Todesfelde beim 5:0 mit starker 2. Hälfte gegen Aufsteiger Phönix II

von Olaf Wegerich

Louis Grobauer (Phönix II) gegen Benjamin Petrick (re., Todesfelde). © 2025 Olaf Wegerich


Der Regionalligaabsteiger SV Todesfelde konnte gleich am ersten Spieltag der Flens-Oberliga eine Duftmarke setzen. Gegen den Oberligaaufsteiger 1. FC Phönix Lübeck konnte die Mannschaft von Trainer Björn Sörensen nach einer deutlichen Steigerung in der zweiten Hälfte vor 255 Zuschauern im Joda-Sportpark einen völlig ungefährdeten 5:0 (2:0)-Heimerfolg einfahren. Zwei Mal traf Torjäger Morten Liebert (45.+3, 58.), die restlichen Treffer erzielten Marc Schneider (39.), Benjamin Petrick (62.) sowie Rafael Krause (72.). Durch die unnötige Gelb-Rote Karte von Amoah Hartwig (61.) wegen Ballwegschlagens schadeten sich die Gäste zusätzlich.

Auf dem regendurchtränkten Platz im Joda-Sportpark, bei dem viele Spieler vor allem in der Anfangsphase erhebliche Standprobleme hatten und mehrfach ins Rutschen gerieten, erinnerte vieles zunächst an die legendäre Wasserschlacht bei der Weltmeisterschaft 1974 zwischen Deutschland und Polen. Mit zunehmender Spielzeit und nachlassendem Regen verbesserten sich aber die Bedingungen.

Vor allem in der ersten Hälfte erwies sich die Mannschaft von Trainer Mekan Barlak mit ihrer überaus robusten, oft sehr harten Gangart in den Zweikämpfen als ein überaus schwer zu bespielender Gegner, der aber auch offensiv durch gutes Kombinationsspiel zu gefallen wusste.

Mansour Bamba scheitert an Jarmain Ozuzu

So konnten auch die Gäste durch Mansour Bamba (18.), der nach einem langen Ball frei vor Torhüter Jarmain Ozuzu auftauchte, der aber rechtzeitig aus seinem Tor herauseilte und geschickt den Winkel verkürzen konnte, die erste Großchance des Spiels für sich verbuchen.

Nino Simsek (Phönix II) gegen Maximilian Musci (Todesfelde). © 2025 Olaf Wegerich
Nino Simsek (Phönix II) gegen Maximilian Musci (Todesfelde). © 2025 Olaf Wegerich

Auf dem sehr rutschigen Geläuf taten sich die Gastgeber in einem von beiden Seiten sehr intensiv geführten Spiel sehr schwer, gegen das anfänglich sehr kompakte Abwehrbollwerk der Adler sich Chancen zu erarbeiten. So musste ein Standard herhalten, um erstmals Torgefahr zu erzeugen. Die schöne Hereingabe von Mirko Boland, der verbissen um jeden Ball kämpfte und sich wieder einmal als echter Leader auf dem Platz zeigte, konnte Schneider aber nicht richtig verwerten.

Christian Rave Rave und Max Musci müssen verletzt raus

Bereits frühzeitig musste Christian Rave ausgewechselt werden, der umgeknickt war. Das gleiche Schicksal ereilte kurz nach der Pause Max Musci, der ebenfalls leicht humpelnd den Platz verlassen musste, nachdem er sich zuvor mehrfach gut in die Offensivaktionen mit eingeschaltet hatte. Doch die rustikale Gangart einiger Lübecker führte auch immer wieder dazu, dass den Gastgebern Freistöße zugesprochen wurden – durch den gut beschäftigten Schiedsrichter Claudius Böhnke.

Freistoß von Mirko Boland – Marc Schneider trifft zum 1:0

So auch beim Führungstreffer, den Mirko Boland mit einem raffiniert getretenen Freistoß von der rechten Seite vorbereitete, den dann Angreifer Marc Schneider (39.), nachdem der Ball an Freund und Feind vorbeirutschte, final über die Torlinie drückte. Damit war der Bann gebrochen, aber die Gegenwehr der Adler noch lange nicht erlahmt.

Louis Grobauer scheitert an Ozuzu

Noch einmal haben die ballsicheren Gäste nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen durch Louis Grobauer (44.) kurz vor der Pause die Riesenchance, den bis dahin nicht gänzlich unverdienten Ausgleich zu erzielen. Aber erneut ist Jarmain Ozuzu, der rechtzeitig aus seinem Tor eilt, der Sieger.

Morten Liebert trifft zum 2:0-Halbzeitstand

Als alle schon mit dem Pausenpfiff rechnen, schlägt der Titelanwärter eiskalt zu und stellt die Weichen auf Sieg. Eine schöne Hereingabe von der linken Seite nutzt der völlig freistehende Torjäger Morten Liebert (45.+3) zum zweiten Treffer für die äußerst effizienten Gastgeber.

Ozuzu nicht zu bezwingen – Grobauer scheitert erneut

Nach dem Seitenwechsel ist es dann eine komplett andere Partie. Phönix hat zwar noch eine weitere gute Chance durch Louis Grobauer (51.), um mit einem Flachschuss den Anschlusstreffer zu erzielen, aber erneut erweist sich Ozuzu als würdiger Vertreter für Stammkeeper Fabian Landvoigt, der nach fünfwöchiger Pause wegen einer Gürtelrose in der nächsten Woche wieder in das Training einsteigen will, wie er Youkick verriet. „Fünf Wochen sind genug“, sagt der ehrgeizige Landvoigt, der sich zugleich schon auf das Hallenspektakel bei der Baller League freut, wo es im November wieder in die Vollen geht.

Murat Rasgele (Phönix II) gegen Mats Klüver (Todesfelde). © 2025 Olaf Wegerich
Murat Rasgele (Phönix II) gegen Mats Klüver (Todesfelde). © 2025 Olaf Wegerich

In der zweiten Hälfte können die Gastgeber ihre spielerische Klasse nun auch deutlich besser auf dem Platz zur Geltung bringen, während Phönix nun zunehmend Probleme hat, in die Zweikämpfe zu kommen. Mehrfach gerät die Hintermannschaft in Unordnung, und sich Todesfelde dadurch fast im Minutentakt hochkarätige Torchancen erspielt.

Liebert baut die Führung weiter aus

Zunächst hat Benjamin Petrick (52.) noch Pech mit einem Pfostentreffer, doch dann führt eine schnelle Kombination über Janek Sternberg in den Lauf von Torjäger Morten Liebert (58.) zum dritten Treffer für die Gastgeber.

Amoah Hartwig sieht die Ampelkarte

Damit ist die Partie bereits frühzeitig entschieden, doch Amoah Hartwig (61.) erweist seiner Mannschaft einen Bärendienst und sieht wegen Ballwegschlagens die Ampelkarte. In Überzahl wird die Überlegenheit der Gastgeber immer drückender. Phönix schafft es kaum noch, zu geordneten Entlastungsangriffen zu kommen. Oft wird der Ball nur noch aus dem Strafraum gebolzt.

Benjamin Petrick legt den vierten Treffer nach

Doch die Gastgeber haben jetzt ihren Rhythmus gefunden und setzen nach. Nur eine Minute nach der Hinausstellung von Hartwig ist die Abwehr der Adler komplett ausgehebelt, und Benjamin Petrick (62.), der völlig unbedrängt auf Torhüter Galytsky zuläuft, hat keine Mühe, zum 4:0 zu vollenden.

Pepe Kruse trifft nur die Torlatte

Einwechselspieler Pepe Kruse (72.) hat bei der nächsten Angriffsaktion zunächst Pech mit einem Lattentreffer. Der anschließende Fallrückzieher von Marc Schneider landet direkt in den Armen von Torhüter Galytsky.

Marc Schneider (Todesfelde) gegen Tomislaw Blazheski (li.) und Robie Seibt (Phönix II). © 2025 Olaf Wegerich
Marc Schneider (Todesfelde) gegen Tomislaw Blazheski (li.) und Robie Seibt (Phönix II). © 2025 Olaf Wegerich

Direkt den nächsten Angriff nutzt der eingewechselte Rafael Krause (72.) zum 5:0-Endstand. So wurde es am Ende noch ein mehr als deutlicher Sieg für die Gastgeber. In der Schlussphase verpassen die Gastgeber einen durchaus möglichen höheren Sieg leichtfertig.

Fazit: Todesfelde untermauert durch eine starke zweite Hälfte seine Titelambitionen. Phönix zeigte eine starke erste Hälfte, doch der Leistungsabfall im zweiten Durchgang – auch begünstigt durch die Undiszipliniertheit, die zur Unterzahl führte – war gravierend.
Dennoch war der Auftritt des Aufsteigers im ersten Durchgang durchaus beeindruckend. „Die werden einige Mannschaften in der Liga noch vor Probleme stellen“, sagte Todesfeldes Max Musci, während sich Torschütze Rafael Krause ärgerte: „Wir haben unsere Angriffe nicht sauber ausgespielt.“

Für den SV Todesfelde geht es bereits am Mittwoch um 19:00 Uhr beim Aufsteiger Kaltenkirchener TS mit einem brisanten Kreisderby weiter.

Stimme zum Spiel

Björn Sörensen (Trainer SV Todesfelde)


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