TSV Bordesholm verliert erneut – individuelle Fehler entscheiden das Spiel

von Olaf Wegerich

In dieser Szene verletzte sich Tilman Stegner (Bordesholm) gegen Robin Schmidtz (Oldenburg). Quelle: Olaf Wegerich


TSV Bordesholm – Oldenburger SV 2:3 (0:1)

Auch am 9. Spieltag der Flens-Oberliga kassierte der TSV Bordesholm eine 2:3 (0:1)-Heimniederlage gegen den Oldenburger SV und setzte damit den negativen Trend von drei Spielen ohne Punktgewinn fort.

Die Gastgeber gingen personell arg gebeutelt in die Partie. Neben Sebastian Klimmek (noch angeschlagen), Arda Özkan und Noah Purz (beide im Urlaub) fehlte auch noch Niclas Bräunling (Hochzeit des Bruders). Zu allem Ungemach verletzte sich in der ersten Hälfte auch noch Tilman Stegner. „Hier besteht Verdacht auf Riss der Außenbänder wie zwei anwesende Ärzte diagnostizierten“, sagte Boho-Trainer Florian Rammer.

Bereits frühzeitig war der Gast aus Oldenburg das aktivere Team und versuchte, mit schnell vorgetragenen Angriffen die neu formierte Abwehr der Bordesholmer auszuhebeln. Bereits nach zwei Minuten brannte es zum ersten Mal lichterloh vor dem Gehäuse der Gastgeber, doch Torhüter Ronny Losereit war aufmerksam und verhinderte Schlimmeres.

Bordesholm war zusehends um Kontrolle im Spielaufbau bemüht und versuchte Entlastungsangriffe vorzutragen, denen es jedoch zu häufig an Präzision fehlte, um die insgesamt sehr sattelfeste Oldenburger Hintermannschaft in Verlegenheit zu bringen. Gefährlich wurden die Bordesholmer in der Anfangsphase nur einmal, als Jasper Bandholt eine Volleyabnahme deutlich neben das Tor setzte.

Die sehr Ball sicheren Oldenburger, deren Trainer Kevin Wölk in der ersten Halbzeit seelenruhig auf der Bank saß („Was soll ich den Hampelmann machen“), sorgten fortan immer wieder für brenzlige Situationen in der Bordesholmer Hintermannschaft. Einen davon nutze Jan-Eric Kränzke (34.), als er einen Pass von Jannick Ostermann erlief, zwei Abwehrspieler sowie Torhüter Losereit umspielte und im Stile eines Klassestürmers vollendete. Eine weitere Chance der Gastgeber ließ Jesper Bandholt ungenutzt, als er seine Direktabnahme nur knapp neben das Tor der Gäste setzte und damit erstmals für echte Gefahr sorgte.

Das war knapp - Jasper Bandholt beschwört die Fußballgötter. Quelle: Olaf Wegerich
Das war knapp – Jasper Bandholt beschwört die Fußballgötter. Quelle: Olaf Wegerich

Nach dem Wechsel nahm die Partie deutlich an Fahrt auf und auch die Gastgeber kamen nun besser in das Spiel. Durch ein Eigentor der Gäste von Marcel Schröder (57.) gelang Bordesholm dann der inzwischen nicht unverdiente Ausgleich.

Doch die spielstarken Oldenburger Gäste wollten sich nicht mit einem Remis zufrieden geben und setzten in der Schlussphase noch einmal alles auf eine Karte. Zunächst gelang Jan Frederik Kaps (82.) die erneute Führung und in der Schlussminute der regulären Spielzeit setzte Matti Rathke (90.), der erst eine Minute im Spiel war, den Deckel drauf. Der Treffer von Luca Groth (90./+2) brachte nur noch Ergebniskosmetik. In einer über weite Strecken recht hektischen und zerfahrenen Partie waren die Gäste am Ende das reifere Team und entführten nicht unverdient die Punkte.

Stimmen zum Spiel

Florian Rammer (TSV Bordesholm): Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Wir machen individuelle Fehler im Spielaufbau, geraten dann in Rückstand und müssen reagieren. Leider sind unsere personellen Möglichkeiten derzeit begrenzt. Wir waren heute definitiv nicht das schlechtere sondern phasenweise sogar das bessere Team. Uns fehlt die Zielstrebigkeit in der Offensivbewegung und dafür wurden wir bestraft. Wir hatten nicht die personellen Optionen, um noch das Ruder zu biegen. Trotzdem wäre für uns etwas drin gewesen. Wir müssen effektiver werden. Egal welchen Kader wir jetzt aufbieten, es muss etwas Zählbares dabei heraus kommen. Wir haben einfach zu viele Geschenke verteilt, dass darf nicht wieder vorkommen.

Kevin Wölk (Oldenburger SV): Ich bin sehr zufrieden nicht nur mit dem Ergebnis. In der ersten Hälfte gab es wenig zu korrigieren. Das war klar, das Bordesholm im zweiten Durchgang eine Reaktion zeigt. Danach war das Spiel dann auch über weite Strecken recht ausgeglichen. In der Schlussphase haben wir noch einmal richtig Druck gemacht und zwei Treffer erzielt. Mir fehlten heute mit Daniel Junge und Pascale Janner (Hochzeit) zwei wichtige Spieler.“

TSV Bordesholm: Losereit – Musci, Alexander Meyerfeldt, Ehle (84. Gerst), T. Stegner (46. Noetzelmann) – Ostermann, Spohn, Groth, Aaron Meyerfeldt – Bandholt, Lucht.
Trainer: Florian Rammer.

Oldenburger SV: Baeskow – Freund (89. Rathke), Schröder, Müller, Irmler – Glosch (90. Kock), Severin (89. Achtenberg), Schmidt (67. Kelting), Papendorf (67. Brunner) – Kränzke, Kaps.
Trainer: Kevin Wölk.

Schiedsrichter: Paul-Oliver Günther (Offenbüttel).
Assistenten: Thore Oster, Aaron Joel Boettcher.

Zuschauer: 85

Tore: 0:1 Jan-Eric Kränzke (34.), 1:1 Marcel Schröder (57., ET), 1:2 Jan Frederik Kaps (82.), 1:3 Matti Rathke (90.), 2:3 Luca Groth (90./+2).

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