PSV-Zittersieg gegen Underdog SV Wasbek – Timo Barendt rettet Favoriten in die Verlängerung

von Olaf Wegerich

Kreispokalsieger 2024/25 PSV Neumünster. © 2025 Olaf Wegerich

Am Dienstagabend konnte sich der Flens-Oberligist im Finale mit viel Mühe mit 3:1 n. V. (1:1, 0:0) beim Verbandsligisten SV Wasbek durchsetzen. Lange Zeit sah es sogar nach einer faustdicken Überraschung aus. Denn bis weit in die Nachspielzeit lag der krasse Außenseiter aus der Verbandsliga durch den Treffer von Finn Luka Kruse (71.) in Führung. Erst kurz vor Ende der Nachspielzeit rettete Timo Barendt (99.) mit seinem Ausgleichstreffer den Oberligisten in die Verlängerung. Ein Treffer von Julien Huber (109.) sowie ein Eigentor von Chams Belhiba (115.) sorgten vor knapp 500 Zuschauern für den späten Sieg des Favoriten. Für den PSV war es der dritte Titelgewinn im Kreispokal in Folge.

PSV mit ganz schwacher erster Hälfte

Vor allem in der ersten Halbzeit tat sich der Oberligist sehr schwer und enttäuschte auf ganzer Linie. Behäbig im Spielaufbau und oft auch unsauber im Passspiel, schaffte es der PSV kaum einmal, sich gefährlich dem Tor der Gastgeber anzunähern.

Alexander Mokris (SV Wasbek) schirmt den Ball vor Lucas Schulze (PSV Neumünster) ab. © 2025 Ismail Yesilyurt
Alexander Mokris (SV Wasbek) schirmt den Ball vor Lucas Schulze (PSV Neumünster) ab. © 2025 Ismail Yesilyurt

Wasbek hingegen spielte sehr diszipliniert und stand auch sehr kompakt. Zudem hielt die Mannschaft von Trainer Pasqual Rüdiger auch körperlich voll dagegen und wurde mit jeder gelungenen Aktion sicherer.

Kruse verpasst frühe Führung für Wasbek nur knapp

Die Gastgeber hätten mit ihrer ersten gefährlichen Aktion durch Finn Luka Kruse (2.) sogar früh in Führung gehen können, doch der Angreifer der Wasbeker verzog von halblinks kommend nur knapp.

Calvin Ehlert, Mittelfeld-Größe des PSV Neumünster, im Zweikampf gegen Wasbeks Leistungsträger Youri von der Mehden (re.). © 2025 Ismail Yesilyurt.JPG
Calvin Ehlert, Mittelfeld-Größe des PSV Neumünster, im Zweikampf gegen Wasbeks Leistungsträger Youri von der Mehden (re.). © 2025 Ismail Yesilyurt

Bis auf eine Gelegenheit von Latifi (40.) nach Vorarbeit von Drauschke waren die Angriffsbemühungen der Gäste in der ersten Hälfte an Harmlosigkeit kaum zu überbieten.

PSV nach der Pause zielstrebiger – Jonte Peters hält überragend

Das sollte sich nach der Halbzeitpause, die aufgrund des Wechsels des Hauptreferees (siehe unten) verlängert, ändern. Der PSV agierte nun endlich deutlich zielstrebiger. Jetzt bekommt auch der junge Torhüter der Wasbeker ausreichend Gelegenheit, sein Können unter Beweis zu stellen. In Klassemanier kann Jonte Peters in kurzer Abfolge zunächst einen Schuss von Küffner, danach einen Freistoß von Drauschke entschärfen. Ein weiterer Weitschuss von Küffner verfehlt das Tor nur knapp.

Wasbeks Keeper Jonte Peters zeigt in der zweiten Halbzeit Weltklasseparaden. Links Chams Belhiba. © 2025 Ismail Yesilyurt
Wasbeks Keeper Jonte Peters zeigt in der zweiten Halbzeit Weltklasseparaden. Links Chams Belhiba. © 2025 Ismail Yesilyurt

Kruse trifft für Wasbek nach Konter

Während der PSV mit Macht auf den Führungstreffer drängt, schlagen die Wasbeker eiskalt zu. Nach einem schönen Tiefenpass ist die PSV-Abwehr komplett ausgehebelt. Finn Luka Kruse läuft allein auf PSV-Keeper Aphrem zu, behält die Nerven und schiebt überlegt zum 1:0 für den Außenseiter ein. Der Führungstreffer wird von den Wasbekern frenetisch gefeiert.

Finn Kruse, Kapitän des SV Wasbek, hier von Paul Eberhardt (PSV Neumünster) angelaufen, gelingt das 1:0. © 2025 Ismail Yesilyurt
Finn Kruse, Kapitän des SV Wasbek, hier von Paul Eberhardt (PSV Neumünster) angelaufen, gelingt das 1:0. © 2025 Ismail Yesilyurt

Der PSV antwortet mit wütenden Angriffen. Immer wieder segeln hohe Bälle in den Wasbeker Strafraum, doch die gut organisierten Gastgeber können so manche brenzlige Situation bereinigen. Die Gäste kommen jetzt nahezu im Minutentakt zu guten Abschlüssen. Einen Freistoß von Schulze setzt Calvin Ehlert aus Nahdistanz knapp über das Tor.

Peters rettet Wasbek die Führung

Jonte Peters wird jetzt zum Turm in der Schlacht. Zunächst kann der Wasbeker Keeper eine Direktabnahme von Drauschke mit einem Wahnsinnsreflex über die Latte retten, danach kann er einen Ball von Küffner parieren. Es ist zum Verzweifeln, denn Peters kann auch einen strammen Schuss von Barendt sowie einen Freistoß von Zarpe entschärfen. Fünf Minuten vor Spielende verpasst Latifi nach Vorarbeit von Küffner nur denkbar knapp eine scharfe Hereingabe.

Tor von Barendt rettet PSV in die Verlängerung

Als nur noch wenige Minuten auf der Uhr waren und die Sensation bereits greifbar schien, trifft Timo Barendt (99.) nach Kopfballverlängerung von Huber zum späten 1:1-Ausgleich. Damit geht es in die Verlängerung.

Die beispiellose Abwehrschlacht nimmt damit für die Gastgeber ein tragisches Ende. Mehrere Spieler sind von Krämpfen geplagt und können nur noch bedingt dagegenhalten. Der PSV spielt es in der Verlängerung sehr geduldig aus und kann nach einem Eckball durch Julien Huber (109.) mit 2:1 in Führung gehen. Wasbek, das lange Zeit am Limit gespielt hat und dabei eine tadellose Leistung abgeliefert hat, ist nun am Ende seiner Kräfte und kann dem Tempofußball des PSV nicht mehr viel entgegensetzen. Nach einer scharfen Hereingabe von Küffner trifft Belhiba (115.), der eine starke Partie abgeliefert hat, unglücklich zum 1:3-Endstand ins eigene Tor.

Durch den Erfolg hat der Oberligist den erneuten Einzug in den Landespokal geschafft. Am Mittwoch startet die PSV-Delegation nun wie geplant zu ihrer Saisonabschlussfahrt nach Prag mit der Bahn.

Stimme zum Spiel

Dennis Buthmann (Trainer PSV Neumünster)

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