Lennart Ross (MTV Dänischenhagen), der hier vor Jannik Weber (TSV Bordesholm) klärt, erzielt das wichtige Führungstor. © 2025 Ismail Yesilyurt
Der TSV Bordesholm ist die große Unbekannte in der Verbandsliga Ost – oder doch nicht? Nach einem Abstieg aus der Landesliga Holstein ist normalerweise eine Mannschaft in der aktuellen Spielklasse einer der Favoriten auf den Aufstieg. Doch bei den Bordesholmern, die sich vor wenigen Jahren auf dem Weg zur Beletage der höchsten Landesklasse befanden, ist nichts normal. Nach dem Verlassen der Landesliga verstreuten sich nahezu aller Spieler – bis auf Chris Kröhnert – in alle Himmelsrichtungen.
Ein Neuanfang mit ungewöhnlichen Voraussetzungen
Um weiter am Spielbetrieb teilzunehmen, wurde die zweite Mannschaft – die zuletzt den achten Platz in der A-Klasse belegte – in die Verbandsliga hochgezogen. Verstärkungen blieben weitgehend aus, es kamen wenige Zugänge dazu. Ein Himmelfahrtskommando, könnte man meinen – doch Trainer Daniel Blum sieht trotz allem eine positive Entwicklung: „Trotzdem sind wir mit den Jungs auf dem richtigen Weg. Sie sind lernwillig“, sagte er nach dem dem 1:5 im Auftaktspiel beim MTV Dänischenhagen.

Mutiger Beginn der Gäste
Trotz der schwierigen Voraussetzungen präsentierte sich Bordesholm in der Anfangsphase selbstbewusst. Die Gäste setzten den MTV früh unter Druck und hätten durchaus in Führung gehen können. „Bordesholm hat das sehr gut gemacht. In den ersten 15 Minuten sind wir nicht so gut ins Spiel gekommen. Mussten erst einmal verstehen, wie der Gegner steht, wie der Gegner agiert“, sind für Stephan Wendt, der Cheftrainer Henning Bolz vertrat, und Co. die Fragezeichen schnell verschwunden.

Nun finden die Gastgeber Lösungen, um die unbekümmert, mit viel Einsatz und Herz auftretenden Bordesholmer in Bedrängnis zu bringen. „Die Jungs haben den Spielaufbau besser gestaltet, mehr Geschwindigkeit in den Ball und gegen den Ball bekommen“, sieht Wendt, wie der MTV mehr Zweikämpfe gewinnt und seine schnellen Außen gut in Fahrt bringt. Torchancen lassen dann nicht mehr lange auf sich warten. Aber erst ein schöner Distanzschuss vom umsichtigen Innenverteidiger Lennart Ross bringt die Führung in der 25. Minute. Max-Peter Andersen baut diese dann zum 2:0-Pausenstand aus.
Dänischenhagen besser informiert
Mit Wiederbeginn sind die Dänischenhagener besser im Bilde, aufgrund der gesammelten Informationen aus den ersten 45 Minuten. In regelmäßigen Abständen herrscht um die TSV-Box herum und auch innerhalb ein paar Mal höchste Gefahr, nachdem die Platzherren auf dem neuen Kunstrasenplatz gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts das 3:0 vorgelegt hatten. Die Bordesholmer stecken zu keiner Zeit den Kopf in den Sand, kämpfen weiterhin aufopferungsvoll und werden mit dem verdienten Ehrentreffer belohnt.
Stephan Wendt: „Matchplan ist aufgegangen“
„Leider eben ein Gegentor bekommen. Aber eben halt der Matchplan, drei Punkte einzusammeln und den Gegner laufen zu lassen und Torchancen zu kreieren – der ist aufgegangen. Von daher, aus meiner Sicht ein verdienter Sieg für den MTV Dänischenhagen“, bewertete Stephan Wendt den 5:1-Erfolg.

Daniel Blum bleibt ruhig: „Wir brauchen Zeit“
„Wir brauchen Zeit. Das ist uns klar. Die geben wir uns auch“, darf Daniel Blum, der zuständig für die erste und zweite Mannschaft mit insgesamt 44 Spielern ist, in aller Ruhe am Möhlenkamp arbeiten.
Stimmen zum Spiel
MTV Dänischenhagen: Deblitz – Petersen, Thore Ceynowa, Lennart Ross (85. Rosenbaum), Spoerck Munoz – Andersen, Kloss (71. Voth) – Buck, Sievers, Schliesky – Schomburg (71. Pannek).
Trainer: Stephan Wendt.
TSV Bordesholm: Neise – Böhme, Renner (57. Ghaibi), Chélard – Al Omar (46. Beckmann), Krampen, Baumgart, Wollenteit (72. Weber), Hamed (46. Kröger) – Thurner, Thabit (75. Unseld).
Trainer: Daniel Blum.
SR: Sebastian Buschick (TV Grundhof).
Ass.: Marvin Debbert, Jan-Hinrich Veit.
Z.: 50.
Tore: 1:0 Lennart Ross (25.), 2:0 Max-Peter Andersen (38.), 3:0 Bent Schliesky (47.), 4:0 Moritz Schomburg (56.), 4:1 Jan Chélard (71., FE), 5:1 Stian Sievers (85.).