Ben Jarik (li.) und Jonathan Suchocki trällern gemeinsam über das 1:0 für Rot-Schwarz Kiel. Quelle: Ismail Yesilyurt
TSV Flintbek – SSG Rot-Schwarz Kiel 1:4 (0:1)
Benno Szodruch und seine SSG Rot-Schwarz Kiel stehen im Halbfinale des Kieler Kreispokals. Der favorisierte Gast, der wie der TSV Flintbek in der Verbandsliga Ost spielt, gewann am Ende verdient, wenn auch etwas zu hoch mit 4:1.
Zunächst musste man genauer hinschauen: Im Gehäuse des Spitzenreiters der Verbandsliga Ost steht doch Tobias Nehren! Der SSG-Co-Trainer, der seine aktive Karriere als Feldspieler zur neuen Saison beendet hatte. Aufgrund ungünstiger Umstände stand Allrounder Nehren wie schon ein paar Mal in der letzten Saison als „Aushilfstorwart“ am Donnerstagabend zwischen den Pfosten.
Beide Seiten sind aktuell von vielen Ausfällen betroffen. Die Elf von David Lehwald hat es besonders schlimm erwischt. Zuletzt fehlten 14 Mann aus dem Kader im Punktspiel. Im Viertelfinale gegen die Kieler gab es in dieser Hinsicht kaum Besserung. Bei Rot-Schwarz standen fünf Stammspieler (u.a. Leon Lembke, Oliver Dreier, Tim Gürntke) nicht zur Verfügung. Coach Szodruch rotierte zudem. Wenig eingesetzte Spieler erhielten Spielpraxis.
Im Duell der zweiten Anzüge starteten die Flintbeker furios: Auf der linken Seite spielte sich Premton Jasari durch. Nach seinem Schuss aus kurzer Distanz hörte man den Jubel auf der TSV-Trainerbank (4.). Das Tornetz zappelte, doch das Spielgerät flog am Pfosten vorbei und von hinten ans Netz. Danach erwischte der Gast zunächst zehn Minuten lang die bessere Linie auf dem Laufsteg. Rouven Lamprecht (9.) und Ben Jarik (11.) fanden in Flintbeks Goalie Jan Preuß indes ihren Meister. Zudem traf Jarik, der mit guten Laufwegen sich Freiräume verschaffte, den linken Torpfosten (10.).
Doch je länger nun die Spielzeit fortschritt, umso besser stellten sich die Flintbeker auf die vielen Kieler Pässe durch die Abwehrkette ein. Auch im Mittelfeld wurde der Kampf intensiviert. Zusätzlich mit einigen Nadelstichen versetzte das Lehwald-Team den Gegner in höchste Alarmbereitschaft.
Nach einer halben Stunde klingelte es doch noch bei Keeper Preuß. Nach einem starkem Schnittstellenpass von Tim Kappmeyer schob Ben Jarik am TSV-Torwart vorbei ins lange Eck zum 1:0. Ein Schuss von RS-Akteur Rasmus Backhaus (36.) und eine verunglückte Volleyabnahme aus 25 Metern von Flintbeks Corvin Rehder (43.) auf das verwaiste Tor von Rot-Schwarz Kiel beendeten den ersten Abschnitt.
Nach der Pause konnten die Gäste, vor allem durch die Einwechselungen, noch etwas Brikett von der Bank nachlegen. So war das 2:0 durch den eingewechselten Alan Rahmann, der die rechte Flintbeker Seite überlief, hochverdient. Zumal auch Jarik nach einem schönen Chipball von Kristof Koop mit einem Heber über Preuß den rechten Torpfosten getroffen hatte (55.). Etwas Spannung kam nach dem Freistoß aus 25 Metern durch Azem Arber durch das Spielerdickicht im Torraum auf. Torben Frahm stand dort goldrichtig und verwandelte reaktionsschnell zum 1:2. Ganze 30 Sekunden dauerte die Hoffnung beim Gastgeber auf eine Überraschung. Durch ein Eigentor von Andreas Büssau verflog die Euphorie ebenso schnell. Beste Spielern waren bei Flintbek Keeper Preuß und Tim Hartlep. Bei Rot-Schwarz Kiel Mika Tom Rosenthal und Tim Kannenberg.
Nach diesem Erfolg wartet im neuen Jahr auf die SSG Rot-Schwarz Kiel das Halbfinale. Gegen Inter Türkspor Kiel geht es dann um den Finaleinzug. Das zweite Semi-Finale bestreiten der Titelverteidiger FC Kilia Kiel und der TSV Bordesholm.
Stimmen zum Spiel
TSV Flintbek: Preuß – Ferhat (74. Wischnewski), Schröder, Büssau, Hörhold – Hübner (88. Czymai), Azemi (88. Matthiesen)– Jasari, Rehder, Hartlep (74. Erasmi) – Torben Frahm.
Trainer: David Lehwald.
SSG Rot-Schwarz Kiel: Nehren – Torp (54. Koop), Rook (85. Franke), Rosenthal, Kannenberg – Todt (65. Sitte) – Backhaus, Lamprecht, Kappmeyer (65. Schwabe), Suchocki – Jarik (65. Rahman).
Trainer: Benno Szodruch.
Schiedsrichter: Thies-Oke May (TSV Bordesholm).
Assistenten: Mats Siegmund, Carl Schröder.
Zuschauer: 135.
Tore: 0:1 Jarik (30.), 0:2 Rahman (69.), 1:2 Torben Frahm (81.), 1:3 Büssau (82., ET), 1:4 Suchocki (85.).