Lars Brunner (SG Oldenburg-Göhl) lässt sich hier von Niklas Graucob (Conc. Schönkirchen) nicht aus der Ruhe bringen bzw. ausziehen. © 2025 Ismail Yesilyurt
Die bereits abgestiegene TSG Concordia Schönkirchen zeigte im Heimspiel gegen die abstiegsbedrohte SG Oldenburg/Göhl zwei Gesichter – und verlor am Ende verdient mit 1:2 (0:2). Während die Gäste mit dem Dreier dem sicheren Ligaverbleib sehr nahe kommen, blieb bei der TSG vor allem eines hängen: die Erkenntnis, dass ohne Einsatz kein Erfolg möglich ist.
Horrorstart für Schönkirchen
„Die schlechteste Leistung, seitdem wir das übernommen haben“, fand TSG-Trainer Jan Sell klare Worte für die erste Halbzeit seiner Mannschaft. Von Beginn an fehlte es den Schönkirchenern an Konzentration, Präzision und Biss. Ganz anders trat die SG Oldenburg/Göhl auf: fokussiert, wach, mit klarer Marschroute.
Und die griff sofort. Bereits in der 3. Minute klingelte es im Schönkirchener Kasten. Ein langer Ball aus der Gästeabwehr durchbrach die viel zu hoch stehende Abwehrkette der Hausherren. Ben Ehrich setzte sich im Laufduell durch, wurde im Strafraum noch eingeholt, legte aber clever quer auf Connor Prüß – der bedankte sich mit dem frühen 0:1.

Früher Rückstand durch lange Bälle
Gleich der erste lange Ball nach nur drei Minuten ist von Erfolg gekrönt – auch wenn Stefan Köpke es vor dem Pass aus der Gäste-Abwehr schon ahnte und erschrocken „Was steht die Abwehrkette so hoch!“ rief, um die an der eigenen Mittellinie extrem hoch positionierte TSG-Defensive zu warnen. Den Schnittstellenpass mitten in die Schönkirchener Hälfte erläuft Ben Ehrich. Im Strafraum wird er von Patrick Johannsen eingeholt, legt aber quer auf Connor Prüß, der nur noch einschieben muss.
Humor am Seitenrand – und das 0:2
Während Stefan Köpke und Felix Wagner, die Wingmen von Cheftrainer Jan Sell, an der Seitenlinie fachmännisch und humorvoll über die (fehlende eigene) Ballerwartungshaltung diskutieren, steht es auch schon 0:2 aus Sicht der TSG. Concordia verliert fahrlässig den Ball in der eigenen Hälfte. Den nimmt Yannik Radzwill mit und trifft mit einem Flatterball aus 22 Metern, der rechts unten einschlägt. „Das ist kein Gegenpressing, sondern Schmusekurs“, grantelte Köpke nach der fehlenden Reaktion auf den Ballverlust.
Bessere zweite Halbzeit bringt Hoffnung – aber keinen Punkt
In der Halbzeitpause nimmt das TSG-Trainer-Dreigestirn einige Anpassungen vor, die Wirkung zeigen. Die Gastgeber haben nun mehr Kontrolle und können den Gegner auch hinten reindrängen. Der Anschlusstreffer durch den auf dem Feld eingesetzten Stammkeeper Niklas Graucob (80.), der in der 6. Minute bei einer sehr guten Möglichkeit im Strafraum nicht genug Druck hinter den Ball bekam, bringt jedoch die SG Oldenburg/Göhl nicht mehr um den verdienten Sieg.

Trainer zieht ernüchtertes Fazit
Den erkennt auch der TSG-Coach an: „Ist dann nach den letzten Wochen ein bisschen ernüchternd. Aber so wissen wir auch wieder – und werden daran erinnert –, dass wir immer 100 Prozent geben müssen von der Einstellung, um punkten zu können“, beenden Jan Sell und die Schönkirchener die Saison am nächsten Samstag gegen den TSV Plön.
SG Oldenburg/Göhl fast gerettet
„Wir wussten aus dem Hinspiel, dass das nicht so einfach wird, wie das vielleicht die Tabelle erst einmal sagt“, äußerte sich Übungsleiter Jens Theuerkauf zum Spiel beim Tabellenvorletzten. Nach einer guten ersten Hälfte sieht Theuerkauf in der zweiten Halbzeit den Verwaltungsmodus bei seinem Team, das konditionell auf der letzten Rille dreht. „Wir haben es ja vorher gesagt: Das Wichtigste in diesem Spiel heute, egal wie das läuft, sind drei Punkte. Die haben wir geholt“, so der SG-Coach. Mit drei Punkten und zehn Toren Vorsprung ist der Klassenerhalt für die SG GO damit so gut wie sicher.
Stimmen zum Spiel
TSG Concordia Schönkirchen: Mayer – Flemming, Johannsen (46. Lange), Aydemir, Meyer (71. Redmer), Block – Cheriag, Laydorff, Kasim – Moradi (46. Wagner), Graucob.
Trainer: Jan Sell.
SG Oldenburg/Göhl: Ott – Schümann, Brunner, Gradert – Wellendorf, Janner, Radzwill (78. Fuhrmann), Dennis Kowski, Viehrig – Ehrich (77. Bräuer), Prüß.
Trainer: Jens Theuerkauf/Lars Brunner/Pascale Janner.
SR: Philipp Eilers (SV Henstedt-Ulzburg).
Ass.: Hendrik Hallmen, Kester Tode.
Z.: 60.
Tore: 0:1 Connor Prüß (3.), 0:2 Yannik Radzwill (11.), 1:2 Niklas Graucob (80.).