8:1 – Elf von Benno Szodruch rennt VfB Kiel über den Haufen

von Helwig Pfalzgraf

Oliver Dreier (RS Kiel) nimmt Maß, Jeret Frahm (li., VfB Kiel) kann den Deckungsschatten nicht rechtzeitig verkleinern, sodass der Schuss gut platziert werden kann zum 3:0. Fotos: © Ismail Yesilyurt


SSG Rot-Schwarz Kiel – VfB Kiel 8:1 (4:1)

Wenn der Titelfavorit der Verbandsliga Ost auf einen Aufsteiger trifft, sind die Rollen ja klar verteilt. Aber mit so einem klaren, hochverdienten Ergebnis und 90 Minuten Einbahnstraßenfußball hat vorher wohl keiner gerechnet.

Rot-Schwarz Kiel dominierte von Beginn an komplett. Läuferisch und gedanklich schneller, fußballerisch sowieso. Der VfB Kiel kam kaum in die Zweikämpfe, wurde förmlich überrannt. Der 8:1-Sieg geht auch in dieser Höhe voll in Ordnung.

Beispielhaft das 3:0! Einwurf VfB in Höhe des eigenen Strafraums: Der Ball kommt die Linie lang zwar an den eigenen Mann, der ihn aber sofort an Tim Oliver Kannenberg verliert. Der lässt dann mühelos drei Leute stehen, dringt in den Strafraum ein, nimmt kurz den Kopf hoch, wählt von den vielen Optionen, die er jetzt hat, den Rückpass auf Oliver Dreier, der aus 16 Metern in den Giebel trifft. Ganz einfach.

Kristof Koop schiebt den Ball an Bent Kalbhenn vorbei zum 4-0, Simon Martin (mitte, VfB Kiel) kommt zu spät. © Ismail Yesilyurt
Kristof Koop schiebt den Ball an Bent Kalbhenn vorbei zum 4:0, Simon Martin (mitte, VfB Kiel) kommt zu spät.

In diesem Stil lief im Prinzip die gesamte Partie. Hätte Bent Kalbhenn im VfB-Tor nicht noch ein halbes Dutzend weiterer Riesenchancen vereitelt und die Szodruch-Elf nicht hin und wieder Kunstpausen eingelegt, wäre der Sieg noch höher ausgefallen.

Um die Mannschaft von Matthias Liebal und Tim Spirgatis muss man in dieser Form Sorgen haben. Ohne Zugriff, nach vorne in 90 Minuten nur eine einzige Tormöglichkeit. Die immerhin nutzte Marc Zeller nach schönem Zusammenspiel mit Rermsoongnern. Ansonsten unterband die Heimelf sämtliche Bemühungen bereits weit in der Hälfte des Gegners. Die Innenverteidiger Mika Rosenthal und Marco Rook wurden defensiv überhaupt nicht gefordert.

Rot-Schwarz darf aber nach dieser Leistung als Titelfavorit gelten. Auf allen Positionen ist man top besetzt. “Absolut landesligatauglich”, so unisono der Tenor der zuschauenden Akteure aus Eidertal und Neumünster. “Die würden auch in der Landesliga Mitte gut mithalten.”

SSG Rot-Schwarz Kiel: Jakubzik – Todt (60. Kappmeyer), Rook (68. Poweleit), Rosenthal, Sitte – Bartels – Lohse, Kannenberg (60. Rahman), Dreier, Suchocki (60. Lamprecht) – Koop (68. Jarik).
Trainer: Benno Szodruch.

VfB Kiel: Kalbhenn – Cobanyan (68. Tiedemann), M. Hopp (11. Joers), Martin, Schwerdtfeger – Rermsoongnern, D. Pagel, Frahm (58. Wittstock), Imm (68. Ludwig) – K. Hopp, Zeller (74. Trentepohl).
Trainer: Matthias Liebal.

Schiedsrichter: Hakan Yilmaz (FC Torpedo 76 Neumünster).
Assistenten: Faruk Aydin, Olaf Schließeit.

Zuschauer: 170.

Tore: 1:0 Suchocki (8.), 2:0 Lohse (19.), 3:0 Dreier (24.), 4:0 Koop (38.), 4:1 Zeller (39.), 5:1 Lohse (50.), 6:1 Todt (52.), 7:1 Dreier (58.), 8:1 Jarik (74., FE).

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner