Waldemar Fribus (Kühren) gegen Mika Jöhnck (PSV Neumünster). © 2022 Olaf Wegerich
SG Kühren – PSV Neumünster 0:3 (0:3)
Der Oberligist PSV Neumünster hat mit einem 3:0-Erfolg beim Kreisligisten SG Kühren das Finale im Kreispokal Holstein erreicht und trifft dort am 27. Mai 2023 auf den VfR Neumünster. Während der Oberligist aus Neumünster am Wochenende kein Punktspiel auszutragen hatte, mussten die Kührener, die in letzten fünf Jahren viermal die Staffel wechselten und in den Kreisen Plön, Ostholstein, Neumünster und jetzt dem Kreis Kiel zugeordnet sind, am Samstag gegen den Spitzenreiter MED SV antreten und erkämpften sich ein beachtliches 2:2-Unentschieden. Trainer Hakan Yagci, der seit acht Jahren erfolgreich die Kührener trainiert, hatte zum Saisonstart mit erheblichen Ausfällen durch Verletzungen und Urlauber zu kämpfe. Aber inzwischen sind viele Spieler wieder zurück und die Mannschaft kann endlich wieder ihr Potential abrufen, was sie im Vorjahr mit der Vizemeisterschaft im Kreis Holstein bereits andeutete.
Vor den leider nur sehr wenigen Zuschauern in Kühren zeigte der hoch motivierte Kreisligist keinerlei Scheu vor dem großen Namen und wehrte sich nach Kräften. Bereits vor zwei Jahren kreuzten beide Teams im Pokal die Klingen und der PSV konnte sich mit 4:0 durchsetzen. Gegen die technisch und von der Schnelligkeit klar überlegenen Gäste, die gefühlt auch mindestens 80 Prozent Spielanteile für sich verbuchen konnten, präsentierte sich die Mannschaft von Hakan Yagci in guter körperlicher Verfassung, kam gut in die Zweikämpfe und machte dem Favoriten das Leben schwer.
Schiedsrichter Matthias Studt hatte keine Probleme mit der fairen Partie und musste auch nur zwei gelbe Karten an die Gastgeber verteilen. Beim PSV übernahm Oberliga-Top-Torjäger Timo Barendt die Kapitänsbinde für den etatmäßigen Spielführer Fyn Claasen. Trainer Marco Frauenstein nutzte die Gelegenheit, einigen Spielern aus der zweiten Reihe Spielpraxis zu verschaffen. Bereits vor der Pause sorgte der PSV für klare Verhältnisse. Der Führungstreffer für den Oberligisten gelang Malte Petersen (23.) mit einem Schuss aus gut dreißig Metern in zentraler Position. Zum Entsetzen der Gastgeber landete der Flatterball, der nicht unhaltbar schien, zur Gästeführung im Tor.
Der PSV ließ nicht locker und nach einer schönen Kombination über die rechte Seite bediente Malte Petersen mustergültig Meiko Werner (31.), der zum 0:2 traf. Doch der Torhunger beim PSV war noch lange nicht gestillt. Nach einer scharfen Hereingabe von Meiko Werner landete der zunächst geklärte Ball bei Malte Petersen, der auf Youri von der Mehden verlängerte, der zum 0:3 (43.) vollendete. Ein weiterer Volltreffer gelang dem PSV vor dem Spiel wie Pressesprecher Andre Lüneburg verriet. Beim Warmschiessen ging die Frontscheibe von einem Neumünsteraner PKW zu Bruch.
Auch nach dem Wechsel war der Kreisligist weiter ein Gegner, der aufopferungsvoll kämpfte und sein Tor mit Mann und Maus verteidigte. Im Gefühl des sicheren Sieges ließ der PSV nun die letzte Konsequenz vermissen und die Kührener warfen sich in jeden Ball, um ihr Tor zu verteidigen und schafften es zudem, über den schnellen Roman-Alexander Reikat immer wieder für Entlastung zu sorgen. Torhüter Colin Griephan hatte in der zweiten Hälfte einige starke Szenen und konnte gegen den eingewechselten Marc Barck zweimal prächtig parieren.
Aber auch die Gastgeber taten alles um zumindest den Ehrentreffer zu erzielen, doch der sollte ihnen verwehrt bleiben. Ein Schuss von Roman-Alexander Reikat aus spitzen Winkel konnte Nico Heuer im PSV-Tor per Fußabwehr entschärfen. Waldemar Fribus Kopfball nach Flanke von Jan Peter Wensien konnte Heuer ebenfalls parieren.
Stimmen zum Spiel
Trainer Hakan Yagci (SG Kühren): Wir waren darauf vorbereitet, unser Tor verteidigen zu müssen. Die Jungs können aus solchen Spielen viel lernen und etwas mitnehmen. Wir haben auch viel untereinander geredet. Uns war auch klar, dass wir nicht jeden PSV-Angreifer in Manndeckung nehmen können.
Torhüter Colin Griephan (SG Kühren): Bei dem Fernschuss zum 0:1 hat der Ball unheimlich geflattert. Wir haben versucht, Gegendruck zu entwickeln, aber das war schwer. Der PSV hat so viele Raketen in der Mannschaft, die sie nachschicken können. Dafür haben wir uns gut verkauft.
Mika Jöhnck (PSV Neumünster): Wir wussten, dass Kühren tief stehen wird und waren darauf gut vorbereitet. Der Fernschuss zum 0:1 war für uns der Dosenöffner. Wir haben die Pflichtaufgabe erledigt. Das war nicht unser bestes Spiel. Natürlich hatten wir die Spielkontrolle, aber der Gegner hat das auch gut gemacht.
SG Kühren: Griephan, Liesenhoff (60. Heyck), Pretzsch, Schanko, Reikat, Wensien, Kretschmer, Klaus, Fribus (79. Green), Amedick (73. Wick), Bajric.
Trainer: Hakan Yagci.
PSV Neumünster: Heuer, Sachse, Jöhnck, Hoppe (73. Huber), Werner (60. Barck), von der Mehden (60. Drauschke), Barendt, Küffner, Lüth (79. Zarpe), Petersen (46. Mohr), Greier.
Trainer: Marco Frauenstein.
Schiedsrichter: Matthias Studt (TSV Stein).
Assistenten: Torben John, Ole Ehrhardt.
Tore: 0:1 Petersen (23.), 0:2 Werner (31.), 0:3 von der Mehden (43.).