. Auch die Zweikampfführung litt – besonders nach dem schnellen 0:3-Rückstand nach etwas mehr als einer Viertelstunde.
Trainer kritisiert Abwehrverhalten
„Viel zu einfach für diese Liga haben wir verteidigt“, schimpfte Kiesbye. Den Hauptgrund für die Niederlage vor einer stattlichen Kulisse von 317 Zuschauern sieht der 34-jährige Coach in den individualtaktischen Fehlleistungen, nicht in den mannschaftstaktischen. Beim Team von Spielertrainer Thies Borchardt erwischt Simon bahnsen einen guten Tag. Drei der acht Dörpumer Tore gehen auf das Konto des Stürmers.
Blick nach vorn
Nach dem Motto „lieber einmal 2:8 verlieren, als mehrmals 0:1 oder 1:2“ hakt der TSV Hattstedt das Spiel ab. „Wir werden jetzt keine großen Schlüsse daraus ziehen und uns nicht verrückt machen. Wir gehen am Samstag ins nächste Spiel rein und vergessen das ganz schnell“, so Kiesbye. Positiv wertete er, dass seine Mannschaft „die Köpfe nicht hat hängen lassen“. Wiedergutmachung kann der Neuling im nächsten Spiel beim TSV Kronshagen betreiben.
Stimme zum Spiel
TSV Hattstedt: Wachsmuth – Baouche (74. Feller), Jannik Heider, Wetzel, Jorden – Ruda Jaber, Michelsen (76. Jensen) – Sander (46. Yassine) – Völker (62. Paulsen), Jonas Heider, Jeßat (62. Nour Jaber).
Trainer: Sebastian Kiesbye.
SV Dörpum: Erk Christiansen – Rene Hornburg (46. Wierzowiecki), Peretzke, Ebsen, Holsteiner – Finn Christiansen, Sander (60. Malte Johannsen I), Borchardt, Henrik Möllgaard (68. Volquardsen) – Bahnsen, Momme Petersen.
Trainer: Thies Borchardt.
SR: Mika Hems (TSV Oldenswort).
Ass.: Jonas Petersen, Lennard Gawellek.
Z.: 317.
Tore: 0:1 Maurice Sander (6.), 0:2 Simon Bahnsen (15.), 0:3 Simon Bahnsen (17.), 1:3 Jonas Heider (22.), 1:4 Lars Peretzke (35.), 2:4 Jonas Heider (47.), 2:5 Maurice Sander (50.), 2:6 Simon Bahnsen (70.), 2:8 Thies Borchardt (77.).
Heider SV U23 – TuS Jevenstedt 2:3 (1:3)
Heider SV U23: Lucht – Drews, Mulopo, Issifou, Steffensen (46. Al Kheir) – Ksenfontov, Sattler, Abdelrahman, Boukara – Carow, Dreyer.
Trainer: Christian Dahm.
TuS Jevenstedt: Jaromin – Lühder, Tom Solterbeck, Gunther, Richter – Mathis Mrosek, Gersteuer (79. Mattes Brusberg), Mirko Mrosek (83. Thore Solterbeck), Hogrefe – Sofia (73. Steiger), Seefeldt.
Trainer: Jilani Ben Mahmoud.
SR: Oliver Knoll (BSG Eutin).
Ass.: Laurin Niemann, Patrick Bönig.
Z.: 67.
Bes. Vork.: Julian Lucht (Heider SV) hält Foulelfmeter von Lucas Seefeldt (35., Jevenstedt).
Tore: 0:1 Kjell Gunther (5.), 1:1 Arsenij Ksenfontov (6.), 1:2 Fynn Hogrefe (15.), 1:3 Mathis Mrosek (23.), 2:3 Hark Dreyer (66.).
TSV Rantrum – TSV Kropp 0:3 (0:1)
TSV Rantrum: Timon Hansen – Broder Hansen, Clausen, Harring – Lorenzen, Bruhn – Flatterich (59. Pein), Matthiesen (72. Reichenberg), Flemming (59. Krause) – Petersen (46. Kliese), Wunderlich (78. Pätz).
Trainer: Patrick Schaller.
TSV Kropp: Simson – Decker, Kunze, Lamp, Thomsen – Berg, Bütow, Legrum – Trieloff (59. Brand), Hentzsch (59. Krause), Flor (78. Wasielewski).
Trainer: Dennis Usadel.
SR: Tobias Illner (Suchsdorfer SV).
Ass.: Benjamin Müller, Finn Repenning.
Z.: 200.
Rote Karte: Henning Lorenzen (45.+1, Rantrum).
Tore: 0:1 Thies Clausen (26., ET), 0:2 Niclas Krause (79.), 0:3 Sven Thomsen (90.+4).
Eckernförder SV – TSV Kronshagen 1:1 (0:1)
Eckernförder SV: Sievers – Huber (46. Röschmann), Zülsdorff, Mohr, Andreas, Bamler (76. Hinterleitner) – Stoeterau (46. Justen), Richter, Apitz, Woelki (76. Behrens), Dagtekin (65. Clausen).
Trainer: Maik Haberlag.
TSV Kronshagen: Milio Scharf – Morawe, Schröder, Evers (74. Nickel), Siebenhüner – Huchzermeier, Rixen, Boz (74. Hamze), Franke (90.+1 Jess), Möller (68. Koop) – Cumur (83. Reikat).
Trainer: Coskun Yamak.
Schiedsrichter: Mats Casper Stahlberg (SV Eintracht Lübeck).
Assistenten: Maximilian Deeg und Mohamed Hasan.
Zuschauer: 200 auf dem Bystedtredder in Eckernförde.
Tore: 0:1 Erdogan Cumur (21.), 1:1 Julian Zülsdorff (58.).
SVE Comet Kiel – TSV Klausdorf 3:4 (2:2)
SVE Comet Kiel: Losch – Morina, Lawson-Body, Celik – Petersen (56. Assameur), Arian Jashari, Milbradt (84. Schmidtke), Schmidt – Knutzen, Alban Jashari, Gaber (56. Pena).
Trainer: Steve Frank.
TSV Klausdorf: Marxen – Link (71. Duncan-Williams), Holst, Göttsch, Mahmud – Voss – Schwee, Knöfel (52. Grossmann), Waschko (84. Petersen), Hartlep (71. Rathjens) – Gashi (90.+4 Mordhorst).
Trainer: Dennis Trociewicz.
SR: Cedric Petersen (Kilia Kiel).
Ass.: Jannik Prodzinski, David Lemke.
Z.: 200.
Rote Karte: Finn Schwee (66., Klausdorf).
Tore: 0:1 Driton Gashi (30.), 1:1 Teyi Lawson-Body (33.), 1:2 Stian Waschko (35.), 2:2 Maurice Knutzen (45.), 2:3 Finn Schwee (47.), 2:4 Tim Rahjens (73.), 3:4 Arian Jashari (79.)
TSB Flensburg – TSV Friedrichsberg-B. 3:0 (0:0)
TSB Flensburg: Schneider – Zymarai, Thomsen, Jessen – Neumann (85. Stephan), Stuewe, Steiner (77. Lüthje), Schäpler (85. Wojnarowski)– Zuth, Siemund (67. Lovizio), Kurzbach.
Trainer: Tore Wächter.
TSV Friedrichsberg-Busdorf: Dahmani – Bennet Grimsmann, von Lanken (77. Möller), Clemens Goos, Yildirim (72. von Fehrn)– Wegner, Ohlsen – Siepelt, Amiri (46. Dorow), Asmussen – Böhnert.
Trainer: Michael Schröder.
Schiedsrichter: Finn Jonah Dettmer (SV Adelby).
Assistenten: Paul Jasper Albrecht und Markus Meyer.
Zuschauer: 175 auf dem Sportplatz an der Eckenerstraße in Flensburg.
Tore: 1:0 Tobias Zuth (57.), 2:0 Tobias Zuth (70.), 3:0 Patrick Thomsen (90.+2).