VfB feiert ein souveränes 6:0 in Emden

von Ismail Yesilyurt

Marvin Thiel (VfB Lübeck) machte mit dem 1:0 den Weg frei für den Erfolg (Archivfoto). © 2022 Olaf Wegerich


(Quelle: Christian Jessen/ VfB Lübeck) Mit drei Punkten und einem halben Dutzend Toren im Gepäck kehrte der VfB Lübeck vom Gastspiel beim Tabellenletzten BSV Kickers Emden heim. 6:0 (2:0) hieß es am Freitagabend für unsere Grün-Weißen, die sich den Erfolg mit einer konzentrierten und seriösen Herangehensweise auch in dieser Höhe verdient hatten. Damit baute der VfB seinen Vorsprung an der Tabellenspitze für eine Nacht auf neun Zähler aus.

Co-Trainer Lars Hopp trägt Verantwortung

Gemeinsam mit dem erkrankt daheim gebliebenen Chefcoach Lukas Pfeiffer hatte sich Co-Trainer Lars Hopp, der in Emden die Verantwortung trug, für zwei Veränderungen in der Startelf im Vergleich zum 2:1 im Top-Spiel gegen den Hamburger SV II entschieden. Der verletzte Manuel Farrona Pulido (Oberschenkelzerrung) wurde durch Marvin Thiel ersetzt, für den leicht angeschlagenen Robin Kölle (blieb auf der Bank) kehrte Jannik Löhden in die erste Elf zurück.

VfBer Felix Drinkuth vergibt Elfmeter

Mit Ausnahme einer kurzen Phase Mitte der ersten Hälfte, als die Ostfriesen zumindest einige Male in die Nähe des VfB-Strafraums kamen (ohne freilich bis zur Pause eine Torchance zu besitzen), kontrollierte unsere Mannschaft die Partie von Beginn an. Zunächst tat sich der VfB gegen eine in einem tiefen 5-4-1 formierte Kickers-Elf jedoch schwer, aus der klaren Feldüberlegenheit auch Torchancen zu erarbeiten. Nach einigen Abschlüssen war die erste klare Chance gleich ein Elfmeter: Nach einer Boland-Hereingabe hatte Milad Faqiryar am Boden die Hand zu Hilfe genommen, um eine Lübecker Chance zu verhindern. Doch den Strafstoß setzte Felix Drinkuth über das Tor der Gastgeber (28.).

Marvin Thiel und Marius Hauptmann belohnen Lübecker Druck

Doch diese Szene schärfte die Sinne noch einmal, fortan drückte der VfB noch energischer. Eine Drinkuth-Hereingabe verwandelte schließlich der gut von links in die Mitte gerückte Thiel per Kopf zum 0:1 (34.). Für den weiterhin drängenden VfB legte Marius Hauptmann kurz vor der Pause nach. Im Anschluss an einen Boland-Steilpass steckte Drinkuth gut weiter für den Rechtsaußen, der die Kugel über Keeper Djokovic hinweg zum 0:2 ins Netz lupfte (45./+1).

Hansestädter lassen nicht locker

Im zweiten Abschnitt begann der VfB gleich sehr konzentriert und übte von Beginn an Druck aus. Der emsige Tarik Gözüsirin zwang Keeper Djokovic mit einem 16-Meter-Schuss zu einer guten Parade (49.). Eine Minute später fiel Tor Nummer drei. Im Anschluss an eine Gözüsirin-Ecke landete der Ball im Strafraum vor den Füßen von Florian Egerer, der mit einem verdeckten Schuss zum 0:3 traf (50.).

Grün-Weiße lassen viele Chancen liegen

In den folgenden Minuten war der VfB drauf und dran, die Weichen für einen Kantersieg zu stellen. Zahlreiche Ecken und eine Großchance für Hauptmann, dessen abgefälschten Schuss Eilerts per Kopf auf der Linie klärte (58.), fanden noch nicht das Ziel. Das war dann der Fall, als Boland von links flankte und Drinkuth zum 0:4 einköpfte (60.). Boland (61.) und Hauptmann (63.) zwangen in den folgenden Minuten Keeper Djokovic noch jeweils zu einer Glanzparade. Der Keeper lenkte zudem einen Kopfball von Hauptmann nach Thiels Flanke an den Pfosten (69.). Auch der eingewechselte Kimmo Hovi hatte per Kopf (72., drüber) noch eine Möglichkeit.

Kimmo Hovis Heber macht halbes Dutzend voll

Die Kickers waren nach der Pause immerhin zweimal durch Ayodeji Adeniran (59., Außennetz) und Rico Cordes (79., Florian Kirschke hielt im direkten Duell stark) gefährlich. Am Ende war es aber nicht unverdient, dass der VfB noch das halbe Dutzend vollmachte. Erneut bereitete Drinkuth vor, als er Vjekoslav Taritas bei einem Konter schickte. Der Kroate behielt die Übersicht und schlenzte den Ball frei vor Djokovic zum 0:5 ins Netz (80.). Sechs Minuten später bestrafte Hovi einen Schnitzer in der Emder Abwehr, als Djokovic seinen Verteidiger Eilerts unter Druck gesetzt hatte. Hovi ging dazwischen und hob den Ball über den Keeper zum 0:6-Endstand ins Netz (86.).

Bremer SV wartet auf den VfB Lübeck

Am Ende war der Erfolg auch in der Höhe verdient. 911 Zuschauer, unter ihnen stimmungsvolle Fangruppen beider Seiten, machten die Partie trotz ihrer Deutlichkeit zu einem attraktiven Fußballabend, wie er in der Regionalliga nicht selbstverständlich ist. Für unsere Mannschaft, die sich von den rund 250 mitgereisten Fans noch feiern ließ, geht es am kommenden Samstag (14 Uhr) im letzten Heimspiel des Jahres gegen den Bremer SV weiter.

BSV Kickers Emden – VfB Lübeck 0:6 (0:2)

BSV Kickers Emden: Djokovic – Dassel, Eilerts, Jabbie, Faqiryar (68. Cordes), Goosmann – Steffens (90. Niehues), Sillah, Köster (76. Visser), N’Diaye (86. Konda) – Adeniran (83. Bamezon).
Trainer: Stefan Emmerling.

VfB Lübeck: Kirschke – Kastenhofer (64. Daube), Grupe, Löhden, Rüdiger (78. Lippegaus) – Egerer – Hauptmann (73. Taritas), Gözüsirin (83. Kassimou), Boland (68. Hovi), Thiel – Drinkuth.
Trainer: Lars Hopp.

Schiedsrichter: Lennart Wolff (Bremer SV).
Assistenten: Sebastian Schiller, Soren John.

Zuschauer: 911.

Gelbe Karten: Faqiryar, Steffens – Egerer.

Bes. Vork.: Drinkuth schießt Handelfmeter über das Tor (28.).

Tore: 0:1 Thiel (34.), 0:2 Hauptmann (45./+1), 0:3 Egerer (50.), 0:4 Drinkuth (60.), 0:5 Taritas (80.), 0:6 Hovi (86.).

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