Eine interessante Nullnummer zwischen Tabellenfünften und -siebenten

von Helwig Pfalzgraf

Die Performance stimmte für das VfB-Team von Thomas Karbsch. Nur nicht das Torkonto beim Kieler MTV (Archivfoto). © 2022 Ismail Yesilyurt


Kieler MTV – VfB Kiel II 0:0

Goldener Oktober, Sonne satt am Sonntagnachmittag auf dem Professor-Peters-Platz: Die Zuschauer bekamen auch ohne Tore ein unterhaltsames, spannendes und faires Spiel geboten. Für die VfB-Reserve ging es darum, nach zuletzt nicht mehr so guten Ergebnissen nicht weiter in der Tabelle abzurutschen. Der KMTV wollte mit einem Sieg den Anschluss nach oben herstellen.

Beim VfB fehlten neben den fest zur eigenen Liga abgegebenen Phillip Herzog-Truxa und Benjamin Joers auch weiterhin die angeschlagenen VfB-Urgesteine Danny Iken und Joschka Hansen. Trotzdem ist die Spielerdecke breit und stark genug, um in der Kreisliga zu bestehen. Was heute wieder eindrucksvoll bewiesen wurde.

Bereits nach vier Minuten hatte der Kieler MTV Riesenglück, dass das Foul von Torwart Ole Pimat gegen den nach einem Steilpass von Ole Gauger durchgestarteten Niels Harneid außerhalb des Strafraums nicht gepfiffen wurde. Bei einem Pfiff hätte es zwingend rot geben müssen (Notbremse).

Der Gastgeber agierte leicht feldüberlegen und kam auch immer wieder gefährlich vors Tor. Nicolas Matzen (18.) schoss nach Hereingabe von Jascha Krause aus 10 Metern volley knapp drüber. Der agile Bennet Schmidt stand nach Ansicht des Schiri-Gespanns bei seinem Treffer nach starkem Steilpass von Kolja Baeskow hauchzart im Abseits (28.).

Doch die wirklich guten Möglichkeiten in Halbzeit eins hatte die Karbsch-Truppe. Der schnelle Harneid scheiterte wieder frei auf Pimat zulaufend nach Lübke-Pass am Pfosten (21.). Und nach starkem Antritt und Doppelpass mit Harneid scheiterte der Landesligaerfahrene in der Kreisliga mit dem Status „Unterschiedsspieler“ wohl gut beschriebene Torben Fuhrmann am starken Pimat (38.).

Als nach der Pause der angeschlagene Fuhrmann draußen bleiben musste, schien sich die Spielwaage immer mehr in Richtung des KMTV zu verlagern. Doch der aufgerückte Aaron Hansmann wählte völlig frei nach hohem Pass von rechts den falschen Fuß, aus 5 Metern schoss er ebensoweit vorbei. Die etwas frischer und beweglicher wirkenden Platzherren schienen den VfB jetzt am Haken zu haben.

Mit Torben Fuhrmann (re., VfB Kiel II) musste ein Leistungsträger nach dem Seitenwechsel ersetzt werden (Archivfoto). © 2022 Ismail Yesilyurt
Mit Torben Fuhrmann (re., VfB Kiel II) musste ein Leistungsträger nach dem Seitenwechsel ersetzt werden (Archivfoto). © 2022 Ismail Yesilyurt

Doch der VfB wechselte, brachte mit Lasse Rahl und den nach einem Jahr Verletzungspause zum Ligakader zählenden Jonas Beese. Zwar blieb der KMTV weiter tonangebend, doch beim VfB lief nun jeder Konter über den fußballerisch herausragenden Beese. Doch vorne war bei Sentis, Gauger und Harneid die Luft etwas raus, wirkliche Großchancen konnte sich der VfB nicht mehr herausspielen. Die Riesenchance zum Sieg hatte dann noch zweimal die Heimelf, die unbedingt die drei Punkte wollte. Nach Ballverlust des sonst starken Jonas Kukowski scheiterte Schmidt am fehlerlosen VfB-Keeper Wolff (82.), und Felix Stenders 10-Meter-Schuss kratzte Rahl noch irgendwie von der Linie (89.).

So blieb es letztlich beim torlosen Remis. Für den VfB ein hart erarbeiteter, zum Schluss etwas glücklicher, jedoch keinesfalls unverdienter Punkt.

Kieler MTV: Pimat – Harders, Woywod, Hansmann – Krause (72. Azami), Baeskow, Henningsen (81. Homp), Matzen (72. Stender), Bowe (81. Bourreau) – Boisen (63. Bensch), Schmidt.
Trainer: Paul Musiol.

VfB Kiel II: Wolff – Mühling, Jacobsen, Kukowski – Lübke (81. Konrad) – Nath (62. Rahl), Schöchle (62. Beese), Fuhrmann (46. Andrade), Sentis – Heinold, Gauger.
Trainer: Thomas Karbsch.

Schiedsrichter: Malte Martin Lüdke (Kiel).
Assistenten: Moritz Stöcken, Christoph Beeck.

Zuschauer: 70.

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