Suchsdorfer SV schlägt Konvolut an Gettorfer Spielern 2:0

von Ismail Yesilyurt

Der passt! Maarten Herfurth (Suchsdorfer SV) verwandelt volley und unhaltbar zum 1:0. © 2025 Ismail Yesilyurt


Vor dem Nachholspiel in der Verbandsliga Ost am Ostersamstag hing Stefan Röschmann fast ununterbrochen am Telefon. Vielleicht waren auch ein paar Ostergrüße dabei, aber hauptsächlich drehte sich alles um Gespräche mit Trainern und Spielern der zweiten und U19-Mannschaft. Ganze 14 Spieler fehlten aus dem eigenen Kader – entsprechend musste in großem Stil aufgefüllt werden. Der 38-Jährige stand sogar selbst auf dem Spielberichtsbogen. Inklusive „Röschel“ als zweitem Torwart kam so wenigstens ein Kader von 15 Spielern zusammen.

Suchsdorfer SV kann Ausfälle besser kompensieren

„Ich hatte zumindest 12, 13 Spieler dabei, die regelmäßig im Trainingsbetrieb sind. Der Rest auf der Bank nicht mehr“, erklärte Suchsdorfs Coach Chresten Hilbich. Seine Mannschaft – nur einen Punkt vor dem GSC liegend – ging im Abstiegskampf als Favorit ins Spiel. „Wir haben das Glück, dass wir einen breiten und großen Kader haben“, betonte Hilbich.

Frühes Pressing zahlt sich aus

Auf dem nassen, tiefen und seifigen Naturrasenplatz – kaum geeignet für gepflegten Kombinationsfußball – übernahmen die Gastgeber direkt das Kommando. „Von Anfang an wollten wir draufgehen, pressen – sie unter Druck setzen“, so Hilbich zum Matchplan, der auf frühe Ballgewinne in der gegnerischen Hälfte abzielte, um nicht bei einem möglichen Spielaufbau von hinten im Mittelfeld Probleme zu bekommen.

Malte Jessen (Gettorfer SC) wird in der eigenen Hälfte auf Höhe der Mittellinie von Moritz Borchers (Suchsdorfer SV) attackiert. © 2025 Ismail Yesilyurt
Malte Jessen (Gettorfer SC) wird in der eigenen Hälfte auf Höhe der Mittellinie von Moritz Borchers (Suchsdorfer SV) attackiert. © 2025 Ismail Yesilyurt

Das Konzept des Aufsteigers aus Kiel ging auf, nicht zuletzt dank einer stabilen Defensive. Joe Rini, mit stolzen 41 Jahren mit Verbandsligatauglichkeit, zeigte auf der linken Außenbahn eine starke Leistung. „Top. Ein gutes Spiel gemacht“, lobte Hilbich. Auch das Sechser-Duo Mo Borchers und Max Jenisch sorgte für defensive Stabilität und unterstützte das Pressing konsequent. In der Innenverteidigung überzeugte Melf Fildebrandt durch gutes Stellungsspiel und entschärfte so viele der wenigen GSC-Gegenangriffe in der ersten Hälfte.

Belohnung in Halbzeit eins

Die erste große Chance hatte Henning Eberling, der wie Torge Verner als talentierter U19-Spieler Spielpraxis in der Verbandsliga sammelt und so bestens gefördert wird. Kurz darauf folgte das erste Tor: Eine Flanke vor das GSC-Gehäuse verpassten zunächst zwei Gettorfer sowie ein Suchsdorfer im Zentrum, doch Maarten Herfurth war am zweiten Pfosten zur Stelle und verwandelte direkt – halbhoch und präzise neben dem tornahen Pfosten.

Henning Eberling (Suchsdorfer SV) setzt sich gegen Malte Jessen (Gettorfer SC) und Max Anderesen (re.) durch. © 2025 Ismail Yesilyurt
Henning Eberling (Suchsdorfer SV) setzt sich gegen Malte Jessen (Gettorfer SC) und Max Anderesen (re.) durch. © 2025 Ismail Yesilyurt

Gettorf wird stärker – Mats Berger hält Elfmeter zum 2:1

Bis zum 2:0, das nach einem Fernschuss fiel, blieb der SSV dominant. Keeper Mats Berger erlebte bis dahin einen ruhigen Nachmittag. Plötzlich aber war der Gettorfer SC im Spiel. Vielleicht hatten die Wechsel etwas Sand ins Getriebe des SSV gebracht – trotz weiterhin solider Leistung. Die Gäste agierten nun mutiger und stärker. Und wer weiß, wie das Spiel verlaufen wäre, hätte SSV-Torhüter Berger nicht einen Foulelfmeter stark pariert. Der GSC hatte im Anschluss weitere Chancen auf den Anschlusstreffer, während Suchsdorf ausbaufähige Möglichkeiten zum dritten Tor ungenutzt ließ.

Mats Berger (Suchsdorfer SV hält einen Foulelfmeter. © 2025 Ismail Yesilyurt
Mats Berger (Suchsdorfer SV hält einen Foulelfmeter. © 2025 Ismail Yesilyurt

Wichtige Punkte im Abstiegskampf

„Aber unterm Strich kann man nach den 90 Minuten sagen: verdienter Sieg“, resümierte Hilbich. Zuletzt sammelte seine Mannschaft wichtige Punkte gegen direkte Konkurrenten – 2:0 gegen Dänischenhagen, 3:0 gegen Flintbek. Und verschaffte sich damit etwas Luft zum Tabellenkeller. Nun soll auch auswärts etwas Zählbares herausspringen, auch wenn die Trauben beim heimstarken Barkelsbyer SV am kommenden Wochenende hoch hängen.

Der Gettorfer SC verkauft sich unter denkbar schlechten Voraussetzungen sehr gut, wirft großen Ensatz in die Waagschale, die mit viel Glück vielleicht Zählbares hätte auswerfen können. „Wir blieben dran. Haben noch alles versucht, einen Punkt mitzunehmen irgendwie. Die Jungs haben nicht aufgegeben, haben Gas gegeben bis zur letzten Minute“, änderte GSC-Sportlehrer Stefan Röschmann in der Halbzeit die taktische Formation. Aus dem Zentrum ging ein Akteur raus und die Flügel wurden verstärkt. „So blieb es dann beim 2:0. Unterm Strich auch verdient für Suchsdorf. Muss man klar sagen. Ich will den Jungs da keinen großen Vorwurf machen. Mit dem Kader, mit der Zusammenstellung haben wir noch nie gespielt“, hofft Röschmann in den kommenden Wochen auf eine personelle Verbesserung.

Stimmen zum Spiel

Stefan Röschmann (Trainer Gettorfer SC)
Chresten Hilbich (Trainer Suchsdorfer SV)

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