Bester Spieler auf dem Platz im Topspiel Frisia gegen TSB – Melf Siemund (li., TSB Flensburg). © 2025 Ismail Yesilyurt
Wer soll nur diesen TSB Flensburg stoppen? Auch das elfte Saisonspiel konnte der Oberligaabsteiger siegreich gestalten. Auf einem für die Wetterverhältnisse guten Platz entwickelte sich im Niko-Nissen-Stadion eine zähe, aber intensive Partie zwischen dem SV Frisia 03 Risum-Lindholm und dem TSB Flensburg. Am Ende setzte sich der Favorit aus Flensburg mit 3:1 (1:0) durch. Mit dem erneuten Sieg hat der TSB seinen Vorsprung auf den Verfolger Eckernförder SV auf satte zwölf Punkte ausgebaut. Hinzu kommt ein unfassbar gutes Torverhältnis von plus 39 Toren. Frisia rutscht nach der zweiten Heimniederlage auf den 6. Platz, hat mit nur drei Punkten Rückstand zum ESV den Relegationsplatz aber noch fest im Blick.
TSB dominiert, Frisia verteidigt kompakt
Frisia hatte sich auf den spielstarken Gegner eingestellt und agierte zunächst tiefer als sonst. TSB dominierte zwar das Geschehen über weite Strecken, fand in der ersten Halbzeit jedoch kaum Wege durch die kompakte Defensive der Gastgeber. Trotz deutlicher Ballbesitzvorteile blieben klare Torchancen Mangelware. Nach einer der wenigen Offensivaktionen von Frisia wurde der Gastgeber jedoch eiskalt ausgekontert: Cedric Neumann erzielte nach 13 Minuten das 0:1. Im Anschluss hatte Flensburg noch eine gefährliche Freistoßsituation, während Frisia durch einen Lattenschuss von Jannik Drews dem Ausgleich nahekam.
Siemund erhöht nach Konter – Frisia bleibt kämpferisch
Nach der Pause wagte Frisia etwas mehr, blieb aber vor allem bei Standards oder langen Bällen gefährlich. Flensburg kontrollierte weiterhin das Spiel, ohne jedoch selbst viele Strafraumszenen zu kreieren. Der junge Frisia-Keeper Jannik Hannemann musste sich so gut wie gar nicht auszeichnen. In der 75. Minute nutzte der TSB einen zu kurz geratenen langen Ball im Frisia-Aufbau und erhöhte durch einen Konter über Melf Siemund auf 2:0. „Melf Siemund hat ein Superspiel gemacht und seine Leistung mit dem Tor gekrönt“, sagte TSB-Coach Tore Wächter.
Klemmer bringt Spannung zurück – Holtze sorgt für Entscheidung
Trotz des Rückstands gab sich Frisia nicht auf. Zunächst wurde ein klarer Handelfmeter für Frisia nach einem Freistoß in die Mauer (ist auf den Videoaufnahmen zu erkennen) nicht gegeben. Frisia blieb nun aber dran: Nach einem Standard gelang Eduard Klemmer in der 84. Minute das 1:2.

In der Schlussphase warfen die Gastgeber alles nach vorne und hatten sogar eine Gelegenheit zum möglichen Ausgleich durch Melf Feddersen (91.). In der Nachspielzeit sorgte Nicholas Holtze schließlich mit dem 3:1 (90.+7) für die Entscheidung – vorausgegangen war auch hier wieder ein zu kurz geratener langer Ball der Frisianer.
Verdienter Sieg für den Spitzenreiter
Unterm Strich ein verdienter Erfolg für den TSB Flensburg, der das Spiel über weite Strecken kontrollierte. Frisia zeigte trotz der widrigen Bedingungen und des starken Gegners eine disziplinierte und kämpferisch überzeugende Leistung.
Nach dem Spiel beantwortete Trainer Tore Wächter vom TSB Flensburg im Youkick-Kurzinterview einige Fragen.
Ihr habt auch das elfte Saisonspiel beim Verfolger SV Frisia souverän gewonnen. Wie hast du das Spiel gesehen?
Ein großes Lob an meine Mannschaft. Die erste Halbzeit von uns war eine der besten, die wir in dieser Saison bisher gespielt haben. In den ersten sieben Minuten hatten wir bereits fünf Abschlüsse. Aber es gab natürlich auch Phasen, wo es für uns eng wurde und wo das Spiel hätte kippen können.
Wie schätzt du Frisia im Vergleich zu den anderen bisherigen Gegnern ein?
Frisia gehört mit der starken Mentalität, die sie auszeichnet, ganz sicher zum engsten Verfolgerkreis. Weiche II war aber bisher unser stärkster Gegner und hat uns am meisten gefordert.

Tobias Zuth ist vor der Saison vom SV Frisia zum TSB gewechselt. Bei euch hat er mit bereits 14 Saisontoren gut eingeschlagen. Wie hast du ihn heute gesehen?
Frisia hat natürlich alles dafür getan, dass er nicht trifft. Aber dadurch hat er natürlich Leute gebunden, was uns wiederum geholfen hat.
Aus dem Gespräch hat sich ergeben, dass du noch etwas zum Schiedsrichtergespann sagen wolltest?
Ja, das stimmt. Ich bin ja nun schon einige Jahre dabei und habe vieles erlebt. Für mich war das heute ein absolutes Top-Gespann. So etwas Gutes habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Vor allem die Kommunikation mit dem ersten Assistenten, der auf der Trainerseite eingesetzt war, hat mir gut gefallen.
SV Frisia 03 Risum-Lindholm: Hannemann – Danielsen, Böckenholt, Feddersen, Höfer (52. Traber) – Klemmer, Sönnichsen (72. Pause), Bruhn, Rapräeger – Drews (84. Jashanica), Shams.
Trainer: Uwe Petersen.
TSB Flensburg: Rathmann – Kurzbach, Schäpler, Thomsen, Zymeraj, Neumann (70. Jessen) – Stuewe, Steiner (87. Nitsch), Holtze – Siemund (80. Carstens), Zuth.
Trainer: Tore Wächter.
Schiedsrichter: Mats Casper Stahlberg (Eintracht Lübeck).
Assistenten: Jan Dalitz und Maximilian Deeg.
Zuschauer: 120.
Tore: 0:1 Cedric Neumann (13.), 0:2 Melf Siemund (75.), 1:2 Eduard Klemmer (84.), 1:3 Nicholas Holtze (90.+7).