Luftkampf zwischen Mehmet Kaya (li.), Florian Stahl (Probsteier SG) und Oskar Kusnierczyk (re., MED SV). © 024 Ismail Yesilyurt
Überraschung auf dem schwer zu bespielenden Theodor-Heuss-Platz an der Rendsburger Landstraße: Der MED SV knöpfte der Probsteier SG. Ein Punktgewinn für den Aufsteiger gegen den Favoriten aus Schönberg, der in der Endabrechnung um den Klassenerhalt wichtig werden könnte. Bei der Gesamtbetrachtung aller Faktoren ein verdienter Lohn für die Mannschaft von Spielertrainer Metin Bozan. Auch wenn das 3:3 durch einen schönen und unhaltbaren Schuss von Verteidiger Süleyman Kavak erst in der Nachspielzeit fiel.
MED SV und PSG produzierten spannendes Hin und Her
Der Tabellenelfte. aus Kiel und der Fünfte der Liga aus dem Kreis Plön boten gleich von der ersten Sekunde einen großartigen Kampf an auf einem Platz, der nicht für ein bevorzugtes Kombinationsspiel geeignet war. Auch wenn es möglich ist. Die vielen packenden, leidenschaftlich mit allen Haken und Ösen geführten Zweikämpfe entschädigten den Genießer zirkulierender Bälle. Ohne viel Tamtam wurde der Ball aus der Abwehr oder Mittelfeld gleich in die gegnerische Hälfte befördert.
Florian Stahl mit Dreierpack an der Spitze
Dorthin, wo mit Florian Stahl für die PSG und Moses Ogodogba für MED zwei Zielspieler aktiv sind, die wissen, wie man mit dem Ball umgeht, Tore schießt und Mitspieler einsetzt. Dem ehemaligen Regionalliga- und Bundeswehr-Nationalmannschafts-Kicker Stahl gelangen alle Treffer für sein Team. Mit seinen drei Toren steht der 38-Jährige nun bei 18 Saisongoals. Topwert in der Verbandsliga Ost. Ogodogbo, der seine Fußballstiefel auch in der Oberliga schnürte, bereitet das 1:0 mit einem starken Solo mustergültig vor, darf einmal selbst jubeln nach seiner 13. Bude in dieser Spielzeit und war bei den gefährlichen Angriffen stets involviert. Bei MED SV sorgte auch Serhat Ortac in der ersten Halbzeit auf der linken Seite für viel Wirbel.
Moses Ogodogbo tanzte bei der Vorarbeit zum 1:0
Beide Mannschaften hatten im ersten Spielabschnitt, der fast ausgeglichen an Spiel- und Ballanteilen war, beim Kick and Rush weitere Möglichkeiten zu Toren. Das 1:0 bereitete wie schon erwähnt MEDs Nummer 18 vor. Ogodogbo spielte die linke PSG-Seite schwindlig und Rama Kaya köpfte in der Mitte das hohe Zuspiel aus einem Meter zur Führung für den vermeintlichen Außenseiter ein. Der Ausgleich entstand aus einer guten Kombination zwischen Azem Mehanovic, Jorve Steffen und Florian Stahl. Noch vor dem Gang in die Kabine konnte Ogodogbo die Mannschaft vom Theodor-Heuss-Platz wieder in Front bringen.
Ruhepause vor dem Sturm
Im zweiten Abschnitt nahm die Intensität in dieser Begegnung ab. Zwar werden die interessanten Duelle der Aktiven auf Biegen und Brechen geführt, aber in den Strafräumen war nicht mehr so viel los. Beide Kontrahenten haben sich auf die Spielweise des Gegenüber mit hohen Bällen eingestellt. Das ist die Ruhe vor dem Sturm in den Schlussminuten, in denen wieder mehr „Hektik“ den Unterhaltungs-Wert anheizte. So kam Stahl im Strafraum an den Ball, nachdem der agile Mittelstürmer kurz zuvor schon aus ähnlicher Situation von der anderen Seite an MSV-Keeper Bernd Trautmann gescheitert war, und machte treffsicher das 2:2.
Süleyman Kavak „Kopfballungeheuer“ und fulminanter Distanzschütze
Innerhalb von wenigen Minuten drehte sich somit die Partie zugunsten der Gäste. Nach einem langen Ball sind in der Heimbox Kandil Rashid und Florian Stahl in einem Zweikampf. Stahl setzte sich Schulter an Schulter (?) energisch ein, bekam den Ball und traf aus dem Strafraum heraus zur erstmaligen Führung für die PSG. Rashid, der zu Fall gekommen war, haderte mit der Schiri-Entscheidung. „Das kannst du nachher auf Video sehen, dass es ein Foul war“, sagte der Verteidiger nach dem Spiel zum Schiedsrichter und zeigte auf die Mitte der Ersatzbänke, wo eine Videokamera mit KI-Unterstützung das Match aufzeichnete. In der Nachspielzeit wurden die Platzherren dann aber doch für ihr engagiertes, mutiges und herzerfrischendes Auftreten belohnt durch Kavak. Der starke Verteidiger, der nahezu alle Kopfballduelle gewann, fasste sich ein Herz mit seinem fulminantem Distanzschuss.
Stimmen zum Spiel
MED SV: Trautmann – Schröder, Mehmet Kaya, Rashid, Kavak – Oskar Kusnierczyk – Ramazan Kaya (76. Karim), Azami, Serdar Ortac (80. Bozan), Serhat Ortac (78. Berrada-Rkhami) – Ogodogbo.
Trainer: Metin Bozan.
Probsteier SG: Bohrmann – Müller, Osmanovic, Schindler, Schümann (46. Göllner) – Witt (80. Linde), Mehanovic, Bossmann – Steffen (75. Kweseleit), Stahl, Schulze.
Trainer: Florian Stahl.
Schiedsrichter: Krischan Kropp (Rödemisser SV). Für den Unparteiischen war das schnelle Hin und Her mit vielen schwierig zu beurteilenden Szenen Schwerstarbeit.
Assistenten: Yannick Jacobs, Sebastian Hurst.
Zuschauer: 90.
Tore: 1:0 Ramazan Kaya (17.), 1:1 Florian Stahl (24.), 2:1 Moses Ogodogbo (34.), 2:2 Stahl (81.), 2:3 Stahl (87.), 3:3 Süleyman Kavak (90./+2).