0:2 gegen Teutonia 05: Déjà-vu für Coach Nicola Soranno und Kilia Kiel

von Ismail Yesilyurt

Tom Baller (Kilia Kiel), dem eine große Chance (85.) genommen wurde, war defensiv und offenisv sehr einsatzfreudig (Szene gegen Hannover 96 II). © 2023 Ismail Yesilyurt


Mit einem 0:2 gegen den FC Teutonia 05 beendet der FC Kilia Kiel die Heim-Saison in der Regionalliga Nord. Nach dem 32. Spieltag stehen noch 3 Partien inklusive einem Nachholspiel auf dem Plan. Alle auswärts. Im 17. Spiel im Kilia-Stadion ist den Kielern der Spielverlauf gegen die Hamburger nicht unbekannt. Zuhause auf dem Kunstrasen und auch oft in den Begegnungen auf fremden Terrain hat man das schon gesehen: Ein FC Kilia Kiel, der sehr gut verteidigt, dem Gegner nicht viele Chancen zulässt und am Ende doch mit null Punkten das Nachsehen hat.

Erste Halbzeit bietet nicht viele Höhepunkte

Das begann am Samstagnachmittag gleich nach der Pause. Ein Schuss von Serkan Dursun wird abgeblockt und bleibt im Teilkreis am Strafraum liegen. Von dort zirkelt Nick Gutmann das Spielgerät rechts halbhoch zum 1:0 ein für die Gäste. Das nach ersten 45 Minuten, die oben schon fast komplett beschrieben worden sind. Teutonia parkt seine beiden Stürmer Serkan Dursun und Affamefuna-Michael Ifeadigo eng zusammen in der Kieler Abwehrkette. Dazu gesellen sich zwei weitere Mittelfeldspieler. So sollen die Diagonalbälle auf die Abwehr zum Erfolg führen.

Kilianer Abwehrverbund hält stark zusammen

Ein Vorstoß über die Flügel gelingt selten bis gar nicht. Rechts Sercan Yildirimer und links Jeppe Waschko machen ihre Seite gut zu. Mit den drei zentralen Abwehrspielern ist die Kieler Fünfer-Kette plus 4 Mittelfeldspieler ein eng verzahntes Bollwerk, dass der Favorit nicht zerbröckeln kann. Die Hansestädter rennen zu ideenlos an und das viele Hin- und Herschieben des Balles ist sicherlich positiv zu bewerten wenn es um die Geduld geht. Aber mehr auch nicht.

Tom Baller kurz vor dem 1:0 für Kilia

Die Kilianer verlegen sich in der Offensive auf ein schnelles Umschaltspiel, das in der 12. Minute fast zugeschnappt hätte. Marvin Müller spielt aus der eigenen Hälfte einen genialen Schnittstellen-Pass, den Tom Baller mitnimmt. Bei seinem Schuss aus 14 Metern ins linke Eck macht sich Keeper Marius Liesegang lang. Das bleibt die einzige Torchance für die Heimelf in der ersten Hälfte. Viel mehr können die Hamburger auch nicht bieten. Bei einer gefährlichen Szene mit Ifeadigo im Torraum klären die Gastgeber (16.). Der Kopfball später von Serkan Dursun (33.) ist schon nahe einem Hochkaräter. Doch Kilia-Keeper Nikolas Wulf fischt den Ball aus dem bedrohten Eck raus.

Nicola Soranno (Kilia Kiel) kassierte eine gelb-rote Karte und war zurecht nicht mit den (Fehl)Entscheidungen des Schiedsrichters einverstanden. © 2024 Ismail Yesilyurt
Nicola Soranno (Kilia Kiel) kassierte eine gelb-rote Karte und war zurecht nicht mit den (Fehl)Entscheidungen des Schiedsrichters einverstanden. © 2024 Ismail Yesilyurt

Das 1:0 gibt dem Tabellenneunten natürlich Auftrieb. Teutonia 05 Ottensen ist nun zielstrebiger und die Aktionen sind etwas dynamischer. Nichtsdestotrotz gibt es keine vermehrte Anzahl an Möglichkeiten. Eigentlich wie im ersten Abschnitt. Denn die nächste Chance sitzt wieder. Ein Schuss von Leonard Brodersen wird abgeblockt und kullert in den Strafraum. Ifeadigo ist schnell zur Stelle und erzielt aus der Drehung das 2:0. Übrigens der 10. Saisontreffer des Angreifers.

All-in von Nicola Soranno

Danach geht Kilia-Cheftrainer Niocola Soranno volles Risiko. Die Anzahl der Stürmer wird sukzessive erhöht. Zu verlieren gibt es ja jetzt so oder so nichts für den Aufsteiger, der wie alle Neulinge aus der unteren Liga wieder in diese absteigen muss. Zuerst wird ein Mittelfeldspieler geopfert für ein 5-3-2. Am Ende steht ein 4-2-4 und ein Pressing ab der 75. Minute, das die Kieler viel besser aussehen lässt. Ergebnistechnisch ändert sich indes nichts. Es bleibt bei der 0:2-Niederlage, der 19. in der Premierensaiosn für Kilia Kiel in der Regionalliga Nord. Obwohl es noch Möglichkeiten auf den mehr als verdienten Ehrentreffer gibt. Durch Ben Luca Nohns in der Nachspielzeit. Oder in der 85. Minute, als ein aufs Teutonia-Gehäuse zulaufender Baller aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition zurück gepfiffen wird.

Schiedsrichtergespann erwischt keinen guten Tag

Doch da lag das Schiedsrichtergespann um Hauptreferee Maximilian Nie-Hoegen, der kurz vor dem Abpfiff Nicola Soranno mit einer gelb-roten Karte bedachte, nicht zum ersten Mal falsch. Sollte die Spielleitung keine Eintagsfliege von Unparteiischen gewesen sein, wird nicht nur Kilia Kiel absteigen.

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