Hohenwestedts schwarze Serie endet mit 4:2 gegen VfB Lübeck II – Knaak trifft doppelt

von Olaf Wegerich

Tim Sienknecht (MTSV Hohenwestedt), Ramz Demir (Mitte) und Michael Lehnfeld (li., VfB Lübeck II) im Kampf um den Ball. © 2024 Olaf Wegerich


Der MTSV Hohenwestedt hat sich eindrucksvoll in der Flens-Oberliga zurückgemeldet. Mit einem verdienten 4:2 (1:2)-Heimerfolg gegen den VfB Lübeck II im Duell der Kellerkinder konnten die Gastgeber nach der ernüchternden Serie mit nur einem Zähler aus den letzten sieben Spielen endlich wieder dreifach punkten und zumindest bis zum morgigen Sonntag die Abstiegsränge verlassen. Die U21 des VfB Lübeck kassierte die zwölfte Saisonniederlage und bleibt Vorletzter.

Beim MTSV fehlten Spielführer Tjark Sievers (Gelbsperre) sowie der urlaubende Killian Pingel. Für die weiterhin verletzten Torhüter Jannik Opallach und Enno Beckmann stand erneut Mathias Landt im Tor. Nach knapp vier Wochen verletzungsbedingter Pause kehrte Abwehrspieler Geart Latifi zurück.

Die mit Mika Lehnfeld, Lukas Schmidt und Ramiz Demir aus dem Regionalligakader angereisten Gäste erwischten den besseren Start und gingen durch einen Kopfballtreffer ihres völlig ungedeckten Toptorjägers Velson Fazlija (9.) früh in Führung.

Den Gastgebern war in der Anfangsphase nach den enttäuschenden Ergebnissen der letzten Wochen noch eine gewisse Verunsicherung anzumerken. Dies setzte sich fort, als Ramiz Demir (19.) mit einem Schuss aus gut fünfzehn Metern ins lange Eck das 0:2 erzielte. „Da war ich überhaupt nicht zufrieden mit unserer Defensiv-Leistung“, sagte MTSV-Coach Sebastian Barth.

Geart Latifi (li., MTSV Hohenwestedt), gegen Jannes Mohr (ESV), ist ein wichtiger Stabilsator der MTSV-Defensive. © 2024 Olaf Wegerich
Geart Latifi (li., MTSV Hohenwestedt), gegen Jannes Mohr (ESV), ist ein wichtiger Stabilsator der MTSV-Defensive. © 2024 Olaf Wegerich

Doch nachdem der MTSV die Anfangsphase komplett verschlafen hatte, ging ein Ruck durch die Mannschaft, der schnell belohnt wurde: Kjell Knaak traf in der 22. Minute aus dem Gewühl heraus nach einem langen Einwurf zum 1:2-Anschlusstreffer.

Noch vor der Halbzeitpause hatte Thies Kochanski die Riesenchance zum Ausgleich, doch Lübecks Torhüter Kalle Plöchinger parierte stark.

Die nun immer stärker werdenden Gastgeber hatten Pech, als Kjell Knaak mit einem sehenswerten Volleyschuss nur die Unterkante der Latte traf. So ging es mit einer knappen Gästeführung in die Halbzeitpause.

Henrik Schnoor (re.) und der MTSV Hohenwestedt hatten gegen den VfB Lübeck II ein starkes Finihs. © 2024 Olaf Wegerich)
Henrik Schnoor (re.) und der MTSV Hohenwestedt hatten gegen den VfB Lübeck II ein starkes Finish. © 2024 Olaf Wegerich

Richtig bitter wurde es für die Gäste, als der Lübecker Jaromir Grimm (52.) nach einem Foulspiel an Thies Kochanski die rote Karte sah und die Gäste die verbleibenden 38 Minuten in Unterzahl bestreiten mussten. „Das war ein normales taktisches Foul ohne große Härte“, bewertete VfB-Trainer Oliver Stutzky die Situation.

Auch nach der Pause blieb das Pech den klar dominierenden Gastgebern treu. Zunächst traf Kjell Knaak erneut nur den Pfosten, und Lübecks Torhüter Plöchinger verhinderte mit mehreren Paraden den Ausgleich.

Mit zunehmender Spielzeit konnte sich der Lübecker Nachwuchs kaum noch befreien, und der schwer bespielbare Untergrund kostete zusätzliche Kraft. Die Gastgeber warfen kämpferisch alles in die Waagschale und wurden spät für ihr unermüdliches Anrennen belohnt.

Nach einem zunächst abgewehrten Eckball von Tim Sienknecht landete der Ball bei Thies Kochanski (77.), der ihn aus zentraler Position mit links unter die Latte zum 2:2-Ausgleich schoss.

In den Schlussminuten setzte der MTSV alles auf eine Karte. Nach einem Angriff über die linke Seite köpfte Kjell Knaak an den Pfosten, doch der eingewechselte Jasper Schwarz (87.) drückte den Abpraller aus kurzer Distanz zum viel umjubelten 3:2 über die Linie.

Der Führungstreffer wirkte wie ein Befreiungsschlag. Kjell Knaak (90+1) krönte seine starke Leistung mit einer Balleroberung im Mittelfeld und einem anschließenden Sololauf, den er mit dem Treffer zum 4:2-Endstand abschloss.
„Der Sieg für Hohenwestedt war verdient. Wir haben in den letzten beiden Spielen von 180 Minuten 120 Minuten in Unterzahl gespielt. Das macht es nicht einfacher für uns. Dass wir ohne ersichtlichen Grund Einladungen zu Gegentoren aussprechen, müssen wir intern ansprechen“, sagte VfB-Trainer Oliver Stutzky nach dem Spiel.

Der MTSV Hohenwestedt spielt am kommenden Sonntag um 14.00 Uhr beim SV Eichede. Das ausgefallene Spiel gegen den Heider SV wurde vom SHFV neu angesetzt und findet am 8. Dezember statt.

Sebastian Barth (Trainer MTSV Hohenwestedt)
Jasper Schwarz (MTSV Hohenwestedt)
Kjell Knaak (MTSV Hohenwestedt)

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