Übersicht LL SL: Friedrichsberg trennt sich von Henning Stüber – Michael Schröder neuer Coach

von Ismail Yesilyurt

Henning Stüber (vorne) ist nicht mehr Trainer des TSV Friedrichsberg-Busdorf. © 2024 Ismail Yesilyurt

Mit Riesenschritten eilt der TSV Rantrum aus den Niederungen der Tabelle der Landesliga Schleswig dahin, wo man die letzte Saison beendete. Nach dem 5. Sieg in Folge mit einem 4:0 gegen den TSV Altenholz haben die Rantrumer den Anschluss an die Spitze der Liga hergestellt. Der Dritte der Vorsaison schließt mit 20 Punkten nach dem 12. Spieltag die Top 5 ab. Der TSV Altenholz steht im Ranking auf Platz 11.

„Absolut verdient verloren. War ein schlechter Tag von uns“, so Ole Jacobsen, der mit dem Motto „Mund abwischen“ seiner Mannschaft nach zuletzt 4 Siegen aus 6 Spielen einen Rückschritt zugesteht. Dabei stand die Auswärtspartie für die Altenholzer unter keinem guten Stern, da fast alle Innenverteidiger bis auf Michel Eckey fehlten. Zu allem Übel verletzte sich auch noch früh Linksverteidiger Julian Langnau. Die Position übernahm der sehr junge Nils Hagen.

Zwar haben die Randkieler in der ersten Halbzeit viele zweite Bälle aufgrund einer guten Raumaufteilung und auch Abschlüsse, aber richtig gefährlich wird es meistens nicht. Dafür auf der anderen Seite. Weil: „Ja, da haben wir die Tiefe einfach nicht vernünftig verteidigt gekriegt die ganze Zeit über. Man muss auch einfach sagen, dass wir im Kollektiv einfach keinen guten Tag hatten. Hat man teilweise beim Warmmachen schon gemerkt. Vielleicht etwas müde von der langen Busfahrt dahin.“ Zudem stellte Ole Jacobsen fest, dass Rantrum in jedem Bereich einen Tick besser war. Sei es die Griffigkeit, Handlungsschnelligkeit, Aggressivität oder Ballsicherheit.

Mit vielen Diagonalbällen und Sturmkoloss Rasmus Wunderlich als Wandspieler setzten die Nordfriesen ihren überragenden und schnellen Flügelflitzer Damian Krause ein, der mit drei Toren die gute Vorarbeit seiner Mannschaftskollegen gewinnbringend verwertete. In der Schlussphase hatte die Jacobsen-Elf das Glück, dass die Niederlage nicht noch zu einem Debakel ausartete. Dank Keeper Jorris Schwarz.

Ole Jacobsen (Trainer TSV Altenholz)

Der Trainerwechsel beim TSV Friedrichsberg-Busdorf hat neue Energie bei den Schleswigern freigesetzt. Nach der 1:3-Niederlage am letzten Wochenende gegen das Schlusslicht Frisia Risum-Lindholm trennten sich die Wege von Trainer Henning Stüber und den Schleistädtern.

Mit Michael Schröder, der schon mal als Ligatrainer fungierte, wurde schnell eine interne Lösung zusammen mit dem weiter sich im Amt befindlichen Co-Trainer Marc Stegmann gefunden.

Die neue Impulse sorgten in der Begegnung in Schleswig zwischen zwei fast gleichlangen Negativläufen für Belebung beim TSV. Der Gastgeber, seit 6 Spielen ohne einen Dreier ans Ende der Tabelle der Landesliga Schleswig abgestürzt traf auf einen Aufsteiger, der 7 Partien inklusive einem Unentschieden sieglos war und beendete mit einem 4:1 seine Durststrecke.

Dank drei Treffern von Tim Asmussen gaben die Friedrichsberger mit dem Erfolg die Rote Laterne ab und überholten mit nun 11 Punkten den punktgleichen Kontrahenten auf dem Relegationsplatz 13.

Den Grundstein für den 2. Saisonsieg legte die Mannschaft von Michael Schröder schon vor dem Seitenwechsel mit der 3:0-Führung. Die schnelle Antwort nach dem 1:3-Anschlusstreffer der Jevenstedter erstickte alle aufkommenden negativen Gedanken.

„Wir werden bis zum Saisonende mit Michael Schröder arbeiten“, erklärte Fußballobmann Christopher Witt nach der gut durchdachten Lösung. In der Winterpause wird u. a. eine Zusammenarbeit über das Saisonende hinaus besprochen.

Mit einem 2:1 gegen den TSV Klausdorf bleibt der TSV Kropp mit nun 23 Punkten weiterhin in den Top 3 zusammen mit Obere Treene und Inter Türkspor Kiel.

„Ja, war glaube ich im Großen und Ganzen hochverdienter Sieg gegen eine gut organisierte Klausdorfer Truppe. Wie gesagt, war ein schwieriges Spiel. Aber wir haben es schlussendlich gepackt und die drei Punkte in Kropp behalten“, berichtete Dennis Usadel.

Vor der Pause mussten die Platzherren erst für das Vergnügen von drei Punkten in der zweiten Halbzeit arbeiten. Zwar gab es knapp eine Handvoll an Chancen (Thies Bütow, Kevin Hentzsch, Linus Kunze), aber die Klausdorfer sind eine zäher Gegner.
„Haben aber uns heute den Gegner zurecht legen müssen. Klausdorf hat es auch gut verteidigt. Gut gegen den Ball gemacht. Und war heute auch schwer, dann da auch sich viele Chancen herauszukreieren“, erklärte der 45-jährige Kropper Coach.

In der 2. Halbzeit gab die Heimelf mehr Gas und bog mit Doppelpack mit identischen herausgespielten zwei Toren auf die Siegerstraße ab. Beim 1:0 vollendete Florian Legrum eine flache Hereingabe von Thies Bütow. Dem 2:0 ging ein Zuspiel von Sven Thomsen voraus zum 3. Saisontreffer von Mitspieler Florian Legrum.

Florian Legrum (TSV Kropp) sorgte mit einem Doppelpack für den 2:0-Erfolg gegen Klausdorf. 2024 Ismail Yesilyurt
Florian Legrum (TSV Kropp) sorgte mit einem Doppelpack für den 2:0-Erfolg gegen Klausdorf. © 2024 Ismail Yesilyurt

Die Elf von Dennis Trociewicz, die nach dem 12. Spieltag auf Platz 10 mit 16 Punkten notiert ist, bäumte sich in der Schlussphase noch einmal auf. Nac­ einem Freistoß von Thorge Salke (87.), den Torwart Niklas Simson gut abwehrt, und einer Rettungstat von Kropps Sven Thomsen auf der Linie, erzielte Salke zum Ende der Nachspielzeit den Ehrentreffer.

Dennis Usadel (Trainer TSV Kropp)

Tiefpunkt für Slesvig IF! Nach 0:6 beim Aufsteiger TSV Kronshagen übernahmen die Schleswiger die Rote Laterne in der Landesliga Schleswig. Was vielmehr bedenklich erscheint als der letzte Platz, ist die Tatsache, dass die Gäste völlig von der Rolle waren in Kiel. Mit dem Ergebnis war die Elf von Coach Finn Petersen, die nun 7 Spiele auf einen Sieg wartet, noch gut bedient.

Der TSV Kronshagen setzt dabei alle Vorgaben um, die Cheftrainer Karim Youssef seinen Schützlingen auf dem Weg mitgegeben hatten. Erste Halbzeit nicht verpennen wie in den bisher verlorenen Begegnungen, in jedem Zweikampf da sein, bissig und griffig gegen den Ball lauteten die Anweisungen. Fast perfekt umgesetzt ließen die Gastgeber nichts zu und produzieren selbst mit guten Ballstafetten viele eigene Möglichkeiten. Von denen mehr das Ziel hätten treffen müssen.

Auch nach dem Wiederanpfiff bearbeiteten die Kronshagener ihre Liste, auf die in der Halbzeit noch Themen hinzukamen, konsequent und fleißig ab, sodass nie die Gefahr aufkam, dass SIF – mit einem überragenden Cedric Nielsen – ein Comeback gelingen würde.

„Im Großen und Ganzen geht das Spiel in Ordnung mit 6:0 aufgrund der Menge der Chancen, die wir hatten“, erklärte Karim Youssef, der am Ende seines Audio-Statements aufgrund einer beleidigenden Rassimusäußerung einen Appell an alle richtete.

Karim Youssef (Trainer TSV Kronshagen)

„Ja, ich finde ein hochverdienter Sieg. Gegen einen tiefstehenden und unangenehmen Gegner, der uns das Leben heute wirklich schwierig gemacht hat. Aber ich freue mich über die drei Punkte. Über den 3:1-Sieg. Und wir sind weiterhin oben. Alles ist in Ordnung“, kommentierte Dogan Göndüz den Erfolg seines Minikaders, in dem der eingewechselte Jesse Petersen aus dem zweiten Team als 14. Spieler dabei war.

Die Partie wurde dann zur Showbühne für Elvin Bajrami, dem alle Treffer der Rot-Blauen gelangen. Beim Tabellenführer war man auf die Spielweise von Frisia Risum-Lindholm eingestellt und so gestaltete sich auch der Spielverlauf. Mit viel Ballbesitz besetzte RB oft die gegnerische Hälfte und kam durch einen berechtigten Foulelfmeter zum verdienten 1:0 gegen den Tabellen-14..

Elvind Bajrami machte bei den Toren den Alleinunterhalter bei RB Obere Trenne gegen Frisia Risum-Lindholm. © 2024 Ismail Yesilyurt
Elvind Bajrami machte bei den Toren den Alleinunterhalter bei RB Obere Treene gegen Frisia Risum-Lindholm. © 2024 Ismail Yesilyurt

Einziges Manko im ersten Abschnitt: nur ein 1:0 trotz guter Chancen. Das rächte sich zwischenzeitlich. Nach einem Durchbruch erhielten die Nordfriesen ebenso einen berechtigten Elfmeter. Die Gastgeber schüttelten sich kurz, blieben weiterhin bei ihrem Fahrstil mit fußballerischen Mittel. Und wurden dafür auch belohnt.

Dogan Göndüz (Trainer RB Obere Treene)


In einem sehr guten Landesligaspiel gewann Inter Türkspor Kiel aufgrund der ersten Halbzeit verdient mit einem 2:1 beim SC Weiche Flensburg 08 II. Die 0:2-Niederlage aus der Vorwoche im Topspiel gegen RB Obere Treene haben die Kieler gut verdaut. Das zeigen mindestens 30 Minuten im ersten Spielabschnitt des Tabellenzweiten.

„Haben uns dann natürlich auch durch den viel umjubelten Siegtreffer kurz vor Schluss von Melih Cerrah belohnt. Gegen eine wirklich sehr gute, engagierte und gut Fußball spielende Flensburger Truppe“, sah Inter-Chefcoach David Lehwald, wie beide Seiten den Ball laufen ließen.

Trotz der besseren ersten Halbzeit müssen die Kieler durch die erste Unachtsamkeit nach einem Konter das 0:1 verkraften. Das gelang sehr gut, da Pascal Polonski in der Nachspielzeit mit einem Freistoß das wichtige 1:1 erzielte.
„Es war seit langer Zeit ein richtig gutes Fußballspiel von beiden Mannschaften. Ich war auch sehr begeistert, wie Inter Türkspor Fußball gespielt hat. Sehr viel Laufbereitschaft im Zentrum, Spiel ohne Ball, das Zusammenspiel haben sie richtig gut gemacht“, mussten die Kicker von Dimitry Kehl viel hinterher gucken.

Melih Cerrah (am Ball, Inter Türkspor Kiel) bescherte den Kielern drei Punkte bei Weiche Flensburg 08 II. © 2024 Ismail Yesilyurt
Melih Cerrah (am Ball, Inter Türkspor Kiel) bescherte den Kielern drei Punkte bei Weiche Flensburg 08 II. © 2024 Ismail Yesilyurt

Zweite Halbzeit sieht es besser aus für Weiche. Die Gastgeber sind nun „nahe an den Leuten dran“. „Gegen solche Topfavoriten kriegst du nicht viele Chancen. Und die du kriegst, musst du zwei, drei reinmachen, um Punkte mitzunehmen. Und das machen wir nicht“, musste Dimitry Kehl innerhalb des Spiels personell aufgrund von Verletzungen viel umstellen. Mit ein Grund, warum noch das 1:2 fällt. Melih Cerrah bekam einen Ball hinter die Abwehrkette, lief von halbrechts auf Torwart Phil Buck zu und traf.

„Unentschieden wäre gerecht gewesen. Aber mit einem glücklicheren Ende für Inter“, sagte Dimitry Kehl, der einen größeren Appetit auf drei Punkte bei den Kielern gesehen hatte, nach dem Verlauf des zweiten Abschnitts. Mit einem Sieg gegen Inter Türkspor Kiel hätten die Gastgeber den Kontrahenten überholen und im Ranking auf Platz vier steigen können.

David Lehwald (Trainer Inter Türkspor Kiel) bei Weiche FL II)

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