Inter Türkspors 85-Minuten-Fluch verhindert Sieg beim 3:3 gegen PSV

von Ismail Yesilyurt

Lachen um die Wette nach dem 3:2, Marvin Lorentzen (li.), Moritz Haye und Torschütze Badreddin Hamze (re.). Fotos: © Ismail Yesilyurt


Inter Türkspor Kiel – PSV Neumünster 3:3 (1:1)

Inter Türkspor hat den ersten Sieg in der Flens-Oberliga aus der Hand gegeben. Mit einem am Ende insgesamt doch, ob des starken Endspurts der Gäste, gerechten 3:3 trennten sich die Kieler vom PSV Neumünster. Dabei brachte der Mannschaft von Liridon Imeri erneut die 85. Minute Unheilvolles. Liga-Manager Bülent Seker hatte bei seiner Vorschau auf die neue Saison schon betont, dass man ab der 85. Minute viele Punkte verballert hat in der Vergangenheit. Gegen die Elf von Marco Frauenstein waren es zwei Zähler. Am vergangenen Samstag beim Saisonstart verhinderte ein Eigentor von Krenar Svirca fünf Minuten vor dem regulären Ende eine Punkteteilung beim Oldenburger SV.

Dieses Mal traf Svircas Nebenmann und Innenverteidiger Yasin Akbaba ins richtige Gehäuse. Nach einem Eckball von Rezan Acer schraubte sich Akbaba im Zentrum unbedrängt am höchsten und köpfte links zum 2:1 ein. Zur verdienten Führung. Aus der Kabine kam Inter nämlich wieder mit mehr Power heraus. Mit einem Scherenschlag bestrafte Tim Netzel das zaghafte Agieren von Krenar Svirca beim Ballabwehren im eigenen Strafraum.

Artistische Einlage von Tim Netzel beim 2:2, Krenar Svirca ist zu passiv gewesen in diesem Zweikampf. © Ismail Yesilyurt
Artistische Einlage von Tim Netzel zum 2:2, Krenar Svirca ist zu passiv gewesen in diesem Zweikampf.

Doch die gute Leistung der Heimelf fand erneut eine Belohnung. Zunächst scheiterte Marvin Lorentzen nach einem famosen Sololauf von Rechtsverteidiger Moritz Haye aus der eigenen Hälfte in das Zentrum vor der PSV-Box (61.). Seinen Steckpass setzte Lorentzen jedoch freistehend einen Meter neben den linken Neumünsteraner Pfosten.

Der als Mittelstürmer kurz zuvor eingewechselte Badreddin Hamze, dafür rückte Moshood Adesanya auf die rechte Seite, hämmerte aus dem Strafraum heraus zum 3:2 (Video) unter die Torlatte. Die hoch verdiente Führung für Inter Türkspor Kiel diente jedoch als Weckruf für die Gäste. Nun war es der PSV, der mehr Fahrt in der Offensive aufnahm. Die Gastgeber hielten nun nicht mehr konsequent in den Zweikämpfen gegen.

Das rächte sich, auch wenn der zweite Treffer von Tim Netzel vermeidbar war. Und wenn es ganz übel läuft, trifft Nils Drauschke zum 4:3 (88.) für den Polizeisportverein. Nachdem der Mittelfeldspieler Torwart Niklas Wulf in der linken Strafraumecke umlaufen hatte, zielte Drauschke aus spitzem Winkel am langen Pfosten vorbei.

Das Niveau im zweiten Abschnitt gefiel den zahlreichen Zuschauern. Viel Tempo auf beiden Seiten mit großen Drang und Lust auf drei Punkte. Genauso wie es Inter Türkspor in den ersten 20 Minuten zelebriert hatte. Grady Zinkondo (5., 8.) und Lorentzen (12.) trafen nicht. Auch Timo Barendt nicht, der an Keeper Wulf scheiterte (14.). Doch vier Minuten später stand die PSV-Sturmspitze nach einem Pfosten-Treffer goldrichtig. Eine schmeichelhafte Neumünsteraner Führung, die jedoch Grady Zinkondo etwas begradigte. Einen scharf herein getretenen Eckball von Acer von der linken Seite verlängerte Inters Nummer 13 mit dem Kopf ins lange Eck.

Danach ging es bei Inter von Autobahntempo 150 in die beruhigte Zone mit 30. Da auch der PSV Neumünster um Spielkontrolle bemüht war und dies auch gelang, gestalteten sich die restlichen Minuten zu einer ruhigen Angelegenheit auf dem mit viel Sonnenschein überfluteten Kunstrasenplatz. Die letzte Minute vor der Pause generierte noch zwei Höhepunkte. Zunächst verschenkte Serkan Yildirimer nach einem Pass von Acer durch die Schnittstelle eine höchst vielversprechende Situation im Strafraum. Dann sorgte Schlitzohr Acer mit einem Heber aus der eigenen Hälfte aus gut und gerne 50 Metern über den weit vor seinem Tor postierten Torben Franzenburg für höchste Alarmstufe. Der Ball streifte jedoch knapp über die Torlatte (45./+1). Wie auch insgesamt gesehen Inter Türkspor Kiel am Sieg, der auch nicht unverdient gewesen wäre.

Beste Spieler bei den Gästen waren Paul Sachse und Nils Drauschke. Bei Inter überzeugten Yasin Akbaba und Rezan Acer.

Stimmen zum Spiel:

Marco Frauenstein (Trainer PSV Neumünster)
Liridon Imeri (Trainer Inter Türkspor Kiel)
Paul Sachse (PSV Neumünster)
Jeppe Waschko (Inter Türkspor Kiel)

Inter Türkspor Kiel: Wulf – Haye, Akbaba, Svirca, Volkers – Zinkondo, Jeppe Waschko – Lorentzen (79. Jashari), Acer, Yildirimer (62. Hamze) – Adesanya.
Trainer: Liridon Imeri.

PSV Neumünster: Franzenburg – Greier (78. von der Mehden), Sachse, Melahn, Huber (62. Hoppe) – Jöhnck, Claasen (65. Falk) – Möller (62. Lüth), Drauschke, Netzel – Barendt.
Trainer: Marco Frauenstein.

Schiedsrichter: Bela Bendowski (SV Eintracht Lübeck).
Assistenten: Luca Sambill, Ole Schulz).

Zuschauer: 320.

Tore: 0:1 Barendt (18.), 1:1 Zinkondo (20.), 2:1 Akbaba (54.), 2:2 Netzel (57.), 3:2 Hamze (70.), 3:3 Netzel (85.).

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