TSB zeigt Reaktion im Spitzenspiel und siegt 6:0 gegen RS Kiel

von Olaf Wegerich

Tobias Zuth (TSB Flensburg) ist fleißig beim Toreschießen – mit nun 19 Treffern. © 2025 Ismail Yesilyurt


TSB dominiert weiter die Landesliga

Der TSB Flensburg bleibt in der Landesliga Schleswig weiterhin das Maß aller Dinge. Auch nach dem 17. Spieltag behält der Ligaprimus seine lupenreine Weste und schlägt den Verfolger SSG Rot-Schwarz Kiel im Spitzenspiel deutlich und auch in der Höhe verdient mit 6:0 (3:0). Damit ist die Mannschaft von Trainer Tore Wächter dem Überraschungszweiten bereits um 17 Zähler enteilt.

Der TSB steht in dieser Saison für viele Superlative. Sowohl die bereits erzielten 71 Treffer wie auch die nur 14 Gegentreffer bedeuten unangefochtenen Ligabestwert. Nur in der Torschützenliste ist Marc Zeller mit 22 Treffern Tobias Zuth ein Stück voraus.

Aber auch da befindet sich der TSB mit Tobias Zuth, dem so gut eingeschlagenen Neuzugang vom SV Frisia 03 Risum-Lindholm, mit bereits 19 Treffern auf der Überholspur. Mit seinen drei Treffern gegen die Kieler konnte der vielseitige Zuth den Abstand auf Zeller um drei Treffer verkürzen. RS kann trotz der deutlichen Niederlage den 2. Platz halten, da der Eckernförder SV im Heimspiel gegen den SV Dörpum nicht über ein 1:1 hinaus kam.

Forderung nach Wiedergutmachung zeigt Wirkung

Nach dem eher mauen Auftritt und auch glücklichen Sieg beim SV Friedrichsberg-Busdorf gab es beim TSB in der Nachbetrachtung deutliche Worte, und eine Wiedergutmachung war gefordert. Das bekamen die an diesem Tag nahezu chancenlosen Gäste, die mit nur zwei Wechselspielern angereist waren, auch deutlich zu spüren. Der TSB erwischte einen richtig guten Tag und zeigte über weite Strecken eine nahezu perfekte Leistung.

Frühe Wechsel und frühe Führung

Bereits nach acht Minuten musste Lennart Steiner wegen Oberschenkelbeschwerden passen. Für ihn kam Rasmus Wolff.

Ove Saß musste mit seinem Rot-Schwarz Kiel unter erschwerten Bedingungen im Topspiel Eins gegen Zwei beim TSB Flensburg antreten. © 2025 Ismail Yesilyurt
Ove Saß musste mit seinem Rot-Schwarz Kiel unter erschwerten Bedingungen im Topspiel Eins gegen Zwei beim TSB Flensburg antreten. © 2025 Ismail Yesilyurt

Bereits frühzeitig können die Gastgeber nach einem Angriff über die linke Seite durch Tobias Zuth (21.) im Zentrum vollenden und in Führung gehen.

Zwei schnelle Treffer und gefährliche Kieler Momente

Keine vier Minuten später gelingt dem TSB der zweite Treffer durch Cedric Neumann (25.). Diesmal lief der Angriff über die rechte Seite und Noah Kurzbach war der Vorbereiter.
Aber die Gastgeber hatten auch zwei Schreckmomente zu überstehen, in denen die Kieler durchaus hätten verkürzen können. Nach einem Standard kommt Pedi Thomsen ins Straucheln, und Torhüter Ole Rathmann klärt in „Weltklassemanier“, wie Trainer Tore Wächter die brenzlige Situation umschreibt.
Aber Rathmann ist gegen die Kieler im Eins-gegen-Eins-Duell noch ein weiteres Mal gefordert und bleibt auch hier der Sieger.

Holtze erhöht vor der Pause

Noch vor der Pause können die Gastgeber in einem temporeichen Spiel mit vielen Torraumszenen vor allem für den TSB den dritten Treffer nachlegen. Nach einem Flankenball von Max Stephan erhöht der TSB-Kapitän Nicolas Holtze (34.) mit einem Kopfballtreffer zum 3:0 für die Gastgeber.

TSB bleibt auch nach der Pause gnadenlos

Auch nach der Pause bieten die Hausherren weiterhin attraktiven Angriffsfußball und erspielen sich eine Vielzahl von Torchancen.
Zunächst beseitigt Torjäger Tobias Zuth (58. und 62.), der zweimal herrlich in Szene gesetzt werden konnte, mit einem Doppelpack die letzten Zweifel am Sieg und stellt auf 5:0. Damit hat der TSB-Torjäger bereits 19 Buden vorzuweisen und ist Marc Zeller, der es diesmal sehr schwer hatte gegen die resolute TSB-Abwehr, die nichts anbrennen ließ, bereits dicht auf den Fersen im Kampf um die Torjägerkrone.

Holtze schnürt den Doppelpack per Freistoß

Den Schlusspunkt in einem über weite Strecken einseitigen, aber sehr unterhaltsamen Spitzenspiel, in dem der TSB bis zum Schluss auf das Tempo drückte, setzte Capitano Nicolas Holtze (73.) mit einem direkt verwandelten Freistoß zugleich mit seinem 11. Saisontreffer. Damit hatte Holtze einen Doppelpack geschnürt.

Weitere Chancen unterstreichen die Dominanz

Weitere Großchancen von Neumann nach einem Konter, Siemund, der an Torhüter Ruether scheitert, einem nicht gegebenen Abseitstreffer von Einwechselspieler Jarne Bartelsen aus der A-Jugend sowie einem Schuss an den Innenpfosten, sind ein Beleg für die klare Dominanz des TSB.

Wächter lobt Team für „reifste Leistung der Saison“

Dazu sagte TSB-Trainer Tore Wächter: „Das war die reifste Leistung, die wir in dieser Saison gezeigt haben. Wir haben vom Anfang bis zum Ende Rot-Schwarz keine Luft gelassen. Das war schon ein Ausrufezeichen, das wir gesendet haben. In Friedrichsberg machen wir nach einer Nullchance noch einen Treffer und gewinnen glücklich. Die Reaktion heute war umso wichtiger. Ein großes Kompliment an die Mannschaft. Ein Schlüssel zum Erfolg war aber auch die gute Defensivarbeit. Wir haben bis auf zwei Schrecksekunden sehr kompakt gestanden, und das auch gegen einen Topstürmer wie Marc Zeller.“

Blick auf die Oberliga und kommende Aufgaben

Auf die kommenden Ziele und Aufgaben angesprochen, sagte Wächter: „Im Erfolg machst du oft die größten Fehler. Wichtig ist auch die Art und Weise, wie wir Fußball spielen. Das ist eine Herausforderung, im Erfolg die richtigen Schlüsse zu ziehen. Es ist ja nicht zu verheimlichen, dass wir gerne wieder in die Oberliga wollen. Aber die Oberliga ist ein anderes Geschoss. Fehler, die wir jetzt machen und die nicht zu Gegentoren führen, werden in der Oberliga sofort bestraft. In Jevenstedt wartet auf uns ein superschweres Auswärtsspiel. Die hatten uns im Hinspiel, wo wir durch einen Elfmeter in der Nachspielzeit glücklich gewonnen haben, ganz dicht an einer Niederlage.“

„Haben auch in diesem Spiel gezeigt, warum sie da oben so alleine stehen derzeit und einfach einen sehr, sehr souveränen und abgezockten Job machen“, hatte Kiels Trainer Ove Saß als 14. Spieler auf der Auswechselbank Platz genommen. „Sind natürlich mit anderen Erwartungen hingefahren, da will ich auch überhaupt nichts anderes von mir geben. Nichtsdestotrotz ist es so, dass wir wussten, was uns erwartet. Auch mit den Rahmenbedingungen und war für uns einfach wichtig, auch da wieder alles in die Waagschale zu werfen“, gab es für Saß keinen Grund, „das Team vor den Bus zu werfen“. Die Einstellung stimmte: „Ich weiß genau, dass die dreizehn Leute, die an dem Tag da performt haben, alles reingeworfen haben.“

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