Felix Knuth (re., TuS Rotenhof) erzielt das wichtige 1:0 .© 2024 Ismail Yesilyurt
Der TuS Rotenhof sorgt in der Flens-Oberliga weiter für Furore. Auch beim Fünften, dem Oldenburger SV, konnte der Aufsteiger seine Serie fortsetzen und mit 3:1 (1:0) gewinnen. Die Mannschaft von Trainer „Hermi“ Lausen holte damit starke sieben Punkte aus den letzten drei Spielen und schaffte den Sprung auf den achten Platz. Begünstigt wurde der Überraschungserfolg der Gäste, die damit bereits ihren dritten Auswärtssieg feierten, durch zwei Platzverweise gegen die Gastgeber, die sich entscheidend selbst schwächten. Oldenburg kassierte die zweite Niederlage in Folge, bleibt Fünfter, kann aber am Sonntag noch vom Eckernförder SV überholt werden.
Beim Aufsteiger TuS Rotenhof hatte sich vor dem Spiel das Lazarett bereits deutlich gelichtet. Mit Rathmann, Lehmann und Schrum standen drei wichtige Akteure nach Verletzung wieder im Kader.
Rico Bork fliegt früh nach Beleidigung
Bereits frühzeitig brachten sich die Gastgeber durch einen Aussetzer von Rico Bork (13.) völlig unnötig ins Hintertreffen. Vor der Ausführung eines Freistoßes für den OSV nach einem vorherigen Foul hatte Rico Bork Gästespieler Florian Kuklinski beleidigt. „Er hat gesagt: ‚Verpiss dich‘, was der Schiedsrichter als grobe Beleidigung wertete und mit einer glatten roten Karte ahndete“, sagte OSV-Ligaobmann Hartmut Schön. Er räumte ein, „dass man so etwas nicht macht“, wünschte sich jedoch etwas mehr Fingerspitzengefühl vom Unparteiischen.
Das tat dem Tatendrang der Gastgeber in ihrem bereits zwölften Heimspiel nach erst 18 Saisonspielen jedoch zunächst keinen Abbruch. Der OSV machte mit seinen Offensivkräften Schwabe und Irmler, die wiederholt den Turbo einschalteten, mächtig Druck, und der Aufsteiger tat sich schwer, dagegenzuhalten.
Knuth verwandelt Foulelfmeter zur Gästeführung
Doch der nächste Nackenschlag für die Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten. Nach einer Balleroberung und einem Angriff über zwei Stationen auf der rechten Seite landete der Ball bei Mika Flindt, der auf Florian Kuklinski passte. Kuklinski machte noch einen Haken, wurde dann aber im Strafraum von Robin Bünning das Bein weggezogen – ein glasklarer Foulelfmeter für die Gäste. Spielführer Felix Knuth (20.) schnappte sich den Ball und verwandelte sicher zur Gästeführung.
Auch nach dem Rückstand hielten die Gastgeber die Partie weiter offen, und der Aufsteiger hatte einige brenzlige Situationen zu überstehen. Insbesondere nach Eckbällen und bei Freistößen drohte Gefahr. Aber auch die Rotenhöfer kamen auf dem schwer bespielbaren Platz in der ersten Hälfte durch Flindt, Kuklinski und Sierks zu einigen guten Torannäherungen.
Irmler scheitert an Quincke
Die beste Gelegenheit zum Ausgleich hatten die Gastgeber in einem sehr zerfahrenen Spiel in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Nach einem 60-Meter-Sprint von „Kraftpaket“ Lucas Irmler scheiterte dieser jedoch an dem grandios reagierenden Tobias Quincke im Gästetor.
Marek Papendorf mit Ampelkarte
Auch in der zweiten Hälfte schwächten sich die Gastgeber durch eine unnötige Aktion von Marek Papendorf selbst. Nach einem Foulspiel schoss der Oldenburger den Ball gut zehn Meter weit weg und sah nach vorheriger gelber Karte die Ampelkarte. „Er hatte bereits Gelb und kickt den Ball weg – das war total dämlich. Da waren wir nicht clever genug“, haderte OSV-Ligaobmann Hartmut Schön. Wenig später wurde den Gastgebern nach einem Foul an Junge ein möglicher Foulelfmeter verweigert.
Mats Henke mit dem zweiten Treffer
Nach einem Angriff über die rechte Seite traf Mats Henke (60.), der am Samstag seinen 30. Geburtstag feierte, mit einem halbhohen Schuss aus gut 22 Metern zum 0:2 für die Gäste.

Daniel Junge macht es wieder spannend
Für die große Moral der Gastgeber spricht, dass sie sich auch nach dem zweiten Gegentor nicht hängen ließen und weiter Druck machten. Nach einem langen Zuspiel in den Strafraum nahm Daniel Junge (67.) den Ball an und verkürzte mit seinem zwölften Saisontreffer auf 1:2. „Da haben wir schlecht verteidigt und den Ball nicht geklärt bekommen“, ärgerte sich Rotenhofs Trainer „Hermi“ Lausen. Danach wurde es auch in doppelter Unterzahl noch einmal spannend.
Henke trifft die Latte
Für Entspannung hätte Geburtstagskind Mats Henke sorgen können, doch sein Schuss aus gut 25 Metern krachte nur gegen die Latte.
Kaak rettet die Führung und macht alles klar
Erst in der Schlussminute stellte der spät eingewechselte Johannes Kaak (90.) mit dem Treffer zum 1:3 die Weichen endgültig auf Sieg. Nach einem Eckball landete der Ball über Umwege bei Kaak, der nach einer kurzen Drehung ins Tor schlenzte. Zuvor hatte Kaak mit einer starken Abwehraktion den möglichen Ausgleich verhindert.
Stimmen zum Spiel
„Das war ein Kackspiel, aber die Punkte nehmen wir gerne mit. Vier Punkte Vorsprung sind besser als sechs Punkte Rückstand“, so Trainer „Hermi“ Lausen. „Die sieben Punkte aus den letzten drei Spielen sind natürlich klasse. Jetzt warten noch zwei Heimspiele gegen Eidertal Molfsee und den Heider SV bis zur Winterpause auf uns. Wir wollen sehen, was da noch geht“, sagte Trainer „Hermi“ Lausen vom TuS Rotenhof.
„Das Spiel darfst du nicht verlieren. Mit voller Kapelle hätten wir den Platz als Sieger verlassen. Durch zwei unnötige Disziplinlosigkeiten verlieren wir das Spiel. Das war für uns ein gebrauchter Tag. Der Schiedsrichter hat heute keine Leistung gezeigt und uns bei jeder Aktion sofort die gelbe Karte gegeben. Wir haben uns aber heute selbst geschlagen“, sagte OSV-Ligaobmann Hartmut Schön.
Nach der Rückkehr aus Oldenburg wurde gemeinsam mit den mitgereisten Fans auf dem Sportplatz an der Fockbecker Chaussee der 30. Geburtstag von Mats Henke gebührend gefeiert.
Am kommenden Samstag um 14:00 Uhr erwartet der TuS Rotenhof zum Aufsteigerduell die SpVg Eidertal Molfsee. Der Oldenburger SV muss zeitgleich beim PSV Neumünster antreten.
Oldenburger SV: Cordes – Robin Bünning, Müller, Papendorf – Freund (86. Osdautaj), Irmler, Lunau (74. Kränzke), Bork – Schwabe, Silas Bünning, Junge.
Trainer: Pascal Diouri.
TuS Rotenhof: Quincke – Engemann, Bienwald, Pioch, Ploog (69. Ploog) – Henke, Traulsen, Knuth, Sierks – Flindt (57. Rathmann), Kuklinski.
Trainer: Hans Hermann Lausen.
SR: Lennart Kunde (TSV Kappeln).
Ass.: Lutz Jessen und Simon Pieper.
Rote Karte: Rico Bork (13., OSV).
Gelb-Rote Karte: Marek Papendorf (57., OSV).
Zuschauer: 150 auf dem Schauenburger Platz in Oldenburg.
Tore: 0:1 Felix Knuth (20., FE), 0:2 Mats Henke (60.), 1:2 Daniel Junge (67.), 1:3 Johannes Kaak (90.).