Unser Gegner am Samstag: FC Erzgebirge Aue
(Quelle: VfB Lübeck/ Christian Jessen) Im Erzgebirge, so erzählt man sich mitunter mit einem leichten Schmunzeln, gibt es nur zwei Jahreszeiten. Den Winter und den strengen Winter. Im Gegensatz zu früheren Gastspielen des VfB in Aue ist am Samstag um 16.30 Uhr kein Schnee angekündigt – der strenge Winter bleibt unserer Mannschaft also erspart. Drei Mal war der VfB in seiner Historie im Erzgebirgsstadion zu Gast, verloren hat er dort nie (zwei Unentschieden und ein Sieg). Das letzte Auswärtsspiel in Aue liegt allerdings schon über 20 Jahre zurück. Im Dezember 2003 traf man sich in der 2. Bundesliga und trennte sich torlos.
Das Erzgebirgsstadion behält dank einer erfolgreichen Crowdfunding-Aktion, bei der innerhalb von neun Monaten 227.166 Euro eingesammelt werden konnten, zumindest bis in den Spätherbst dieses Jahres hinein zwar weiterhin den Namen Erzgebirgsstadion, das Gewand hat sich über die Jahre allerdings komplett verändert. Seit 2017 ist es nun ein reines und vollständig überdachtes Fußballstadion, das 15.500 Fußballfans Platz bietet. Statistisch gesehen besuchen derzeit rund 50 Prozent der Einwohner die Heimspiele des eigenen Fußballvereins. Über 8.800 Fans strömten bislang im Schnitt ins Erzgebirgsstadion.
Und, anders als noch in der Saison 2003/2004, ist der FC Erzgebirge Aue, der unter dem Namen BSG Wismut zu DDR-Zeiten sogar Europapokalteilnehmer war, mittlerweile wieder ein etablierter Profiverein. Es folgten 15 weitere Jahre im Unterhaus, aktuell spielt man die fünfte Saison in der 3. Liga. Doch nach 2003, 2010 und 2016 soll nach Möglichkeit in nicht allzu weiter Zukunft die erneute Rückkehr in die 2. Bundesliga gelingen. Ob es schon in dieser Saison zum großen Wurf reicht? Der Saisonstart verlief jedenfalls vielversprechend, nach vier Siegen und zwei Unentschieden gehörte man ungeschlagen zur Spitzengruppe der 3. Liga. Bis Weihnachten allerdings gelangen nur noch drei weitere Siege bei fünf Unentschieden und sechs Niederlagen.
Nach der Winterpause kamen zum Beginn der aktuellen englischen Woche noch ein Sieg (2:1 gegen Essen) und eine Niederlage (0:1 in Sandhausen) hinzu. Aktuell ist die Mannschaft von Drittliga-Rekordtrainer Pavel Dotchev somit zwar nur Tabellenelfter, die traditionelle Tabellendichte der 3. Liga sorgt allerdings dafür, dass der Zweitliga-Relegationsplatz noch näher ist als die Abstiegszone. Um tabellarisch entweder oben oder unten noch entscheidend in Erscheinung zu treten, müsste eine längere Serie folgen.
Bekanntester Name der Lila-Weißen ist Martin Männel. Der Auer Keeper steht wie nur wenige im heutigen Fußballgeschäft für Vereinstreue. Der mittlerweile 35-Jährige wechselte im Sommer 2008 vom FC Energie Cottbus ins Erzgebirge und feierte im Herbst vergangenen Jahres seinen 500. Pflichtspieleinsatz für die Lila-Weißen. Als bester Torschütze hat sich zudem Neuzugang Marcel Bär mit derzeit neun Treffern wieder in den Vordergrund gespielt – er war in der vorletzten Saison im Dress des TSV 1860 München Torschützenkönig in der 3. Liga.