William Baxter für TSB Flensburg mit golden Goal gegen VfR Neumünster

von Helwig Pfalzgraf

Nick Neca (re., VfR Neumünster) hindert Paul Fröhlich (TSB Flensburg) an einem erfolgreichen Abschluss gegen Christopher Newe. © 2023 Jaqueline Röder


Auf dem zwar tiefen, aber gut präparierten und so auch gut bespielbaren Eckener-Platz traf Oberliga-Spitzenreiter TSB Flensburg auf das Schlusslicht Rasensport Neumünster. Von Beginn an entwickelte sich eine intensive, gute Oberliga-Partie, die mehr als nur knapp 100 Zuschauer verdient hatte.

Beide Mannschaften mit deutlicher Spielidee

Die Hausherren versuchten gleich, aus einer geordneten Defensive heraus den Gast mit spielerischen Mitteln unter Druck zu setzen. Wechselweise über beide Flügel, über die man immer wieder versuchte, Überzahl herzustellen, kamen die Angriffe.

Der VfR jedoch präsentierte sich top eingestellt und ließ kam etwas zu. Kurz hinter der Mittellinie stand man kompakt und offerierte dem Tabellenführer keine Räume. Nach Balleroberungen versuchte man es selbst mit schnellem Umschaltspiel. Doch der Tabellenführer war auch darauf vorbereitet und kam nach Ballverlusten im Angriffsspiel immer wieder sehr schnell hinter den Ball. So kam auch der VfR kaum einmal zum Abschluss.

Paul Fröhlich (li., TSB Flensburg) gegen Zinedine Hukporti (VfR Neumünster). © 2023 Jaqueline Röder
Paul Fröhlich (li., TSB Flensburg) gegen Zinedine Hukporti (VfR Neumünster). © 2023 Jaqueline Röder

Intensiver Rasenschach

So ergaben sich auf beiden Seiten bis zur Pause kaum Chancen. Die Hausherren erarbeiteten sich einige Ecken, von denen eine richtig gefährlich war: Innenverteidiger Nahne Paulsen köpfte jedoch aus 5 Metern zu zentral auf VfR-Keeper Christopher Newe (28.). Der war außerdem nur noch bei einem 16-Meter-Schuss von Paul Fröhlich wirklich gefordert. Alles andere verteidigte die VfR-Defensive, gebildet von allen 6 weiteren Feldpielern vor der souverän agierenden Viererkette, weg.

VfR vergibt Riesenmöglichkeit, Gian Luca Bracht klärt auf der Linie

Die größte Möglichkeit in der ersten Hälfte hatte der VfR: Der heute wieder unermüdlich rackernde Vincent Janelt setzte nach einem TSB-Rückpass energisch nach. TSB-Keeper Rico Nommensen geriet unter Druck, es kam zum Pressschlag mit Janelt. Der Ball trudelte zur 16er- Linie, von halblinks hatte Keenon Erfurth das leere Tor vor sich, schloss jedoch etwas zu schwach ab. Gian Luca Bracht konnte noch mit allerletztem Einsatz auf der Linie klären. Der aus dem Adelbyer Talentschuppen stammende Linksverteidiger musste danach länger behandelt werden.

Keenon Erfurth (VfR Neumünster) hatte die große Chance zur Führung. © 2023 Olaf Wegerich
Keenon Erfurth (VfR Neumünster) hatte die große Chance zur Führung. © 2023 Olaf Wegerich

Zweite Halbzeit lebt von Spannung

Auch nach der Pause ging der auf beiden Seiten kräftezehrende Abnutzungskampf auf dem tiefen Geläuf weiter. Am Spiel selbst änderte sich nicht viel. Sowohl Newe als auch der der frühere Frisia Lindhom-Keeper Nommensen waren zwar nicht wirklich gefordert, mussten aber ständig auf der Hut sein. Weiterhin war nicht zu sehen, dass hier der Spitzenreiter gegen das Schlusslicht spielt. Je länger das Spiel dauerte, desto weniger hatte man den Eindruck, das noch jemanden der Lucky Punch gelingt.

Flensburger treffen doch noch

Der TSB ließ sich aber nicht ermutigen, versuchte es immer wieder. Und hatte letztlich das Glück des Tüchtigen. Eine weite Flanke von der rechten Seitenauslinie erwischte der eingewechselte William Baxter am zweiten Pfosten und köpfte ein (84.). Der VfR versuchte danach noch einmal alles, brachte Finn Holm als Sturmspitze. Doch es blieb beim 1:0.

TSB beim Hallenmasters

Mit dem Sieg qualifizierte sich der TSB für das Hallenmasters in Kiel. Entsprechender Riesenjubel nach dem Spiel bei der Heimelf. Dem VfR bleibt nur der schwache Trost, dem Spitzenreiter auf Augenhöhe absolut Paroli geboten zu haben. TSB-Stürmer Hendrik Fleike brachte es mit einer alten Fußballweisheit auf den Punkt: „Wenn du oben stehst, gewinnst du so ein Spiel, wenn du unten stehst, verlierst du es.“

TSB Flensburg: Nommensen – Schäpler, Paulsen, Jessen, Bracht – Stüwe – Kurt (66. Baxter), Carstensen (81. Darboe), Fröhlich – Holtze, Fleige.
Trainer: Gramoz Kurtaj.

VfR Neumünster: Newe – Neca, Latifi, Korup, Kahlcke – Lambach – Serifi, Janelt (73. Stölting), Hukporti (85. Holm), Güzel – Erfurth.
Trainer: Rocco Leeser.

Schiedsrichter: Jannik Rohmahn (SV Hemmingstedt),
Assistenten: Simon Schmeling, Dennis Martens.

Zuschauer: 95.

Tor: 1:0 (84.) Baxter.

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