3:3 – Oldenburg/Göhl mit starker Aufholjagd gegen Sarau/Bosau

von Ismail Yesilyurt

Yannik Radzwill (SG Oldenburg/Göhl), hier im Dreikampf mit Serhat Ortac (re.) und Mujib Azami (MED SV), gelingt ein traumhafter 3:3-Schlusspunkt. © 2025 Ismail Yesilyurt


Die SG Oldenburg/Göhl ist das Stehaufmännchen in dieser Saison! Zwar ist das 3:3 mit einer nicht vollbesetzten Bank im Punktspiel in der Verbandsliga Ost am Freitagabend gegen die SG Sarau/Bosau nicht so sensationell wie der Weltrekord, den man im Pokal FLENS-CUP Meister der Meister aufstellte, aber gegen eine formstarke SG Sarau/Bosau einen 0:3-Rückstand bis ca. Mitte der zweiten Halbzeit noch auszugleichen, ist aller Ehren wert – und spricht für eine tolle Moral des Aufsteigers, für den der Punktgewinn im Abstiegskampf sehr wertvoll werden kann.

„Hatte auf jeden Fall heute Wasbek-Vibes“, erinnert sich Coach Jens Theuerkauf gerne an das erfolgreiche Achtelfinale im Pokal am 15. Oktober 2024. Das 7:7 nach 0:7 gegen den SV Wasbek wird für Ewigkeiten im Kopf eingemeißelt sein.

Robin Schmidt (SG Oldenburg-Göhl) bearbeitet das Zentrum der SG GO. © 2025 Ismail Yesilyurt
Robin Schmidt (SG Oldenburg/Göhl) bearbeitet das Zentrum der SG GO. © 2025 Ismail Yesilyurt

Erste Halbzeit gehört Müller, Hagedorn und Co

In der ersten Halbzeit kommt SG GO rein gar nicht ins Spiel, während die SG Sarau/Bosau verdient mit 2:0 in Führung geht. „Wir haben eigentlich keine Torchancen in der ersten Halbzeit“, bemerkte Theuerkauf. Das Team von Tony Böhme ist in den ersten 45 Minuten eindeutig Herr im Haus auf dem Göhler Rasenplatz an der Bahnhofstraße und verpasst es lediglich, eine durchaus höhere Führung zu erzielen. Vielleicht bitter für Sarau/Bosau für den weiteren Spielverlauf: Der verletzungsbedingte Ausfall von Kapitän Jan-Niclas Müller auf der Sechserposition riss eine Lücke.

Sarau erhöht – doch mit Gradert-Kopfball kommt Glaube zurück

In der zweiten Halbzeit stellen die Gastgeber um und kommen direkt besser ins Spiel. Dennoch können die Gäste, die nicht viele Möglichkeiten des Kontrahenten zulassen, auf 3:0 erhöhen. „Dann nehmen wir noch ein paar Wechsel vor, um noch mal ein bisschen Schwung in die Partie zu bekommen“, berichtet der Heimcoach.

Mats Burmeister und Yannik Radzwill sichern den Punkt

Die Maßnahme bringt dann den gewünschten Erfolg. „Machen dann auch das 1:3 und schöpfen neue Hoffnung“, sieht Trainer Jens Theuerkauf, wie der Glaube durch einen Kopfball von Abwehrspieler Wilhelm Gradert Nahrung erhält – der schon am Mittwoch beim 8:2 gegen MED SV erfolgreich war.

Abwehrspieler Wilhelm Gradert, der zum zweiten Mal in Folge traf, und die SG Oldenburg/Göhl, haben aktuell ein kleines Hoch.  © 2025 Ismail Yesilyurt
Abwehrspieler Wilhelm Gradert, der zum zweiten Mal in Folge traf, und die SG Oldenburg/Göhl, haben aktuell ein kleines Hoch. © 2025 Ismail Yesilyurt

Wenig später setzte Mats Burmeister den Gästekeeper Fabian Schacht entscheidend unter Druck, dieser verlor den Ball an Burmeister – der traf mit seinem 16. Saisontor zum 2:3. In der Schlussphase entwickelte sich ein Offensivfeuerwerk der SG GO. Zwei Pfostentreffer und ein parierter Alleingang von Sebastian Hopp durch den glänzend reagierenden Keeper Schacht ließen den Ausgleich noch auf sich warten.

In der Schlussphase reiht sich eine Chance an die andere für die SG Oldenburg/Göhl. Unter anderem trifft die Heimelf zweimal den Pfosten. Und Keeper Schacht kann das Eins-gegen-eins-Duell gegen Oldenburgs Sebastian Hopp für sich entscheiden. In der 88. Minute war es dann Yannik Radzwill, der mit einem wunderschönen Freistoß den Ball um die Mauer in den Winkel zirkelte – 3:3!

In der Nachspielzeit forderte die SG GO noch einen Elfmeter – vergeblich. Doch Theuerkauf wollte sich nicht beschweren: „In der Nachspielzeit müssen wir aus meiner Sicht dann einen

Strafstoß bekommen – bekommen den aber nicht. Aber das ist jetzt letztendlich auch egal. Das ist ein gewonnener Punkt. Wir haben vorher gesagt: Jeder Punkt, ob nun eins oder drei, den wir heute hier holen, ist ein Bonuspunkt im Abstiegskampf.“.

3:3 ist Niederlage für SG Sarau/Bosau

Der Tabellenfünfte aus Sarau kann somit seinen Sieg nicht ins Ziel retten. „Und so muss man dann am Ende sagen, kann man froh sein, dass man das dann nicht verliert. Aber ja, macht einen ein bisschen sprachlos“, verpasst die Elf von Tony Böhme in der 92. Minute den Lucky Punch per Hochkaräter – „wäre aber des Guten zu viel gewesen.“

Für die SG Sarau/Bosau fühlte sich das Remis natürlich wie eine Niederlage an. „In der ersten Halbzeit, ja, müssen wir eigentlich den Sack zumachen. Dürfen nichts anbrennen lassen“, erkennt Böhme in den groben individuellen Fehlern den Hauptgrund für das Verschenken von zwei Punkten.

Stimmen zum Spiel

Tony Böhme (Trainer SG Sarau-Bosau)
Jens Theuerkauf (Trainer SG Oldenburg-Göhl)

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner