3. Sieg in Folge für Inter Türkspor II beim VfB Kiel durch Hamze-Tor

von Helwig Pfalzgraf

Keeper Rene Zander (Inter Türkspor Kiel II) klärt vor Bent Bent Möllgard (VfB Kiel). © 2023 Tobias Möhle


Das Lokalderby in der Verbandsliga Ost am Ostermontag auf der Kieler Waldwiese entpuppte sich als Zuschauermagnet. Gutes Wetter und das ausgefallene Pokalspiel der Ligamannschaft der Interisti sorgten für eine volle Hütte.

Die Erste spielt nicht – Vorteil für Inter

Normalerweise hätte der Heimverein als Favorit gelten können, doch der in der Rückrunde runderneuerten Tabellenvorletzten Intertürk konnte, da das Pokalspiel der Ersten bei Rot-Schwarz ja unverständlicherweise ausfiel, eine Reihe von Ligaspielern einsetzen. Bei Rot-Schwarz wurden unter der Woche von der Stadt beide Plätze gepflegt, das Spiel fiel aber trotzdem aus. Das war auf der völlig ramponierten Waldwiese nicht der Fall. Neben Routinier Ali Kalma begannen bei Türkspor II so auch Badreddin Hamze, Süleyman Derici und sogar Rezan Acer.

Beim VfB fehlten dagegen mit den Pagel-Zwillingen, Simon Martin, Felix Beeck, Jeret Frahm und Marc Zeller (5. gelbe Karte) ungemein wichtige Spieler. So lag die Favoritenrolle bei den Gästen.

VfB zwingt Inter Kampfspiel auf

Inter demonstriert auch sofort seine spielerische Klasse. Die Heimelf hält mit Kampf und taktischer Disziplin dagegen. Dabei halfen der Liebal-Elf auch die schlechten Platzverhältnisse. Der Ball konnte bei den Gästen nicht so wie auf dem heimischen Kunstrasen laufen. Beim Team von Hanifi Kayar ragten Mittelstürmer Badreddin Hamze und natürlich Rezan Acer heraus, der sich verbissene Zweikämpfe vor allem mit Yannis Schwerdtfeger lieferte. Hamze war es dann auch, der nach schnellem Umschaltspiel seine technischen und geschwindigkeitsbedingten Vorteile nutzte und zentral frei vor Bent Möllgard eiskalt abschloss, nachdem ihm kurz vorher im 16er noch die Kugel versprungen war.

Rezan Acer trifft nicht zum 2:0

Acer hatte kurz darauf das 0:2 auf dem Fuß, schoß nach langem Solo über links jedoch knapp vorbei. Danach fasste dann auch der Gastgeber mehr Mut und fand über den Kampf zwar nicht zum Spiel, das auf dem Acker kaum möglich war, aber zu Torchancen. Mehmet Karaoglan rettete bei einem Jonas Beese- Schuss auf der Torlinie.

Inter macht den Sack nicht zu

Nach der Pause riskiert der VfB Kiel etwas mehr. Man merkt, das heute was drin ist. Das eröffnet Inter gute Umschaltmöglichkeiten. Doch Derici, Acer, Hamze und auch Moritz Haye scheitern alle gleich mehrfach nach schönen Steck- oder feinen Diagonalpässen nur knapp.

So ab der 70. Minute herum hatte die VfB-Hintermannschaft um Schwertfeger, Marek Hopp, Marco Franciosi und dem unglaublich zweikampfstarken Oussama Stitou den Inter-Angriff dann aber weitestgehend unter Kontrolle. Auch wurde Inter mit den Einwechselungen nicht stärker.

VfB Kiel drückt

Mit der Zeit steigert sich die Heimmannschaft vor allem auch in kämpferischer Hinsicht nochmal. Lasse Rahl aus der zweiten Mannschaft debütiert: Er löst Jonas Beese ab, der nach anderthalb Jahren Verletzungspause über das Osterwocheende gleich zweimal wieder in der Startelf stand. Vor allem über Standards reicht es für den VfB noch für die eine oder andere dicke Ausgleichschance. Rermsoongnern hat die größte, als er nach Kopfballverlängerung von Kevin Hopp den Ball vor dem leeren Tor nicht richtig trifft (78.). Inter-Torwart Christoph-Rene Zander muss auch noch richtig eingreifen. Nach einer Ecke des starken Yannik Imm hätte ihn fast der eigene Mitspieler Nico Hirsch per missglückter Kopfballabwehr überwunden, doch Zander wischt den Ball noch über die Latte (83.).

Der VfB Kiel drückte in der Schlussphase. © 2023 Tobias Möhle
Der VfB Kiel drückte in der Schlussphase. © 2023 Tobias Möhle

Torwart gegen Torwart: Zanders Glanztat in der Schlussminute

In der vierminütigen Nachspielzeit stürmt beim VfB dann auch noch Torwart Bent Möllgard mit. Seinen Kopfball nach Imm-Freistoß genau aufs Dreieck pariert Zander mit einer Glanzparade (94.) und wehrt zur Ecke ab. So bleibt es aufgrund der im Schnitt höheren individuellen Klasse beim nicht unverdienten Auswärtssieg Inters.

VfB Kiel – Inter Türkspor II 0:1 (0:1)

VfB Kiel: Möllgard – Stitou, Franciosi, M. Hopp, Schwerdtfeger – Herzog-Truxa (73. Ludwig), Beese (67. Rahl) – Rermsoongnern, Imm, Borchert – K. Hopp (83. Ramalho).
Trainer: Matthias Liebal.

Inter Türkspor Kiel II: Zander – Samed Erol, Karaoglan (70. Atamtürker), Hirsch, Imasün – Ali Kalma – Dogan (53. Ciftci), Acer, Derici (84. Ümet Erol), Haye – Hamze (76. Samet Aydemir).
Trainer: Hanifi Kayar

Schiedsrichter: Oliver Knoll (BSG Eutin). Mit ganz starker, fehlerfreier Leistung in einem Kampfspiel mit vielen kniffligen Situationen.
Assistenten: Niklas Augustat, Marek Ziske.

Zuschauer: 310.

Tor: 0:1 (27.) Hamze.

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