Rot-Schwarz Kiel zeigt tolle Moral – Jarik trifft doppelt

von Benedict Klimmek

Leon Lembke (in rot) erzielte das sehr späte 3-3 für Rot-Schwarz Kiel gegen Saxonia (Archivfoto). Quelle: Ismail Yesilyurt


SSG Rot-Schwarz Kiel – FSG Saxonia 3:3 (0:2)

Am 8. Spieltag der Verbandsliga Ost trafen zwei Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel aufeinander. Dabei wollte Rot-Schwarz sicherlich den nächsten Heimdreier einfahren und der Gast aus Saxonia Anschluss an das Spitzentrio halten.

Das Spiel lief zunächst komplett an den Hausherren vorbei. SSG-Trainer Szodruch sprach von einem „rabenschwarzen Tag“. Grund dafür kann sicherlich die neu formatierte erste Elf gewesen sein. Dazu kamen noch individuelle Fehler und Ungenauigkeiten im eigenen Ballbesitz.

Entsprechend einfach fiel auch der Führungstreffer für den Gast. Nach einem langen Ball fehlte die gegenseitige Sicherung der beiden Innenverteidiger und Saxonia-Angreifer Muhs konnte alleine auf den Torwart zulaufen. Er umkurvte diesen und schob zur 1:0-Führung aus Sicht des Gasts ein (3.). Ein Auftakt nach Maß für die Auswärtsmannschaft.

Die Hausherren spielten weiter verunsichert und bugsierten dabei den Ball selbst ins eigene Tor. Nach einem missglückten Rückpass von Dreier auf den Torwart Büttner stand es nach gut 15 Minuten 0:2 (16.). Im Laufe der ersten Hälfte hatte Rot-Schwarz zwar noch Möglichkeiten zu verkürzen, doch ein Treffer sollte nicht mehr fallen. So blieben noch die zweiten 45 Minuten um das Ruder rumzureißen.

Jan-Olaf Muhs (li., Saxonia) gelang gegen die aufgerückte SSG-Defensive das 1:0 (Archivfoto). Quelle: Ismail Yesilyurt

Benno Szodruch wechselte zur Halbzeit doppelt und brachte mit Ben Jarik und Klaus Poweleit zwei neue Kräfte. Diese sollten zunächst wirkungslos blieben. Nach einem Solo von Steffen von hinten rechts bis ganz nach vorne war es erneut der Gast, der das Leder im Tor unterbringen konnte (49.). Erneut eine kalte Dusche für die Hausherren. Die Heimelf zeigte bis zu diesem Zeitpunkt einen unerklärlichen Auftritt.

Saxonia muss gedacht haben, die Partie sei entschieden, doch diese Rechnung machte die FSG ohne die Akteure von Rot-Schwarz Kiel. Denn binnen zehn Minuten erzielte der zur Halbzeit gekommene Jarik einen Doppelpack. Zuerst schloss er gekonnt mit einem platzierten Schuss ab (54.). Danach verwertete er sehenswert eine Flanke zum 2:3-Anschlusstreffer (65.). Und mit noch 25 Minuten Spielzeit auf der Uhr durften die Zuschauer eine spannende Schlussphase erwarten.

Zwar hatte Saxonia sicherlich die Möglichkeit auf 2:4 zu erhöhen, doch Büttner vereitelte die Chancen und hielten seine Farben am Leben. Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit sollte der Ausgleich denn fallen. Lembke setzte seine Physis ein und köpfte nach einer Ecke zum 3:3 ein (88.). Was für ein Comeback der Hausherren. Fast servierte Koop noch die Kirsche auf der Torte, doch seine Direktabnahme in der 93. Minute landete nicht im Netz. Das wäre eventuell auch zu viel gewesen, denn am Ende war das Remis für beide Mannschaften sicherlich verdient, auch wenn der Gast sicherlich bitter enttäuscht nach Abpfiff der Partie den Platz verließ. Nach Schlusspfiff sprach Szodruch von einer „überragenden Moral“ seiner Mannschaft und war mächtig stolz auf seine Spieler.

SSG Rot-Schwarz Kiel: Büttner – Franke (46. Jarik), Rook, Dreier, Lembke – Härter – Gürntke, Todt (46. Todt), Suchocki (64. Rahman), Backhaus – Koop.
Trainer: Benno Szodruch

FSG Saxonia: Schröder – Muhs, Griese, Laizer (84. Danker), Jantzen (36. Petitjean) – Steffen, Block – Wedemeyer, Schiffer (30. Holtz (89. Dose)), Mester – Kock.
Trainer: Mark Wedemeyer.

Schiedsrichter: Lutz Jessen (IF Stjernen Flensborg).
Assistenten: Daniel Feil, Thao-Vy Nguyen.

Zuschauer: 100.

Tore: 0:1 Muhs (3.), 0:2 Dreier (16., ET), 0:3 Steffen (49.), 1:3 Jarik (54.), 2:3 Jarik (65.), 3:3 Lembke (88.).

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