Henrik Sirmais, Timo Gothmann, Sören Gelbrecht u. Yannick Chaumont (v. l.) wurden verabschiedet. Rechts Christian Rave. © 2024 Olaf Wegerich
Der SV Todesfelde verabschiedet sich mit einer 0:3 (0:1)-Niederlage gegen den SV Werder Bremen II aus der Saison 2023/2024. Da beide Mannschaften bereits vor dem Spiel als Aufsteiger in die Regionalliga Nord feststanden, war der sportliche Wert der Partie eher gering. Der SV Todesfelde konnte seine grandiose Saison erst am vergangenen Mittwoch mit dem 5:3-Erfolg bei Altona 93 krönen. Die Tage danach wurde der größte Erfolg der Vereinsgeschichte ausgiebig gefeiert.
Werder II ausgeruhter
Dementsprechend fehlte es der Mannschaft von Meister- und Aufstiegstrainer Björn Sörensen auch an der nötigen Regenerationszeit, um am Sonntag noch einmal in die Vollen zu gehen. Ganz anders die Situation beim SV Werder Bremen II. Die Mannschaft von Trainer Christian Brand, die auch nach dem unter fragwürdigen Bedingungen zustande gekommenen Abstieg vor einem Jahr weiter unter Profibedingungen gearbeitet hat und als glasklarer Favorit in die Relegationsrunde gegangen war, hatte eine Woche Zeit, sich auf das Spiel in aller Ruhe vorzubereiten.
Geburtstagskind Christian „Raver“ Rave Spieler der Saison
So war es auch wenig verwunderlich, dass es zumindest auf Seiten der Gastgeber phasenweise an der nötigen Ernsthaftigkeit gefehlt hat. Zudem war der Fokus auch darauf gerichtet, verdiente Spieler wie Sören Gelbrecht, Yannick Chaumont und Henrik Sirmais neben Teammanager Timo Gothmann gebührend zu verabschieden, was auch wunderbar durch Christian „Raver“ Rave gelang, der zugleich am Sonntag seinen 35. Geburtstag feierte.
Zudem wurde „Raver“ als Spieler der Saison bei Tofe ausgezeichnet. Rave gelang es in seiner Laudatio, mit treffenden Worten die Vorzüge seiner langjährigen Mannschaftskameraden hervorzuheben. Nicht zu vergessen der ebenfalls scheidende Sportchef Jens Martens, der zwei Jahre lang den Dorfverein akribisch mit viel Engagement und Fachwissen auf die Regionalliga vorbereitet hatte und von Jan Gerken, dem Vorsitzenden im Förderverein, zusammen mit Christian Rave für seine Verdienste in der Halbzeitpause geehrt wurde.
Bei Deathfield volle Pulle nicht möglich
Nach der vierten Ehrung und elf Minuten Verspätung ging es dann endlich los. Wie nicht anders zu erwarten, übernahmen die Gäste von der Weser sofort das Kommando, zeigten schöne Ballstafetten und erspielten sich eine Vielzahl von guten Tormöglichkeiten. Todesfelde wehrte sich nach Kräften, zeigte aber zumindest im ersten Durchgang auch nicht mehr die größte Gegenwehr. Einen Freistoß von Wagner aus gut 25 Metern kann Landvoigt noch in Klassemanier zur Ecke abwehren. Nur sechs Minuten später schlägt Sato von rechts eine perfekt getimte Flanke auf Schwarz, der sich von seinem Gegenspieler gelöst hatte, doch dessen Kopfball segelt über das Tor. Als es den Anschein hat, dass Tofe endlich etwas stabiler wird, fällt nach einem Eckball von der linken Seite der Führungstreffer der Gäste durch Kebe nach einer unübersichtlichen Situation.
Erster Torschuss durch Marco Pajonk
Nach 25 Minuten hat auch endlich Tofe den ersten Torschuss zu verzeichnen, doch der Ball von Marco Pajonk geht weit über das Tor. Werder diktiert das Geschehen in der ersten Hälfte nahezu nach Belieben, hat viele Ballbesitzphasen, versäumt es aber, für klare Verhältnisse zu sorgen.
Elf von Björn Sörensen mit mehr Prozenten nach der Pause
Nach der Pause kommen die Gastgeber zunächst deutlich besser ins Spiel, haben auch selbst endlich längere Ballbesitzphasen, werden aber selten wirklich torgefährlich. Lediglich bei einem Distanzschuss von Stehnck (55.), der nur knapp das Ziel verfehlt, liegt ein Tor in der Luft. Viele gute Aktionen von Kliti oder über Drawz werden von der kompakten Bremer Abwehr geklärt.
Vorgeschmack auf die Regionalliga für Todesfelde
So ist es kaum verwunderlich, dass die wenig geforderten Gäste zwei weitere Treffer nachlegen. Nach einem Foulspiel von Rave an Lukowcz verwandelt Cimo Röcker (73.) den fälligen Elfmeter zum 0:2. Für den dritten Bremer Treffer sorgt Maik Lukowicz (78.). In der Bremen-Liga gelangen Lukowicz sagenhafte 50 Saisontreffer. Werder Bremen II gewinnt damit neben den 30 Punktspielen in der Bremen-Liga auch die beiden Aufstiegsspiele und hat damit eine perfekte Saison hingelegt.
Tofe-Trainer Björn Sörensen sagte: „Heute haben wir schon mal einen Vorgeschmack bekommen auf das, was uns in der Regionalliga erwartet. Dort werden auch Kleinigkeiten eine große Rolle spielen. Auch die Standards, die dort gespielt werden, haben eine andere Qualität als in der Oberliga. Darauf müssen wir vorbereitet sein und wachsamer sein.“ Im Hinblick auf die kommenden Gegner sagte Sörensen: „Ich freue mich auf die gesamte Regionalliga. Ganz besonders natürlich auf die Spiele in Meppen und Oldenburg, wo es sehr stimmungsvoll sein wird. Dann natürlich auf das Kräftemessen gegen die Lübecker Mannschaften, aber auch auf die Spiele gegen die Zweitvertretungen der Bundesligavereine.“
SV Todesfelde: Landvoigt – Chaumont (25. Meseberg), Rave, Thiel (54. Schulz), Musci – Stehnck (62. Klüver), Weidemann, Gelbrecht (22. Liebert) – Kliti, Drawz, Pajonk (79. Krause).
Trainer: Björn Sörensen.
Werder Bremen II: Dos Santos Haesler – Röcker, Schwarz (81. Li), Polat (46. Heitmann), Imasuen (46. Lukowicz), Löpping, Kebe, Sato (46. Eickhoff), Schulz, Wagner, Opitz (71. Kühn).
Trainer: Christian Brand.
Schiedsrichter: Daniel Piotrowski (Buchholzer SV).
Assistenten: Jannik Benjamin Meyer und Nick Bichler.
4. Offizieller: Kilian Braun.
Zuschauer: 863 im Joda-Sportpark in Todesfelde.
Tore: 0:1 David Kebe (21.), 0:2 Cimo Röcker (73. Foulelfmeter), 0:3 Maik Lukowicz (78.).