Fortuna holt Inter Türkspor Kiel ein – Adesanya mit Doppelpack zum 2:1

von Ismail Yesilyurt

Erneut 2 Tore – mit Neuzugang Moshood Ola Adesanya (li.) hat Inter Türkspor Kiel einen echten Vollblutstürmer verpflichtet (Archivfoto). ©2022 Ismail Yesilyurt


GW Siebenbäumen – Inter Türkspor Kiel 1:2 (0:0)

Bisher war Inter Türkspor schneller als Fortuna in der Flens-Oberliga. Die Glücksbotin hatte in einigen Spielen in den letzten Minuten dem Gegner der Kieler zugewunken. Mit einem hart erkämpften 2:1 durch einen Doppelpack von Inters Topgoalgetter Moshood Adesanya in der 88. und 95. Minute beim Aufsteiger GW Siebenbäumen kehrten die Interisten glücklich in die Landeshauptstadt zurück.

„Jetzt waren wir auch mal dran. Wir haben schon viele Punkte in dieser Saison verschenkt“, lachte Inter-Coach Liridon Imeri, „unterm Strich hatten wir achtzig Prozent Ballbesitz. Über das gesamte Spiele gesehen ist der Sieg verdient. Auch wenn der Zeitpunkt glücklich ist.“ Imeri bewertete das Duell als eines „mit keinem Oberliga-Niveau“. Die Gäste zeigten kein gutes Spiel. Die Platzverhältnisse, einer Partie in der höchsten Landesklasse nicht würdig“, ließ der Kieler Coach nicht als Ausrede durchgehen.

„Der Gegner spielt ja auch drauf“, sagte der 34-Jährige. Mit einfachen Mitteln! Der Aufsteiger aus Siebenbäumen konzentrierte sich auf eine starke, geordnete und aggressive Defensive, die auf die Fehler des Kontrahenten wartete. Wie beim 1:0 aus dem Nichts kurz nach der Pause, als Okan Erkocu eine verhängnisvolle halbhohe Rückgabe zum Mitspieler in der Viererkette versucht. Der Ball landet bei Zarifou Issifou. Türkspor Keeper Nicolas Wulf wehrt den Schuss aus knapp 18 Metern mit dem Fuß ab. Der Ball fliegt zu Brendel Crentsil, der für den Tabellenletzten (nach Abzug von 6 Punkten wegen Nichterfüllung des Schiedsrichter-Solls) aus dem Strafraum ins leere Gehäuse trifft.

Inter hatte Probleme, sein schnelles Kurzpassspiel anzuwenden. „Ich habe den Jungs gesagt, sie sollen nicht den schwereren sondern leichteren Weg suchen. Doch die Aktionen waren zu träge, zu langsam“, bemängelte der Kieler Übungsleiter. Den Ball mit mehreren Kontakten unter Kontrolle halten stellte die leichtere Vorgehensweise dar. Das schnelle Abspiel verbunden mit vielen schnellen Ballverlusten versuchten die Inter-Kicker dagegen anzuwenden.

Jeppe Waschko machte in dieser Saison einen großen Sprung in seiner Entwicklung und ist einer der Führungsspieler und Eckpfeiler (Archivfoto). © 2022 Ismail Yesilyurt
Jeppe Waschko machte in dieser Saison einen großen Sprung in seiner Entwicklung und ist einer der Führungsspieler und Eckpfeiler (Archivfoto). © 2022 Ismail Yesilyurt

„Wir haben dennoch Moral bewiesen und bis an Ende an uns geglaubt“, konstatierte Imeri, der mit den eingewechselten Spielern von einer starken Bank den Umschwung feststellte. Allen voran Rezan Acer, der aufgrund einer Krankmeldung die Woche nicht trainieren konnte und so erst nach dem Rückstand eingewechselt wurde. „Wir haben die letzte Karte gezogen mit Rezan. Seine Aura ist enorm wichtig für das junge Team. Aber auch die anderen Einwechselspieler wie Samed Erol haben gezeigt, dass sie etwas bewegen können“, setzte Inter Türkspor insgesamt 6 U 23-Spieler ein.

Inter Türkspors verkappte Nummer 10 mit der Rückennummer 30 und Spielführer war es auch, der die beiden Tore einleitete mit seinen in der Oberliga gefürchteten Standards. Beim 1:1 servierte Acer einen Freistoß aus dem gegnerischen Mittelkreis auf dem Elfmeterpunkt. Von dort wird der Ball nach hinten zum rechten GW-Pfosten verlängert, wo Adesanya von der Torraumlinie zum 1:1 einköpft. Beim 2:1 hat sich Inters zweiter Toptorjäger neben Acer (9 Tore) erneut an die gleiche Stelle geschlichen. Ein abgewehrter Eckball kommt über einen Mitspieler wieder zu Acer zurück. Seinen Flankenschuss wehrt GW-Keeper Yilmaz Caglar ab. Ola Adesanya steht erneut goldrichtig und köpft erneut ein. Zu seinem achten Saisontreffer.

„Es ist schwer, bei Siebenbäumen zu bestehen. Das haben die anderen Spiele von denen auch gezeigt“, lobte Imeri neben den Einwechselspielern auch seinen (zweiten) Kapitän in dieser Partie. Mit gerade 19 Jahren führte Jeppe Waschko Inter Türkspor Kiel auf den Platz. „Er ist vorangegangen und hat viele wichtige Zweikämpfe gewonnen. Den Sieg haben wir auch als Mannschaft erzwungen.“

Auch dank Fortuna, die vorher noch bei zwei Lattentreffern der Gäste (47., 70.) Inter Türkspor Kiel im Endspurt noch vor sich hatte.

GW Siebenbäumen: Caglar – Damisi, Schönwald, Ceesay, Crentsil – Yalcin (64. Sadat Issifou), Ruser – Kurt (90./+3 Bilgic), Plähn (77. Dankert), Kmiec – Zarifou Issifou (53. Keuneke).
Trainer: Gerd Dreller.

Inter Türkspor Kiel: Wulf – Stian Waschko (64. Erol), Schmidtke, Svirca, Volkers – Zinkondo, Jeppe Waschko – Erkocu (71. Lorentzen), Jashari, Haye (55. Acer) – Adesanya.
Trainer: Liridon Imeri.

Schiedsrichter: Sebastian Kück (FC Niendorf/Ostsee).
Assistenten: Marek Borkowski, Marvin Zeigner.

Zuschauer: 60.

Tore: 1:0 Crentsil (51.), 1:1 Adesanya (88.), 1:2 Adesanya (90./+5).

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