Mats Klüver (SV Todesfelde) gegen Tim Sienknecht (am Boden) und Felix Ploog (MTSV Hohenwestedt). © 2023 Olaf Wegerich
In einem Nachholspiel vom 6. Spieltag nach Heimrechttausch aufgrund der widrigen Platzverhältnisse konnte sich der SV Todesfelde am Reformationstag mit 7:1 (3:0) gegen den Aufsteiger MTSV Hohenwestedt durchsetzen.
Der Vizemeister aus Todesfelde ist damit bis auf zwei Zähler an den Zweitplatzierten PSV Neumünster heran gerückt und hat noch zwei weitere Nachholspiele in der Hinterhand. Für Tofe war es der siebte Heimsieg im siebten Spiel mit einem beeindruckenden Torverhältnis von 39:3 Toren. Der MTSV Hohenwestedt kassiert die höchste Saisonniederlage, kann aber den so wichtigen 13. Platz halten. Tofe-Trainer Björn Sörensen bewies ein glückliches Händchen, denn allein vier Treffer gingen auf das Konto von Einwechselspielern. Überragend dabei Nachwuchsstürmer Felix Möller zur Halbzeit eingewechselt, der dreimal traf.
Bei Todesfelde fehlten neben den Verletzten Gelbrecht und Chaumont auch der mit Gelb-Rot gesperrte Julius Kliti, der am Wochenende bei der Nullnummer in Eichede bereits kurz vor der Halbzeit des Feldes verwiesen wurde. Til Weidemann konnte unter der Woche noch nicht wieder trainieren, könnte aber zum Wochenende wieder eine Alternative sein. Beim Aufsteiger fehlten die verletzten Rathje und Brandt.
Obwohl beide Mannschaften bereits vor zwei Tagen im Einsatz waren, entwickelte sich nach ergiebigen Dauerregen bis kurz vor Spielbeginn auf schwer bespielbaren Untergrund eine intensive Begegnung, in der die Gastgeber nicht nur den besseren Start erwischten, sondern auch deutlich besser mit den Platzverhältnissen klar kamen.
Tofe mit Doppelschlag durch Liebert
Bereits frühzeitig waren die Pläne des MTSV, lange die Null zu halten, durchkreuzt. Denn nach zwei Treffern von Torjäger Morten Liebert führte der glasklare Favorit bereits nach zehn Minuten mit 2:0. Zunächst stand Liebert (4.) nach einem Eckball völlig ungedeckt am langen Pfosten und traf per Kopfball zur Führung. Nur sechs Minuten später trifft erneut Liebert (10.) per Foulelfmeter nach einem Foul an Krause. Es war bereits der 14. Saisontreffer von Liebert. Erst nach zwanzig Minuten kommt der MTSV durch Mathias Landt zu einem ersten Torschuss, doch der Ball verfehlt das Ziel deutlich.
Pajonk trifft herrlich zum 3:0
Dann zeigt auch Marco Pajonk (26.), Tofes zweiter Toptorjäger, seine herausragenden Qualitäten und trifft nach perfekter Ballannahme und anschließender Drehung zum 3:0 für die Gastgeber. „Das war super gemacht. Das kannst du nicht verteidigen“, musste auch MTSV-Trainer Udo Kochanski eingestehen.
MTSV wird mutiger – Falko Möller lässt Riesenchance liegen
Nach dem Wechsel kommt der MTSV dann zunächst deutlich besser in das Spiel, steht hinten kompakter und hat durch Falko Möller (53.) nach schöner Kombination über Thies Kochanski und Killian Pingel die Riesenchance zu verkürzen, doch Möller, der den Ball direkt nimmt, kommt in Rückenlage und zielt über das Tor.
Liebert legt auf für Felix Möller zum 4:0
Nur zwei Minuten später eine identische Situation auf der anderen Seite, als Morten Liebert eine präzise Flanke auf den völlig frei stehenden Felix Möller (55.) schlägt, der per Direktabnahme zum 4:0 trifft. Hier zeigt sich der Unterschied. Tofe als Spitzenteam nutzt seine Chancen eiskalt im Gegensatz zum Aufsteiger.
Sabas trifft per Kopfball und Möller macht das halbe Dutzend voll
Nun geht es Schlag auf Schlag. Nach einem Freistoß von Klüver auf Höhe der Eckfahne trifft der zur Halbzeit eingewechselte Niklas Sabas (66.) per Kopfball zum 5:0 und auch am nächsten Treffer ist Sabas beteiligt. Diesmal aber als Vorbereiter für Felix Möller (74.), der mit dem 6:0 das halbe Dutzend vollmacht.
MTSV gelingt Ehrentreffer durch Lüdtke
Dann endlich wird der MTSV auch für seine Mühen belohnt und nach toller Balleroberung von Pingel ist der spät eingewechselte Maximilian Lüdtke (81.) frei durch behält die Nerven und schiebt zum 1:6 Ehrentreffer ein. „Das hat Maxi eiskalt gemacht“, lobte Kochanski die Effektivität des jungen Angreifers und stellte zudem einen Einsatz für die Startaufstellung in Aussicht.
Tofe schlägt durch den „Dreifachen„ Felix Möller zurück
Dass die Offensivqualitäten der Todesfelder brutal sind, bekam Hohenwestedt nur eine Minute später zu spüren, als der zur Halbzeit eingewechselte Felix Möller (82.) mit seinem dritten Treffer den 7:1-Endstand herstellte. Zugleich war es nach nur zwölf Spielen bereits der 50. Saisontreffer von Tofe.
„Er hat den richtigen Riecher und die Qualität in der Box. Aber das erwarte ich auch von ihm, wenn er seine Chance bekommt, dass er solche Reaktion zeigt“, sagte Tofes Trainer Björn Sörensen. Mit bereits sechs Saisontreffern hat Felix Möller jedenfalls bewiesen, dass er liefert, wenn er zum Einsatz kommt.
Bei Todesfelde kamen mit den Talenten Benny Soares und Meeno Bröker auch zwei Nachwuchskräfte aus der U23 zum Einsatz, mit deren Einsatz Trainer Sörensen zufrieden war. Zum Spiel sagte er. „Durch die beiden frühen Tore wurde es natürlich für uns einfacher. Bei einigen Spielern waren schon die Beine schwer durch die Tiefenläufe. Wie bei Musci, der ja am Sonntag über die volle Distanz gespielt hat. Aber das gilt für Hohenwestedt ja auch. Es war kein hochklassiges Spiel, aber ich bin natürlich zufrieden.“
Lernspiel für den MTSV
Für den Aufsteiger, der in den letzten Wochen regelmäßig punktete, kam die Niederlage gegen die Torfabrik der Liga natürlich nicht gänzlich unerwartet. „Das war heute für uns ein Lernspiel. Wir haben einfach zu viel Respekt gezeigt und waren oft zu naiv. Trotzdem hatten wir einige gute Ballpassagen. Aus meiner Sicht ist das Ergebnis drei Tore zu hoch ausgefallen“, zog MTSV-Trainer Udo Kochanski ein durchwachsenes Fazit, hatte aber ein dickes Lob für Fabian Engbrecht „Er hat ein überragendes Spiel abgeliefert. Man muss bedenken, er hat im letzten Jahr noch Verbandsliga gespielt“ sowie Henrik Schnoor parat, die im Abwehrverbund zu überzeugen wussten.
Für Todesfelde geht es am Sonntag zum Tabellenschlusslicht VfR Neumünster, das mit sechs Punkten Rückstand zum rettenden Ufer bereits deutlich abgeschlagen ist, aber zuletzt mit guten Leistungen aufhorchen ließ.
Fazit: Todesfelde bestätigt seine Heimstärke und ist im Joda-Sportpark eine Macht. Überragend, fast alle Torchancen wurden genutzt. Allerdings läuft es auswärts bei weitem nicht so gut. In fünf Spielen konnten erst sieben Punkte geholt werden.
Wenn das Wetter keine weiteren Kapriolen schlägt, kann der MTSV Hohenwestedt in den verbleibenden sechs Spielen des Jahres, davon fünf auf dem Sportplatz Wilhelmshöh, den Grundstein zum Klassenerhalt legen. Am Samstag kommt Inter Türkspor Kiel, das nur einen Zähler vor dem Aufsteiger steht.
SV Todesfelde: Landvoigt – Meseberg (62. Bröker), Thiel (46. Achtenberg), Schulz, Musci – Erfmann (62. Sabas), Krause (46. Soares) – Klüver, Sirmais, Liebert, Pajonk (46. Möller).
Trainer: Björn Sörensen.
MTSV Hohenwestedt: Gohr – Schwarz (46. Clas Sievers), Schnoor, Engbrecht, Sienknecht – Landt (67. Baufeldt), Tjark Sievers – Möller (67. Behnke), Pingel (81. Henne), Ploog, Kochanski (67. Lüdtke).
Trainer: Udo Kochanski und Sebastian Barth.
Schiedsrichter: Steffen Brandt (SV Wasbek) ohne Probleme und mit guter Leistung in einer fairen Partie.
Assistenten: Jan Malte Plath und Jannes Kagerah.
Zuschauer: 250 im Joda-Sportpark in Todesfelde.
Tore: 1:0 Liebert (4.), 2:0 Liebert (10. Foulelfmeter), 3:0 Pajonk (26.), 4:0 Möller (55.), 5:0 Sabas (66.), 6:0 Möller (74.), 6:1 Lüdtke (81.), 7:1 Möller (82.).