PSV verliert erneut – Peters schnürt Doppelpack beim 3:1 für den ESV

von Olaf Wegerich

Das PSV-Trainerteam Marco Frauenstein (li.), Nils Voss und Dennis Buthmann muss aktuell mit großen Personalproblemen hantieren. © 2024 Olaf Wegerich


Der PSV Neumünster setzt seine Durststrecke in der Flens-Oberliga fort. Im Duell der „Enttäuschten“ unterlag die Mannschaft von Trainer Marco Frauenstein dem Eckernförder SV am Ende verdient mit 1:3 (1:0). Der PSV konnte keines der letzten vier Spiele gewinnen, allein in den letzten drei Partien hagelte es zehn Gegentore. Der Eckernförder SV beendet seine Sieglosserie nach zuletzt drei Niederlagen, bleibt aber vorerst auf dem 6. Platz. Die Gastgeber kassieren die dritte Heimniederlage der laufenden Saison und bleiben Vierter.

Besonders bitter aus Sicht der Gastgeber: Trainer Marco Frauenstein musste neben den Langzeitverletzten Torben Franzenburg und Mika Jöhnk weitere schwerwiegende Ausfälle verkraften. So fehlten Marvin Ehlert (Außenbandriss), Torjäger Jesper Tiedemann (Einblutung zwischen Wade und Knie) sowie der erkrankte Mo Timm und Julien Huber, den Rückenprobleme plagten.

Von Beginn an hatte der PSV mehr Ballbesitz, und der ESV beschränkte sich zunächst auf ein kompaktes Spiel gegen den Ball und wartete auf Umschaltmomente. Daraus resultierten nur wenige Höhepunkte, und beide Abwehrreihen agierten sehr konzentriert.

In der 27. Minute dann etwas überraschend, aber nicht unverdient die Führung für die Gastgeber: Drauschkes Flanke von der rechten Seite auf den ersten Pfosten spitzelte Barendt an Keeper Sievers vorbei und drosch den Ball mit dem zweiten Kontakt aus drei Metern unter die Latte.

„Bis zur Pause haben wir uns wenig vorzuwerfen und hätten noch ein Tor mehr machen können. Da war alles im grünen Bereich, und unsere Führung war hochverdient“, zeigte sich PSV-Trainer Marco Frauenstein mit den ersten 45 Minuten seiner Mannschaft durchaus zufrieden.

In der Kabine fand ESV-Trainer Haberlag offensichtlich die richtigen Worte. Die Gäste gingen die Grün-Weißen früher an und erzwangen immer öfter frühere Ballgewinne.

In der 54. Minute, im Anschluss an eine Ecke, nahm Henrik Stoeterau den zu kurzen Klärungsversuch aus etwa 20 Metern mit vollem Risiko und belohnte sein Team für die starke Phase mit einem Traumtor in den linken Winkel.

Das erste Saisontor von Henrik Stöterau (re., Eckernförder SV) war ein wichtiges. Links Luca Aouci (SpVg Eidertal Molfsee). © 2024 Ismail Yesilyurt
Das erste Saisontor von Henrik Stöterau (re., Eckernförder SV) war ein wichtiges. Links Luca Aouci (SpVg Eidertal Molfsee). © 2024 Ismail Yesilyurt

„Das Tor fällt aus dem Nichts nach einer abgewehrten Ecke. So trifft er den Ball vielleicht einmal bei hundert Versuchen“, konstatierte PSV-Trainer Marko Frauenstein.

Das Tor zeigte Wirkung beim PSV, der nun nur noch wenig nach vorne zustande brachte und immer öfter die entscheidenden Zweikämpfe verlor.

Nach einem Foul von Benny Klimmek im Strafraum bekommen die Gäste einen Foulelfmeter zugesprochen. Doch Torhüter Samuel Aphrem ahnt die richtige Ecke und hält den Elfmeter des Innenverteidigers Jost-Bennet Andreas. „Das ist ärgerlich, wir verschießen schon wieder einen Elfmeter, wie letzte Woche im Heimspiel gegen den VfB Lübeck“, äußerte ESV-Trainer Maik Haberlag und hatte zwischendurch schon Befürchtungen, dass die Gastgeber das Spiel wieder an sich reißen könnten.

Wie so oft in den letzten Wochen ist den Gastgebern das Glück einfach nicht hold, und ein Freistoß von Niels Drauschke landet nur an der Torlatte. Bereits im Derby beim VfR hatte der PSV drei Aluminiumtreffer zu beklagen.

Nils Drauschke (PSV Neumünster), hier gegen Eik Schewe (li., Reinfeld), hatte Pech mit einem Lattentreffer. © 2024 Olaf Wegerich
Nils Drauschke (PSV Neumünster), hier gegen Eik Schewe (li., Reinfeld), hatte Pech mit einem Lattentreffer. © 2024 Olaf Wegerich

Der ESV setzte nach und schaffte im Anschluss an einen Einwurf von Jost Andreas, den Niels Wölki auf Torjäger Christian Peters (70.) verlängerte, den Führungstreffer zum 1:2. Dabei konnte sich Peters mit dem Rücken zum Tor stehend aus der Drehung gegen Tom Zarpe durchsetzen.

Zehn Minuten später hatte der PSV durch Lucas Schulze (80.) die große Möglichkeit, den Ausgleich zu erzielen, doch sein Kopfball aus wenigen Metern verfehlt das leere Tor.

Zu guter Letzt machte Torjäger Peters in der 90. Minute mit einem weiteren Traumtor aus 25 Metern an die Unterkante der Latte endgültig den Deckel drauf. Nach einem langen Abschlag von Torhüter Lauritz Sievers konnte sich Christian Peters zuvor gegen Tom Zarpe behaupten. Für den Mittelstürmer, der in Eckernförde gut eingeschlagen hat, war es bereits der 13. Saisontreffer.

Mit dem Eckernförder SV hat Christian Peters (re.), dem erneut ein Doppelpack gelang, sein sportliches Glück und Zuhause gefunden. © 2024 Ismail Yesilyurt
Mit dem Eckernförder SV hat Christian Peters (re.), dem erneut ein Doppelpack gelang, sein sportliches Glück und Zuhause gefunden. © 2024 Ismail Yesilyurt

„Das passt zu unserer aktuellen Situation. Das ist der Klassiker, wie du das dritte Gegentor bekommst. Es ist aber auch viel Pech dabei, wenn du immer nur Latte oder Pfosten triffst. Das ist schon frustrierend, so viele Chancen liegen zu lassen. Mit dem Ball war das völlig in Ordnung. Wir kassieren zwei Ping-Pong-Dinger. Zarpe hat gegen Peters zweimal Lehrgeld bezahlt, aber Peters ist natürlich auch eine Kante. Im Moment haben wir eine Phase, in der wir das nicht seriös zu Ende spielen. Wir müssen jetzt schnellstmöglich in die Erfolgsspur zurückkommen und das Pokalspiel in Tungendorf mit der nötigen Intensität angehen, um uns den Frust von der Seele zu spielen“, sagte PSV-Trainer Marco Frauenstein.

„Wir schießen zwei Traumtore, vergeben aber wieder einen Elfmeter. In der letzten Saison hatten wir Probleme, gegen die Großen zu punkten. Das ist in dieser Saison anders. Gegen den PSV hatten wir ja bereits einmal gewonnen. Ich habe der Mannschaft in der Pause mehr Mut zugesprochen. Die Besprechung war sehr konstruktiv und kein Monolog von mir. In der zweiten Halbzeit waren wir dann auch richtig gut. Das war eine reife Leistung – mental wie auch physisch“, analysierte ESV-Trainer Maik Haberlag das Spiel.

Dirk Asmussen (Sportkoordinator Leistungsfußball Eckernförder SV)

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