100. Kilia-Tor durch Yannik Jakubowski – Kilia nach 5:1 in Hohenwestedt fast Meister

von Olaf Wegerich

Yannik Jakubowski (Kilia), von Tim Sienknecht (MTSV) angelaufen, trifft wie er will – nun schon 34 Mal. © 2025 Olaf Wegerich


Spätestens am nächsten Wochenende können die Sektkorken knallen! Nach einem überzeugend herausgespielten 5:1 (3:1) Auswärtserfolg beim MTSV Hohenwestedt kann der FC Kilia Kiel am kommenden Wochenende im Auswärtsspiel bei Eutin 08 die Meisterschaft in der Flens-Oberliga perfekt machen. Da auch der einzige verbliebene Mitbewerber im Titelrennen, der Heider SV, beim 1:4 daheim gegen den VfR Neumünster überraschend Federn gelassen hat, steht dem Titelgewinn für die Mannschaft von Trainer Nicola Soranno nichts mehr entgegen. Das nächste Kapitel einer Saison der Superlative ist geschrieben. Der Regionalligaabsteiger ist seit nunmehr 27 Saisonspielen ungeschlagen und hat mit dem letzten Treffer von Yannik Jakubowski schon jetzt die Hundert-Tore-Marke erreicht. Gegen die anfänglich gut mithaltenden Gastgeber, die durch Kjell Knaak (16.) sogar vorlegen konnten, drehten drei Treffer des überragenden Yannik Jakubowski (37., 45.+2, 68.) sowie ein weiterer von Julius Alt (28.) und ein Eigentor (71.) der Gastgeber die Partie zugunsten der Kilianer.

Yannik Jakubowski trifft nach Belieben

In einer Mannschaft mit vielen begnadeten Edeltechnikern ist Jakubowski im zarten Fußballalter von 34 Jahren – die man ihm übrigens überhaupt nicht ansieht – mit eben 34 Toren die personifizierte Torgarantie. Der gebürtige, 1,79 Meter große Kieler hat bei Kilia die perfekten Nebenleute, die ihn immer wieder gekonnt in Szene setzen.

Kilia ohne Rezan Acer und Jannis Voß

Während die zuletzt so überzeugenden Gastgeber personell nahezu aus dem Vollen schöpfen konnten, fehlten bei Kilia mit Jannis Voß (privat verhindert) und Rezan Acer (Rückenprobleme) zwei bewährte Führungsspieler.

Kjell Knaak bringt den MTSV in Führung

In einem guten und temporeichen Oberligaspiel erwischten die Gastgeber zunächst den besseren Start und konnten durch ihren Torjäger Kjell Knaak (16.) bereits frühzeitig in Führung gehen. Nach einer Balleroberung durch Engbrecht traf Knaak aus halbrechter Position mit einem präzisen Flachschuss. Für Knaak, der bereits kurz zuvor in einer Eins-zu-Eins-Situation am aufmerksamen Kilia-Torhüter Pachulski scheiterte, war es bereits der 10. Saisontreffer im erst 13. Saisonspiel.

Kjell Knaak (MTSV) gegen Salih Ramo (Kilia). © 2025 Olaf Wegerich
Kjell Knaak (MTSV) gegen Salih Ramo (Kilia). © 2025 Olaf Wegerich

Bis dahin spielten die Gastgeber sehr konzentriert und diszipliniert und konnten die Partie gegen den großen Favoriten durchaus offen gestalten. Kilia tat sich schwer und konnte kaum einmal die nötigen Lücken finden. Mit dem Rückstand war genau das eingetreten, was Kilia-Coach Soranno auf dem engen, oft schwer bespielbaren Platz in Hohenwestedt unbedingt vermeiden wollte.

Doch seine Mannschaft belehrte ihn eines Besseren und kam auch mit den Bodenverhältnissen auf dem holprigen Rasen sehr gut zurecht. Noch bis zur Pause konnte der Rückstand mit viel Tempo und blitzsauberen Kombinationen in eine 3:1-Halbzeitführung umgewandelt werden.

Julius Alt trifft per Abstauber zum Ausgleich

Der Ausgleichstreffer für die Gäste fiel auf kuriose Art und Weise. Eine scharfe Hereingabe von der rechten Außenbahn kann Torhüter Hinrichs zunächst noch abwehren, doch der Abpraller im Gewühl landet direkt vor den Füßen von Julius Alt (28.), der per Abstauber aus Nahdistanz den 1:1-Ausgleichstreffer erzielt.

Tom Warncke (Kilia) gegen Kjell Knaak (MTSV). © 2025 Olaf Wegerich
Tom Warncke (Kilia) gegen Kjell Knaak (MTSV). © 2025 Olaf Wegerich

Hohenwestedt, das zuletzt vier Spiele in neun Tagen absolvieren musste und unter der Woche nur eingeschränkt trainieren konnte, um den Spielern die Zeit zur Regeneration zu geben, hatte dann auch nicht mehr so viel entgegenzusetzen und begünstigte die Gegentore teilweise auch durch individuelle Fehler.

Drilon Trepca hellwach auf Jakubowski

Dem Führungstreffer der Kilianer ging ein individueller Fehler von Tim Sienknecht voraus, der einen langen Ball der Gäste ins Toraus trudeln lassen wollte. Doch Drilon Trepca schnappt sich den Ball und passt flach in die Mitte, wo der einlaufende Yannik Jakubowski (37.) locker zum 1:2 für die Gäste einnetzt.

Jakubowski trifft eiskalt zum 1:3

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelingt den effektiven Gästen nach einer Balleroberung und Steckpass von Baller auf Jakubowski (45.+2), der aus halbrechter Position in den hinteren Giebel trifft, sogar noch das 1:3.

Auch in der zweiten Hälfte halten die Gastgeber weiter gut dagegen und haben einige gelungene Offensivaktionen zu verzeichnen. Richtig klare Torchancen können dabei aber nicht herausgespielt werden. Kilia spielt weiter sehr geduldig und ist jederzeit in der Lage, das Tempo zu erhöhen. So auch beim nächsten Treffer.

Kilia erhöht auf 1:4 – Wieder trifft Jakubowski

Der vierte Treffer war zudem wieder perfekt herausgespielt. Eine flache Hereingabe von der rechten Seite durch Ayyildiz veredelt Yannik Jakubowski (68.) in Mittelstürmerposition zum 1:4.

Mats Hinrichs (Heider SV) klärt mit einer Faust vor Yannik Jakubowski (Kilia Kiel). © 2025 Olaf Wegerich
Mats Hinrichs (Heider SV) klärt mit einer Faust vor Yannik Jakubowski (Kilia Kiel). © 2025 Olaf Wegerich

Hendrischke trifft unglücklich ins eigene Tor

Der fünfte Treffer fällt aus Sicht der Gastgeber mehr als unglücklich. Nach einer scharfen Hereingabe von Baller kommt Jakubowski aus gut fünf Metern am zweiten Pfosten stehend zum Kopfball, doch Hinrichs im MTSV-Tor kann den Ball mit einer Klasseparade nach vorne abwehren. Doch der Abpraller landet am Rücken von Hendrischke (71.), von wo aus er langsam ins Tor kullert. In den Schlussminuten kam noch Lenni Rautenberg zu seinem Saisondebüt beim MTSV.

Kilia zu stark für die Liga

Natürlich gab es über die Saison auch einige enge Spiele, aber insgesamt ist die Dominanz von Kilia unter Trainer Nicola Soranno und seinem Staff, die nichts dem Zufall überlassen und sich auf jeden Gegner seriös vorbereiten, erdrückend. Mit Blick auf die nächste Saison stellt sich schon jetzt die Frage: Wer kann dieser Mannschaft Paroli bieten? In einer starken Oberliga 2025/26 mit wohl mindestens einem Regionalliga-Absteiger werden die Kilianer sicherlich etwas mehr gefordert werden.

Fazit

Kilia hat absolut verdient gewonnen. Allerdings fallen drei Treffer der Gäste durch individuelle Fehler. Zweimal hatten die Gastgeber bei ihren Abwehraktionen großes Pech. Für die Mannschaft von Trainer Sebastian Barth ist die Niederlage gegen den designierten Meister kein Beinbruch. Der MTSV hat in den letzten Spielen zuvor wichtige Punkte geholt.

Stimmen zum Spiel

Florian Krammer (Trainerteam MTSV Hohenwestedt)
Tom Pachulski (Kilia Kiel)
Kjell Knaak (MTSV Hohenwestedt)

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