PSV Neumünster feiert souveränen 3:1-Heimsieg gegen Aufsteiger Eutin 08

von Olaf Wegerich

Timo Barendt (PSV) gegen Philip Kunert (Eutin). © 2025 Olaf Wegerich


Der PSV Neumünster fährt den vierten Erfolg im sechsten Spiel nach der Winterpause ein. Gegen Aufsteiger Eutin 08 konnte sich der PSV Neumünster am Samstagnachmittag vor 178 Zuschauern völlig verdient mit 3:1 (2:1) durchsetzen. Nach dem 14. Saisonsieg ist den phasenweise stark aufspielenden Schwalestädtern der gute 4. Platz kaum noch zu nehmen. Nils Drauschke (20.), Timo Barendt (28.) und Marvin Ehlert (57.) trafen für die Gastgeber. Der Ehrentreffer für die Eutiner gelang Hussein Sharba (32.) mit einem sicher verwandelten Handelfmeter. Satte dreizehn Punkte beträgt der Vorsprung auf den derzeit ärgsten Verfolger TSV Nordmark Satrup. Die Ostholsteiner zeigen sich zwar deutlich kompakter als noch beim 0:7-Debakel in Lübeck in der Vorwoche, benötigen als bester Aufsteiger aber weiterhin noch einige Punkte für den Klassenerhalt. Trotz der Niederlage bleibt Eutin Siebter.

Grady Zinkondo (PSV) gegen Lennard Jenssen (Eutin). © 2025 Olaf Wegerich
Grady Zinkondo (PSV) gegen Lennard Jenssen (Eutin). © 2025 Olaf Wegerich

Bei den Gastgebern fehlten weiterhin Torhüter Torben Franzenberg (Rotsperre) sowie der verletzte Fyn Claasen (Rückenbeschwerden). Julien Huber war wegen Prüfungsvorbereitungen und Til Küffner wegen eines Junggesellenabschieds verhindert. Bei den Gästen fehlte Abbas Sharba.

PSV mit Einbahnstraßenfußball

In einer über weite Strecken sehr einseitigen Partie übernahmen die Gastgeber sofort das Kommando und schnürten die Eutiner in deren Hälfte ein. Immer wieder schaffte es der PSV, mit schönen Kombinationen in den Strafraum der Gäste zu kommen. Vor allem Außenverteidiger Meiko Werner entwickelte großen Offensivdrang und schaltete sich immer wieder mit starkem Durchsetzungsvermögen auf engstem Raum in die Angriffe ein, war von den Gästen kaum in den Griff zu bekommen. In den Zweikämpfen gingen die Gäste in einer sehr einseitigen Anfangsphase oft nur als zweiter Sieger hervor und benötigten viel Spielglück, um nicht früh ins Hintertreffen zu geraten.

PSV mit klarem Chancenplus

Die erste gute Gelegenheit für die Gastgeber, früh in Führung zu gehen, hatte Timo Barendt mit einem Kopfball nach grandioser Vorbereitung von Meiko Werner über die linke Seite – aber Klassen stand richtig und konnte parieren. Der nächste Angriff lief über Möller auf der rechten Seite, der gut ablegte für Marvin Ehlert, der im letzten Moment aber entscheidend geblockt wurde.

Konrad Kohlwes (Eutin) im Kopfballduell mit Geart Latifi (PSV). © 2025 Olaf Wegerich
Konrad Kohlwes (Eutin) im Kopfballduell mit Geart Latifi (PSV). © 2025 Olaf Wegerich

Klassen mit Megaparade

Die erste Megachance für die aus einem Guss spielenden Gastgeber hatte Timo Barendt nach einem langen Ball, doch der folgende Kopfball, der vom Eutiner Abwehrspieler Louis Drews noch unglücklich abgefälscht wurde, fischte Klassen mit einer starken Parade aus der rechten unteren Ecke zur Seite.
Auch danach findet der Einbahnstraßenfußball an der Stettiner Straße seine Fortsetzung, weil der PSV weiterhin mit viel Tempo kommt und Eutin in den Zweikämpfen oft keinen Zugriff findet.
Entlastung gibt es für die Eutiner in dieser Phase kaum. Wenig später scheitert Möller mit einem Flachschuss an Klassen.

Drauschke mit dem Führungstreffer

Der überfällige Führungstreffer für die Gastgeber fällt nach einem Freistoßaufsetzer von Nils Drauschke (20.) kurz hinter der Strafraumgrenze. Dabei sah die gesamte Eutiner Hintermannschaft samt Torhüter Klassen nicht sonderlich gut aus.

Gastgeber halten den Druck hoch – Barendt trifft per Abstauber

Auch in der Folge drängt der PSV auf den zweiten Treffer. Zunächst scheitert der fleißige und schussstarke Drauschke noch an Klassen, der sich über mangelnde Beschäftigung nicht zu beklagen hatte. Doch nur acht Minuten nach dem Führungstreffer ist Drauschke seinem Gegenspieler erneut enteilt und zieht aus halbrechter Position flach ab. Diesmal kann Klassen den scharf getretenen Ball nur nach vorne abwehren, doch da steht Timo Barendt, der in bester Mittelstürmermanier den Abstauber zum 2:0 für die Gastgeber über die Linie drückt. Für Barendt, der bis dahin schon zweimal im Tackling hart attackiert wurde, war es bereits der 16. Saisontreffer.

Lucas Schulze vom PSV. © 2025 Olaf Wegerich
Lucas Schulze vom PSV. © 2025 Olaf Wegerich

Sharba trifft per Handelfmeter

Wenig später kommen die Gäste zu ihrer ersten Torraumannäherung nach einem Eckball und haben Glück, dass Marvin Ehlert bei einer Abwehraktion den Ball unglücklich mit den Händen berührt. Schiedsrichter Moritz Bern blieb die Situation nicht verborgen und entscheidet folgerichtig auf Handelfmeter für die Gäste. Hussein Sharba trat an und verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zum 1:2-Anschlusstreffer. Auch für Sharba, der eine ganz starke Saison spielt, war es bereits der 16. Saisontreffer.

Eutin kommt besser ins Spiel

Damit sind die Gäste, die bis dahin hoffnungslos unterlegen waren, auf einmal wie wachgerüttelt und zeigen eine ganz andere Präsenz in den Zweikämpfen und ergreifen ihrerseits die Initiative.
Obwohl die Eutiner jetzt deutlich besser im Spiel sind, lassen die Gastgeber – außer bei einer Chance von Kocks, der freistehend das Tor verfehlt – so gut wie nichts zu.

So haben Marvin Ehlert, der frei vor Klassen am Eutiner Keeper scheitert, sowie Möller, der gut für den spielfreudigen Schulz auflegt, der dann aber geblockt wird, sowie Zinkondo, der freistehend überhastet abschließt, weitere Gelegenheiten, für eine klare Pausenführung zu sorgen.

Phil Petersenn (Eutin) gegen Paul Sachse (PSV). © 2025 Olaf Wegerich
Phil Petersenn (Eutin) gegen Paul Sachse (PSV). © 2025 Olaf Wegerich

Auch nach dem Seitenwechsel bestimmten die Gastgeber weiter das Spielgeschehen. Eutin versuchte, mit der Hereinnahme des regionalligaerfahrenen Dippert noch einmal den Druck zu erhöhen und zu Chancen zu kommen, doch der PSV stellt inzwischen hinter Eichede und Heide mit erst 33 Gegentreffern die drittbeste Abwehrformation der Liga und ließ nichts anbrennen. Mit Winterneuzugang Geart Latifi konnte die Abwehrkette noch einmal entscheidend verstärkt werden.

PSV legt dritten Treffer nach – Marvin Ehlert trifft

Die sehr abgeklärt spielenden Gastgeber können in der zweiten Hälfte zumindest noch einen weiteren Treffer nachlegen. Der ist allerdings auch schön herausgespielt und „ein Paradeangriff, wie wir es im Training einstudieren“, hebt Trainer Dennis Buthmann hervor. Drauschke kam – wie so oft – mit viel Tempo über Außen und passte in die Tiefe auf den einlaufenden Möller, der dann flach in die Mitte auf den einlaufenden Marvin Ehlert verlängert, der zum 3:1-Endstand trifft.

Stimmen zum Spiel

Überhaupt war der PSV-Coach sehr angetan von dem, was seine Mannschaft in den neunzig Minuten an taktischen Vorgaben umgesetzt hatte. „In der ersten Hälfte war das bärenstark. Das war von uns eine richtig dominante Leistung, bei der wir viel Sicherheit ausgestrahlt haben. Auch nach dem 1:2-Anschlusstreffer sind wir nicht nervös geworden und weiter in unsere Abläufe gekommen. Wir haben dem Gegner nicht das Gefühl gegeben, dass hier für sie etwas möglich ist. Eutin ist ein passabler Oberligist und wir haben nichts zugelassen und im Keim erstickt.“

Nach dem Spiel fand die Eutiner Torhüterlegende Eddy Schultz deutliche Worte. „Die ersten 25 Minuten waren grausam. Wir sind nicht zufrieden. Vorne haben wir zu unsauber gespielt. So kannst du keinen Punkt holen“, zürnte der aktuelle 1. Vorsitzende der Rosenstädter. Vor allem das Verhalten beim ersten Gegentreffer brachte Schultz in Rage: „Das lernst du in der F-Jugend, dass du beim Freistoß nicht hochspringst. Jetzt müssen wir am Freitag gegen Rotenhof wieder punkten.“

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