Im Fussball(Koch)Buch von Erfolgscoach Hermi Lausen (TuS Rotenhof) stehen leckere Rezepte drin. © 2023 Ismail Yesilyurt
In der Landesliga Schleswig steht der TuS Rotenhof nach 16 Spielen mit bereits 42 Punkten und einem komfortablen Polster von elf Zählern auf die Verfolger Spvg Eidertal Molfsee und TSV Friedrichsberg-Busdorf unangefochten an der Tabellenspitze.
Team von Hermi Lausen ungeschlagen
Die Mannschaft von Trainer Hans-Hermann Lausen konnte dreizehn Partien gewinnen, spielte dreimal Remis und ist als einziges Team der Staffel noch ungeschlagen. Bereits in der letzten Saison standen die Rotenhöfer kurz vor dem Aufstieg in die Oberliga, der nur ganz knapp verpasst wurde. Zusammen mit dem TSV Kropp stellen die Rendsburger mit nur 14 Gegentreffern die beste Abwehrformation der Liga und hinter dem TSV Klausdorf, der bereits 64 Treffer in 18 Spielen erzielen konnte, stellt der TuS mit 49 Treffern die zweitstärkste Offensivreihe der Liga. In jeweils acht Spielen konnten daheim 22 und auswärts 20 Zähler verbucht werden.
Seit dem 5. Spieltag stehen die Rotenhöfer an der Tabellenspitze und haben ihren Vorsprung kontinuierlich ausgebaut. Mit Felix Knuth (14 Treffer), Lukas Gersteuer (9 Treffer) und Mika Flindt (8 Treffer) stehen zudem drei extrem torgefährliche Spieler im Kader. Trainer Hans-Hermann Lausen ist erst vor fünf Jahren mit dem TuS Rotenhof in die Landesliga aufgestiegen und steht nun vor dem größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Youkick-Redakteur Olaf Wegerich hat sich mit dem Erfolgstrainer der Elf im Norden von Rendsburg unterhalten
Mit welcher Zielsetzung ist der TuS Rotenhof in die Saison gegangen und wie fällt Ihr Fazit zur Winterpause aus?
Unser Ziel war vor der Saison unter die ersten fünf Mannschaften zu kommen und zur Saisonhalbzeit den Abstand nach oben klein zu halten. Anders als in den Vorjahren, wo wir mit dem Husumer SV und Nordmark Satrup zwei Ausnahmemannschaften in unserer Staffel dabei hatten, die sehr dominiert haben, wollten wir uns eine Möglichkeit offen halten, um im Frühjahr noch einmal angreifen zu können. Dass wir uns zur Halbzeit einen so komfortablen Vorsprung erspielen, war überraschend. Auch wenn man bedenkt, dass einige Mitbewerber ehemalige Oberligaspieler im Kader haben und die Liga insgesamt sehr ausgeglichen besetzt ist. Es waren auch sechs oder sieben Spiele dabei, wo wir das Glück auf unserer Seite hatten. Allerdings wurde mir auch von mehreren Trainern bestätigt, dass wir das spielerisch beste Team in der Liga sind. Wir müssen weiter jonglieren: einerseits müssen wir demütig bleiben, aber andererseits auch das Selbstbewusstsein zeigen, dass wir uns erarbeitet haben. Bisher haben wir unsere Chancen immer ganz gut genutzt, aber wenn der Ball dann drei- oder viermal nicht reingeht oder nur am Innenpfosten landet, kann das Spiel auch schnell eine andere Wendung nehmen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der TuS Rotenhof im nächsten Jahr in der Oberliga spielt, stehen ja nicht schlecht. Wie sehen derzeit Ihre Planungen aus, wie gestaltet sich das Training und mit welchen Erwartungen gehen sie in die restlichen vierzehn Spiele?
In der Rückrunde kommen noch einige dicke Brocken mit Dörpum, Eckernförde/Fleckeby, Klausdorf und RS Kiel, um nur mal einige zu nennen, auf uns zu. Das ist unser Manko als ungeschlagener Tabellenführer. Jeder will der erste sein der uns besiegt. Wer in den entscheidenden Spielen die weisseste Weste behält, wird sich am Ende durchsetzen. Die Schwierigkeit nach der Coronazeit ist, in einer regulären Saison mit 30 Spielen wieder regelmäßig die Leistung abzurufen. Wir müssen jedes Spiel wie ein Pokalfinale angehen.
Das ist natürlich Stress. Das ist unsere Herausforderung. Einige denken vielleicht, das läuft von allein. Es ist egal, ob es gegen den Siebten oder Zwölften geht, die Mannschaften sind alle gleichermaßen schwer zu bespielen. Es zählt für uns und unser Abschneiden nicht nur der Tabellenplatz sondern auch die Entwicklung, die wir als Mannschaft nehmen. Wir müssen taktisch noch nachlegen und uns auch in der Zweikampfführung und Handlungsschnelle noch steigern. Da müssen alle noch drauf packen. Wir wollen aber oben bleiben.
Natürlich machen wir uns Gedanken über die Oberliga. Wir werden in der Rückrunde fußballerisch die Zügel weiter anziehen. Bereits für den 17. und 24.02. sind zwei Nachholspiele angesetzt. Wichtig sind Testspiele gegen möglichst höherklassige Gegner, wo die Physis und Kondition gefordert ist. Aber das ist im Winter schwierig. Wichtig ist auch die sportliche Orientierung. Die Mannschaft ist erst bei 70 Prozent von dem, was sie eigentlich kann. Unser Ziel muss sein, die Spieler weiter individuell zu verbessern.
Zudem gibt es ja auch einige Auflagen vom Verband. Wie zum Beispiel einen Sicherheitsbeauftragten zu benennen. Aber das sollte machbar sein.
Wie ist insgesamt die Kadersituation und in welchen Umfang wird derzeit beim TuS Rotenhof trainiert?
Insgesamt haben wir 23 Feldspieler und zwei Torhüter im Kader. Das ist aber auch wichtig, um im Training bei einem Spiel zehn gegen zehn die nötige Qualität zu haben. Hier holen wir uns die Basics. Es ist etwas ganz anders, wenn man beim Training nur sechs gegen sechs spielen kann. Oft haben uns während der Saison aber auch mal zwischen acht oder zehn Spieler gefehlt. Hier sind wir in einem guten Austausch mit der Zweiten. Wir haben tolle A-Jugendspieler im Verein. Wir haben bereits einige davon freigeholt für den Herrenbereich, um eine Bindung zu finden und das es menschlich passt. Anders kannst du das nicht machen. Bei uns gibt es keine Punktprämie. Wenn es mal eine Prämie geben sollte, müsste die gleichmäßig verteilt werden. Alles andere wäre ungerecht. Über die Saison trainieren wir in einer Woche zweimal und in der darauf folgenden dreimal. Damit sind wir bisher gut gefahren.
Als ungeschlagener Tabellenführer überwiegt sicher das Positive. Welche Spiele sind aus der Hinrunde bei Ihnen haften geblieben?
Das Spiel in Kropp und beim OTSV, wo wir glücklich gewonnen haben, waren sicherlich zwei Schlüsselspiele. Gegen Klausdorf waren wir die ersten siebzig Minuten richtig gut und in Rantrum war die zweite Hälfte von uns richtig schlecht. Das Heimspiel gegen den OTSV hingegen war gut. Ebenso das letzte Spiel gegen Slesvig IF.
Was fällt ihnen spontan zu den Leistungen der einzelnen Spieler und zu den Neuzugängen ein?
Wir haben mit Tobias Quincke und Jannik Opallach zwei gute Landesligatorhüter. Unsere Dauerbrenner waren sicherlich Leon Rathmann, Jan Pioch, Dennis Bienwald und Felix Knuth. Jannik Sierks war ein wertvoller Arbeiter, Mats Henke hatte mit einer Verletzung zu kämpfen und ist bisher noch nicht so in Tritt gekommen. Dafür hat Moritz Gersteuer seine Torgefährlichkeit wieder gefunden. Christian Schrumm macht es auf der Sechserposition sehr clever. In der Dreierkette haben wir wegen Verletzungen von Jan Pioch und Dennis Biewald oft durchgewechselt. Lewin Traulsen hat das dann richtig gut gemacht. Wir haben gute Neuzugänge. Mit Mika Flindt, Ole Bruhns und Jannik Sierks sind unterschiedliche Spielertypen zu uns gekommen, die uns alle weiter bringen. Leider fehlen oder fehlten uns wegen Verletzung mit Leon Osmani, Niklas Siekmann, Christoph Ohm und Johannes Kaak einige wichtige Spieler.
Wird es personelle Veränderungen in der Winterpause bei Ihnen geben?
Stand heute wird es keine Veränderungen geben.