Veranstalter Timo Bruns (mitte) war mit dem Gewinn der eigenen WM ein „schlechter Gastgeber“. Foto Ismail Yesilyurt
Am Samstag, den 18.06.2022, wurde die 2. Tschip-Weltmeisterschaft erneut auf dem Gelände des FC Kilia Kiel ausgespielt. Die Voraussetzungen waren durch herrlichen Sonnenschein und einen frisch gemähten Rasen bereits gegeben, wurden durch ein gut organisiertes Catering durch das Vereinsheim vom FC Kilia Kiel und einem perfekt aufgelegten DJ Jirka Heine, der den Tag mit Musik und Interviews begleitet hat, perfekt ergänzt.
Tim Bethke und Timo Bruns, die zusammen mit Jan Wesuls das Spiel erfunden haben, lieferten am Samstag eine Performance teilweise in Perfektion und sind somit verdient Weltmeister geworden.
Doch der Reihe nach. Was ist Tschip überhaupt? Ziel ist es bei diesem Spiel, den Ball in einen Ring zu ,,tschippen‘‘. Gespielt wird bei der WM im 2 gegen 2 Modus. Das Spielfeld ist 5 Meter groß und rund. Abwechselnd versuchen die Spieler in einer festgelegten Reihenfolge den Ball in den Ring zu tschippen. Ein normaler Treffer aus dem Spiel heraus gibt 2 Punkte, Trickschüsse wie z.B. mit der Hacke oder Aufsetzer werden mit zusätzlichen Punkten belohnt. Ein Satz wird bis 11 gespielt, wer zuerst 2 Sätze gewinnt, gewinnt das Spiel.
Dieses Jahr traten insgesamt 36 Teams, also 72 Spieler, in 6 Gruppen á 6 Teams an. Somit wurden über 100 Spiele zwischen 12 und 18 Uhr auf 6 Feldern absolviert. Danach ging es im Achtelfinale weiter. Das Teilnehmerfeld bestand aus sich selbst zusammengefundenen 2er-Teams mit erfundenen Teamnamen, hinter denen sich einige bekannte Namen der Kieler Fußballszene versteckten.
So spielte z.B. der ehemalige Holstein Kiel-Profi Tim Siedschlag mit Markus Pötzsch unter dem Namen ,,Das magische Zweieck‘‘ oder Florian Tinnemann zusammen mit Kai Lass unter dem Name ,,Golden Boys‘‘, welche im auffälligen Partnerlook in Hawaii-Hemden auftraten. Insgesamt war es eine bunte Mischung aus ehemaligen Fußballern und aktiven Spielern aus Oberliga bis zur C-Klasse, die allen sehr viel Spaß bereitet hatten.
Im Finale, im Modus best of five gespielt, standen das Team ,,Doppeldittscher FC‘‘ – gleichzeitig die Erfinder des Spiels und die letztjährigen Vizeweltmeister – und das Team ,,Die wilden Bullen‘‘ mit Marc Zeller (Top-Torjäger des VfB Kiel), welcher über die komplette Distanz mit seiner feinen Klinge zu überzeugen wusste, und Kai Weschler, der ebenfalls einen starken Tag erwischte. ,,Wesche‘‘ wurde ab dem Halbfinale durch Nedim Hasanbegovic ersetzt.
Begleitet von der Champions-League Hymne und Bengalos liefen die beiden Teams durch das Spalier, gebildet von den restlichen Teilnehmern, die bis zum Schluss vor Ort geblieben sind. Am Ende hat sich Team ,,Doppeldittscher FC‘‘ souverän mit 3:0 durchgesetzt und konnte sich dieses Jahr zum Weltmeister krönen. Weltmeister Timo Bruns sagte am Ende glücklich ins Mikrofon: ,,Im Viertelfinale gegen Joga Bonito lagen wir im 3. Satz 8:10 hinten. Da war ich gedanklich schon ausgeschieden. Am Ende sind wir da vielleicht glücklich weitergekommen, aber so ist das Spiel, so wird man am Ende Weltmeister‘‘.
Der kleine gelbe Ring hat an diesem Tag viele Sportler fasziniert, zwischendurch verärgert und am Ende wieder glücklich gemacht. Das Runde hat viele Menschen zusammengebracht und ihnen einen unvergesslichen Tag bereitet. Dass das Teilnehmerfeld im Vergleich zum Vorjahr von 24 auf 36 Teams gestiegen ist, zeigt, dass das Spiel immer mehr Leute begeistert.
Vereine, wie z.B. der FC Kilia Kiel, der VfR Neumünster oder die SpVg Eidertal Molfsee nutzen den Ring bereits in ihrem Training. Unzählige Leute nutzen diesen privat im Park oder im Garten. Tschip ist für jedermann geeignet, egal ob Hobbysportler oder Ex-Profifußballer. Wer noch keinen Ring hat kann gerne mal unter www.tschip.info auf der Internetseite bei den Jungs vorbeischauen und dann nächstes Jahr, wenn die 3. Tschip-WM steigt, selbst sein Können unter Beweis stellen.